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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 108 -
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Seite - 108 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

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Thurn-Palsassinll) Iobst Joseph 1ft8 Thurn-Valsassina^ Ioh. Ambros denselben entsendet. Dort verlangte Mar i - mil ian I I . die Mittel zur Unterhaltung der festen Plätze in Croatien. Ungarn und den Grenzländern, die ja zunächst einen Damm zum Schutze Deutschlands gegen die Türken bildeten. Der Reichstag, der mehrere die Abwehr der Türken bezweckende Anträge ab- lehnte, bewilligte eine ansehnliche Beisteuer an Geld und wies davon sogleich über 700 000 fl. zur Befestigung der croatischen und krainischen Grenzen an. Nun beschloß man den Bau einer neuen Festung und ersah dazu jenen Punkt, wo sich die Koruna mit der Culpa vereinigt. In die berathende Commission zur Ausführung des Baues gelangten Achaz und Job st, welch Letzterer mit seinen Erfahrungen bei dem Baue der Festung, die Carlstadt ge< nannt wurde, so förderlich mitwirkte, daß eine der Bastionen den Namen „Thurn'sche Bastion" erhielt. Nach dem Tode des ersten Commandanten Carlstadts, des tapferen Io- hann Fehrenberger, erfolgte 1384 die Wahl Iobsts zum Generalobersten der croa- tischen, slavonischen und Meergrenze. Schon im Octover letztgenannten Jahres ward ihm Gelegenheit, sich in seiner neuen Charge mit altem Ruhme zu bewähren. Ferhad Beg uun Bosnien hatte mit einer Macht von über i>mw Reitern und mehreren Hundert Fuß« truppen die Unna übersetzt und an Krains südöstlichen Grenzen allgemeinen Schrecken verbreitet. Ueber Kostet, Poland, Gottschee drang der Haufen vor, alle Edelsitze plün» dernd und Grausamkeiten aller Art ver- übend. Als Job st Joseph Kunde von diesem Jammer erhielt, brach er aus Carl« stadt auf und lagerte sich mit seinen in aller Eile aufgebotenen Fähnlein in der Gesammt« stärke von über 1300 Reitern und 700 Mann Fußvolk im Thale Motschille bei Sline. im Angesichte der Türken. Hier am 24. October griff er sie an und brachte ihnen eine uner- hörte Niederlage bei. Ferhad Beg leistete -erbittertsten Widerstand, aber über 2909 der Seinen, darunter die meisten Anführer, wurden von den Thurn'schen zusammengehauen, und über 300 Christen, welche die Türken als Sclaven mitgeführt hatten, erhielten ihre ^ Freiheit. Von nun ab war Iobst Joseph der Schrecken der Türken und der Abgott seiner Soldaten, die ihn seiner Menschlichkeit und Freigebigkeit wegen „Vater" nannten. Noch wurde er vom Erzherzoge 1389 als Abgesandter an die Republik Venedig ge- z'ckickt, um Streitigkeiten zu schlichten, welche zwischen derselben und dem Hofe in Gratz schwebten. Das war Iobsts letzte That, bald nach seiner Rückkehr aus Venedig er- krankte er und starb zu Zengg im Alter von 86 Jahren. Von seiner Gemalin Ratharina von pölschach hatte er keine Kinder, daher kam sein reiches Erbe auf seine ihn über» lebenden Brüder und als fünf derselben gleichfalls ohne Erben starben, auf die Kinder seines Bruders Achaz. Iobst Josephs Rüstung wird in der Ambraser-Sammlung aufbewahrt. Sein lebensgroßes Bildniß, wie jenes seiner Brüder Achaz und Johann Ambros befindet sich im Schlosse zu Blei- bürg. Noch immer fehlt eine urkundmmäßige Darstellung des Lebens dieses berühmten mehr seinem Namen als seinen Thaten nach bekannten Helden. ^Parträt. D. Custos sc. (ganze Figur, gr. Fol.). — Blätter aus Krain (Laibach, 4«.) 1862. Nr. 34, S. 133: 2. Porträt. — Valuasor, Ehre von Krain Bd. IV, S. 467, 484 und 306).' — 28. Jo- hann Ambros (geb. zu Lack in Kram 4. December 1337. gest. 14. September 1<;21). ein Sohn des Hauptmanns von Trieft An< ton von Thurn und Ursulas von Edlin- gen und Bruder des Achaz ^2. 98. Nr. 1) und Iobs t J o s e p h ^S. ll>6. Nr. 2?^ des berühmten „Türkenschreclens". Johann Ambros würde von Ka'.ser F e r« dinand I. als Edelknabe in dessen Hofstaat aufgenommen. Neben den ritterlichen Uebun- gen pflegte er vornehmlich die Sprachen, so daß er außer seinen heimischen, der slovenischen und deutschen, auch die lateinische, italienische und böhmische geläufig sprach. Dann studirte er die Rechte und lernte auf Reisen die Mon- archie, ferner Italien, Frankreich, Spanien und Polen kennen. Von Erzherzog Karl, der ihm sein volles Vertrauen zuwandte, zum geheimen Rathe, später zum Hofmarschall und Landeshauptmann von Krain ernannt, erhielt er von demselben auch für sich und seine Nachkommen das Erblandhofmeisteramt für dieses Land. Im Jahre 1ö82 begleitete er den Erzherzog auf den Reichstag in Augs- burg, um daselbst Hilfe gegen die Türken zu erwirken. Noch auf seinem Todtenbette 1390 ernannte der Erzherzog ihn zum Obersthof- meister seiner minderjährigen Kinder. In welchem ' Vertrauensverhältnisse Johann Ambros zum erzherzoglichen Hofe in Grah stand, erfahren wir aus H urter's „Geschichte Kaiser Ferdinands I I . " . in deren erstem Bande die Briefe mitgetheilt sind, welche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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