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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
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Thnrn-Valsassina) Franz Ulrich 102 Thurn-VaisasfinU) Franz Ulrich und zwei Enkel ihr Ende im Kriege fanden. — 14. Franz Joseph, siehe die besondere Lebens- skizze lS 118^. — 15. Franz Ludwig (geb. 1640, gest. um 1700) ist nach einer Darstellung im „Genealogischen Reichs« und Staatshand« buch auf das Jahr 1804" (Frankfurt a. M. 1804. Varrenirapp, 8<>.) I. Theil. S. 747 und 743 ein Sohn Johann Ludwigs und der Gräfin Sophie Stubenberg, dagegen nach einer „Die Grafen von Thurn-Val le Sassina Como Vercell i Freiherren von Kreuz" betitelten Monographie in der von Ernst Rauscher redigirtm „Carinthia" 1863, S. 394 ein Enkel Johann Ludwigs und ein Sohn Heinrich Ludwigs aus dessen Ehe mit einer Gräfin Justine Schrotten« bach (Schrattenbach). Wir halten uns an die Monographie. Durck, die Theilung des Vermögens unter seine zahlreichen Söhne hatte der Vater des Hauses Grundbesitz sehr geschwächt. Obwohl Franz Ludwig, auf welchen Bleiburg gefallen war, seine beiden Brüder Johann Mar und Raimund nebenbei versorgen mußte, erwarb er doch den Besitz von Schönstein. Seiner Ehe mit Esther 3usanna geborenen Gräfin Cronegg ent« sproßten mehrere Kinder, von diesen wurde Johann Amoros Domherr von Gurk. Casimir Anton Bischof in dem wieder^ eroberten Belgrad. Franz Joseph deutscher Ordensritter. Georg Ferdinand Benedio tiner von St. Paul in Kärnthen. Mar ia Regina (5horfrau im adeligen Nonnenkloster zu St. Georgen am Längsee; zwei Töchter, Susanna und Aloisia heirateten in die Familien Nosenberg und Lodron; Io« hann Sigmund aber. welcher die Blei« burger Linie fortpflanzte, ist oer Vater der beiden Grafen Franz ^S- l16) und Anton 15. 93), durch welche die Thurn dem karser« lichen Hofe so nahe traten. — 16. Franz Ulrich (geb. zu Sagrado am 3. Octobcr 1629. gest. zu Venedig 13. December 1693). Ein Sohn Johann Phi l ipps und Eleo- norens von Gonzaga. In einem Jesuiten« collegium in Italien' herangebildet, gewann er für den Orden Loyola's solche Sympathie, daß er den Entschluß faßte, in denselben einzutreten. Er führte auch sein Vorhaben aus, blieb aber nur wenige Jahre in der Gesellschaft, da er zur Erkenntniß kam, daß seine höher strebenden Ziele mit der klöster« lichcn Obcdien; und Wirksamkeit im Dunklen nicht in Einklang zu bringen waren. Da er mit seinen geistigen Vorzügen auch ein ein« nehmendes, Achtung gebietendes Aeußeres ver- band, erlangte er bald eine wichtige Stellung, indem ihn die Fürsten von Eggenberg, von denen Johann Anton von Kaiser Ferdinand I I I . die Grafschaft Gradisca als Mannslehen erhalten hatte, die Haupt« Mannschaft über dieselbe übertrugen. Mit großer Energie ging er an die Verwaltung des seiner Oberleitung anvertrauten Gebietes, und noch heute finden sich daselbst überall die Spuren seiner segensvollen Thätigkeit. Er er« baute in Gradisca einen großen Kornspeicher, errichtete Schulen und ein Versorgungshaus, in welchem noch sein Bild in Marmor zu sehen; er weckte, der Erste/ die Keime einer nationalen Industrie, lehrte die Bewohner die Segnungen des Seidenbaues kennen, welcher, mit allen seinen Nebenbeschäftigungen im Lande eingeführt, sich von da auch in die benachbarte Grafschaft Görz verpflanzte. Mit Decret vom 10. Jänner 1676 wurde Graf Franz Ulrich zum kaiserlichen Gesandten bei der Republik Venedig ernannt. In seiner Eigenschaft als Hauptmann von Gradisca verstand er es, allen seinen diplomatischen Actionen besonderen Nachdruck zu geben, dazu gesellte sich noch der Umstand, daß er der Republik, deren intriguantes und wenig wäh« lerisches Verhalten er genau kannte, eben keine Sympathien entgegenbrachte, daher in seinen diplomatischen Actenstücken eine gan; entschiedene scharfe, wenn nicht schroffe Sprache führte, wodurch er sich bei der Republik in einen Respect zu setzen wußte, wie ihn seit Maximi- lians I. Tagen kein kaiserlicher Gesandter bei derselben gefunden hat. Es gelang ihm, hinter die wichtigsten Geheimnisse der Venetianischen Aristokratie und dadurch hinter den Schlüssel zu manchen politischen Machinationen der» selben zu kommen, was ihn in den Stand setzte, sein Verhaltm den schlauen Nobili gegenüber genau zu regeln und alle Staats« acte mit denselben mit jener Vorsicht aus« zuführen, welche dann in Zukunft bei allen an der Republik beglaubigten kaiserlichen Ge» sandten zum Princip wurde. Sein dem Kaiser Leopold I. erstatteter Gesandtschaftsbericht enthält eine eingehende Schilderung des Geistes und der Formen dieser aristokratischen Republik und zeigt eine weitaus schärfere Beobachtung und richtigeres Verständniß ihrer politischen Zustände als ^.meiot <1o 12 Hous- 3oi in feiner Darstellung des Regierungs- systems der Republik Venedig. Jenes merk- würdige Actenstück wurde auch in deutscher
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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