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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
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Thurn-Taris'sche Post Hurn-Tans'sche Poft Reichsversammlung im I'ahre 1522, für den Briefwechsel zwischen dem Kaiser zu Wien und dem Reichsregiment zu Nürnberg eine eigene Post anzulegen — also zunächst nur für staatliche Zwecke; ebenso 1342 eine eigene Feldpost bei Gelegenheit des Türkenkrirges. Diese Anstalt wurde allmälig verbessert und erweitert, es wurdm mehrere Postcurse cmge« legt, und schon 15« verkehr« eine beständige reitende Post von den Niederlanden über Lüttich, Trier, Speier, das Würitemberg'sche, Augsburg. Tirol bis nach Italien, und zwar 1563 unter kaiserlicher Autorität und Vestäti» gung; l603 bis 1610 eine Post von Frank« fürt nach Rheinhausen; von 1613 bis 1618 Posten von Frankfurt theils auf der Berg» straße in die Pfalz und nach Hessen, tbeils nach Nürnberg, sowie über Fuloa. Erfurt, Naumburg nach Leipzig, von Cöln nach Hamburg, von Reh in der Oberpfalz bis Nürnberg. Die große Gemeinnützigkeit der erweiterten und vervollkommneten Taris'- schen Postanstalt erkennend, erhob Kaiser Rudolph I I . dieselbe zu einer Reichs« anstatt, Leonhard Taris wurde 1397 kaiserlicher General-Oberpostmeister im Reich und Reichsfreiherr; Leonhards Sohn La- moral erhielt 1613 von Kaiser Matth ias das GenerabPostmeisteramt über die Posten im Reich erblich alü Neichömanns leh en und bald darauf die Reichsgrafenwürde, und Ferdinand I I . erklärte schon 1621 dieses Reichüerbami für subsidiarisches Weiber- leben. So stiegen mit Erweiterung und 35er» vollkommnung der Post Ma6?t, Rang und Ansehen des Hauses Thurn<Tar is . 1745 wurde das Reichs«General-Erbvost:neisteralnt zu einem Neichsthronl ehen erhoben, nach- dem ein halbes Jahrhundert früher die Familie Taris die Reichsfürstenwürde erlangt hatte. Aber diese Begünstigungen der Thurn- Taris'schen Anstalt hinderten andere Staacen nicht, dieselbe nachzuahmen. Besonders nach dem westphälischen Frieden führten verschie- dene Kurfürsten und Reichsfürsten in ihren Ländern eigene Territorialposten, zum Tdeil neben den Reichsposten, und in benachbarten Ländern für eigene Rechnung ein, und ver- schiedene Reichsstädte unterhielten ein aus' gedehntes Botenwesen. Trotz alledem aber blieb Areal und Einkommen der fürstlich Thurn-Taris'schen Post bis zum Aus» bruche der französischen Revolmion sehr be- deutend. Als aber die österreichischen Nieder- lande von den Franzosen in Vcsitz genommen v. Nurzbach, biogr. Lerikon. XQV. ^Gedr, und die deutschen Länder auf der linken Rheinseite durch die Friedensschlüsse vcn Campoformio und Luneoille an Frankreich abgetreten wurden, erlitt das Thurn« Taris'sche Postwesen einen ungeheueren Schlag, es verlor nahezu die Hälfte. Welä e Schadloshaltung der Reichädeputationsbaupl« schluß vom Iat^re 18U3 dem fürstlichen Hause Thurn 'Tar iö zukommen ließ, und weläe noch größere Veränderungen eintraten, als der Krieg von 1805 den Untergang des deutschen Reiches herbeiführte und mit noch vielen anderen Neichsfürsten auch Fürst Thurn» Tar i s mediatifirt wurde, darüber vergleiche die Lebenäskizze der Fürsten Kar l Anfelm lT. 76. Nr. 28) und Kar l Alerand er ^S. 74, Nr. 26^. Ho ward dem vormaligen General-Reichöpostmeister, was er an Gefallen einbüßte, von mehreren der betreffenden Rc> gierungen durch Gütercessionen erseht. In anderen deutschen Bundesstaaten bat daö fürstliche Haus Thurn«Taris die Posten behalten oder wieder erbalten, meist lehenwei> und gegen eine jährliche Abgabe, in etlichen mit der Würde eines Erblandpostmeistrrs als Tbronerdmannslehen, überall jedoch mit Unter- ordnung unter die Staatsoberhoheit. Ver- träge solcher Art wurden geschlossen mir Württemberg. Kurhessm. Großderzogthum Hessen, Sachsen»Weimar«Eisenach, Sachsen« Gotba<Coburg (und Fürstenthum Lichten- berg). Sllchsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen. Hohenzollern - Hechkngen und Sigmaringen. Waldeck und Pyrmont, Reuß ältere und jün- gere Linie, Schaumburg»Lippe, Lippe «Tet mold, Hessen «Homburg (mit Meisenheim), Lübeck. Frankfurt a. M., Bremen und Ham- burg. Durch die von 186« bis 1871 voll- zogenen großen politischen Veränderungen sind, so weit die deutsche Zunge reicht, nur noch vier Posten brsteben geblieben: di»,> deutsche Reichspost, die österreichische und die königlichen Anstalten von Bayern und Würt- temberg. sTonntagsblait. Gegründet von Otto Ruppius (4".) 1879, S. 429: „Die erste deutsche Reichspost". — I l lustr i r te Zeitung (Leipzig, I . I . Wcbrr. kl. Fol,) 1849. Nr. 333, S. 340 bis 342: „Die deutsche Post und das Haus ThuM'Taris" mit fol genden Abbildungen in guten und treuen Holzschnitten von Allanson und Nichollt: 1) „Das Thurn'Taris'sche Postgebäude auf der Zeil zu Frankfurt ci. M."; 2) „Hof dcr Thurn.Taris-Postanstall zu Frankfurt a. M." i 3) „Ankunft und Abfallt Tburn-Taris'sckcr . Fcbr. 1882.^ >^
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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