Seite - 89 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

Thurn-Caris, Karl Anfelm Zg Thurn-Taris, Karl Anselin spurige, mit lauter Detail. dciS wenig zur Sache gehört, langweilende Skizze, die, statt zur Lecture anzuregen, ermüdet) Thurn-TaM Karl Anselm Fürst (Humanist, geb. zu Prag 18. Juni 1792, gest. zu Teplitz in Böhmen zählige Beweise seiner Mildthätigkeit empfangen hatte. . Bald half er durch Fürsprache an Orten, wohin der Weg für den Unglücklichen mit vielen oft un» übersteiglichen Hindernissen verlegt war, bald durch Anempfehlung des Muthlosen, aber Fähigen, bald durch warme Recht- 23. August 1844), ein Sohn des Fürsten ! fertigung des Verkannten und bald durch Maximi l ian Joseph aus dessen Ehe. Entschuldigung des Verirrten..." Nach mit Marie Eleonore geborenen Prin- > Organisirung des Prager Armeninstitutes zessin Lobkowitz und ein Bruder des ! wurde er am 3. April 4828 zum Ober- Generals der Cavallerie F r i ed r i ch j director desselben erwählt, und in dieser H a n n i b a l s^S. 83^, und des vor! Stellung entfaltete er gleich ersprießliche dem Feinde gebliebenen Fürsten N i l - ! und so segensvolle Thätigkeit, daß ihn Helm ^S. 92^j. Sehr sorgfältig er;ogen,! sein Monarch bei Gelegenheit der Krö- trat er 4808 als Hauptmann in die > nung zum Könige von Böhmen mit dem königlich württembergische Garde, ward! Großkreuze des Leopoldordens auszeiä^ bald Flügeladjutant des Königs und ' nete. So segensreich wie in der Haupt- foä^t im Feldzuge 1814 als Major, stadt wirkte er auch auf seinen Gütern und Oberstlieutenant so hervorragend bei Lauöin und Dobrawitz. Jeder seiner Brienne, Montereau, Sens und Paris,! Unterthanen hatte freien Zutritt zu ihm daß er außer mit goldenen Medaillen und ! und erhielt in Zeiten der Noth ausgiebige Orden von Sachsen, Rußland und > Unterstützung. Die Schulen ließ der Fürst Preußen auch mit dem österreichischen ! sich vor Allem angelegen sein und ver- Leopoldorden ausgezeichnet und nach dem ^ besserte die Gehalte der Lehrer. Beson- Friedensschlüsse zum Obersten befördert! ders sorgte er für gute Wege auf seinen wurde. Nach seiner Rückkehr aus Frank- ! Gütern, diesen Haupthebel volkswirth- reich nahm er als Generalmajor seine ^ schaftlichen Gedeihens. Er war ein Entlassung aus den königlich württem» ! Freund und Helfer seiner Beamten und bergischen Diensten und folgte seinen! sorgte väterlich für ihre Witwen und Eltern nach Prag, wo diese ihren blei- ! Waisen. Als die Cholera seine Güter benden Aufenthalt genommen hatten. > heimsuchte, erschien er mit seiner Gattin Hier, wo er sich 1813 mit Mar ia Isa- , m den Hütten der Aermsten, so von der bella geborenen Gräsin Eltz vermalte, Krankheit befallen wurden, und sorgte ließ er sich auch bleibend nieder, aus» für Arznei und Hilfe. Auch Kunst, schließlich der Förderung humanistischer ^ Wissenschaft und Industrie förderte er Zwecke sich widmend. So wurde er zum , mit besten Kräften. Durch Errichtung Vorsteher des Privatvereins zur Unter- ^ einer mit großen Opfern hergestellten stützung verschämter Hausarmen in der , Runkelrüben-Zuckerfabrik schaffte er Hun- Hauptstadt Prag gewählt. Ueber seine! derten Broterwerb. Es war ein der Thätigkeit in dieser Stelle, welche er Wohlthat und Humanität gewidmetes zwanzig Jahre versah, heißt es in seinem ^ Leben, welches der Tod hinwegraffte. Nachrufe: „Da ist kein Stand, kein Sckon längere Zeit leidend, suckte der Alter, kein Geschleckt, welches nicht un> Fürst Linderung in den Bädern zu Tevlitz.