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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 83 -
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Seite - 83 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

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Khurn-Taris (Wappen) 83 Thurn-Caris (Wappen) sein Grabmal mit lateinischer Inschrift ge- funden worden, welche zu deutsch lautet: „Dem allmächtigen Gott! Aus dem alten und edlen Geschlecht der vom Thurn entsprossen <also hier erscheint der Name Thurn), erwartet hier seine Auferstehung in dem Herrn Lamoralt. genannt Dachs (Tassus). dem Schicksale ge< horchend, mit unbesiegbarem Herzen, unermüdet im Krieg, ein Liebhaber des Friedens, welcher Hieher sich ins Privatleben zurückgezogen hatte". Nicht minder bemerkenswerth ist der folgende Umstand. Unter den denkwürdigen Personen deö Geschlechtes Thurn und Taris ist auch des durch eincn Kanonenschutz bei Recognoscirung der Festungswerke im März 4588 vor Bonn grfallenm General«Iieutenantö Johann Bapt is t ^2. ?4. Nr. 22) gedachi. Die nun auf seinem prächtigen Denkmal in der Capu< cinerr'irche zu Cöln angebrachte Inschrift be« sagi: daß Hans Baptist von Tassiö zu Füssen in Tirol geboren und einer Ber» gcunaskischen AdelZfamilie entstamme (hier wieder fehlt der Name Thurn, wie denn überhaupt derselbe in allen anderen Grab» schrifren und Geschichten, welche Chifflet in seinem Werke über die Tar is anführt, gar nicht vorkommt). Das Wappenschild der Tassis enthalt nichts weiter als den Dachs im unteren und den wachsenden Doppeladler im 'oberen Felde; der Helm aber trägt ein Iägerhorn vor einem Pfauenbusch — war ja doch Ruggiero de Tassis im Iakre 1432 als Oberjägermeister in Dienste Kaiser Fried« richä I I I . getreten — von dem Tburm mit den Lilien der Della Torre findet sich also im Tariö'schen Wappen alterer Zeit keine Spur. Dagegen fehlt wieder in dem auf der Medaille deä Lamoral Claudius l3 . 77. Nr. 33) beschriebenen Wappen der Taris'sche Dachs, und sind in 1 und 4 deutlich der Thurm und hinter demselben die gekreuzten Lilienscepter sichtbar. Man sieht, es fehlt die Uebereinstimmung der Daten, deren Zwiespalt erst aus der Einsicht in die Originaldiplome gelöst werden könnte, und so wie die Dinge stehen, weist Alles auf einen verschiedenen Ursprung der Familien Thurn und Ta i is bin, und zwar daß das gräfliche HauS Thurn von den Statthaltern in Mailand, den Grafen della Torre abstamme, während das Haus Tassis in Südtirol seinen Anfang genommen dabc. Durch Heiratsuerbindungen beider Häuser habe aber eine frühe Vereinigung von Namen und Wappen stattgefunden. Das heutige Wappen der Thurn« Tar is ist folgendes: Gevierter Schild mit Mittelschild und ein- geschobener Spitze. Diese hat in Silber auf grünem Dreiberg einen grünen Vaum, vor dessen Stamm ein Fisch balkenweise gelegt ist. (Neresheim). Der Mittelschild ist gespalten und zweimal getheilt mit einem auf der oberen Kreuzung liegenden Herzschildchen, das in Blau einen schreitenden silbernen Dachs (Taris) enthält. 1 und 4 des Mitielschildes hat in Silber einen rothen Thurm, dahinter zwei blaue Gleven oder Lilienstäbe geschrägt (Thurn); 2, 3 und 6: in (Solo einen blau- gekrönten rothen Löwen (Valsassina), und 3: in Roth eine silberne Scheere (Scheren« berg). Der erste Platz deö Hauptschildes ent. halt das Wappen des ehemaligen Reichs« stiftes Vuchau und ist geviertet. l und 4 zeigt das sogenannte Hohen sta uf'schc oder schwä-- bisch herzogliche Wappen, nämlich wieder ge- vicrtet, 2 und ä: in Gold drei schreitende schwarte Löwen übereinander, d und c: in Gold und Silber gewirkt; 2 und 3: in Grün ein ausgeschweiftes rothes Kreu;, im rechten Oberwinkel eine goldene Tonne, im linken einen silbernen Mond (soll das Wappen der Stifter von Vuchau. der Grafen Kesselberg. gewesen sein). Der zweite Platz des Haupt- schildes ist gespalten, hat vorn in Gold eine rothe Kirchenfahne mit blauen Ringen und Fransen (Ieldkirch). hinten auf Veh einen Hermelinpfahl (Bregenz). Der dritte Plah mit dem Wappen der ehemaligen Abtei St. Ulrich und Afra zu Augsburg ist gcoiertet. l : in Blau ein silberner Schräge- balken, oben und unten von je zwei hmter- einanderschreitenden goldenen Löwen beseitoi (Grafschaft D i l l in gen); 2 und 3: in Schwär; drei silberne Balken, davor ein goldener Löwe; 4 in Schwarz ein schwe- bendes goldenes Kleeblattkreu;. Der vierte Platz endlich ist gleichfalls geniertet und hat in 1 und 4 einen goldenen Felsber^. in Blau; 2 und 3: ein schwebendes silbernes Kreu; in Roth wegen Hrotoj>nn. Auf diesem Schilde ruht die fürstliche Krone. Schildkalter: zwei goldene Löwen, nicki wie es in Hefner- Sieb mach er's „Wappen- buch". Bd. I, Abtdl. I. S. 20. heißt: „Kronen". Das Ganze umgibt ein fürstlich gekrönter, hermelingefüttcrter purpurner Wappenmantel. Eine treue Abbildung dieses Wappens em< hält „ I . Sieb macher'ö Großes und all- gemeines Wappenbuch in, einer neuen voll' ständig geordneten und reick vermebrien Auf' läge, in Verbindung mit Mebreren berauä-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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