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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 109 -
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Seite - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

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ll) Ioh.- Ainbros 109 Thurn-Vatfassina, Ioh. Lndw. Erzherzog Kar l . Erzherzogin Anna, Erz Herzogin Mar ie. Kar ls Gemalin und Fer dinands Mutter. Herzog Wi lhe lm von Bayern in der Zeit von 1580 bis 1620 an Johann A moros und dessen Gattin ge richtet haben. Diese Schriftstücke, welche im Bleiburger Archive aufbewahrt werden, ge währen einen tiefen Blick in die damaligen Hof« und Staatsverhältniffe und zeigen, wie viel Johann Ambros bei Hofe galt Er wurde wiederholt von Erzherzog Kar l zu geheimen Berathungen berufen, so am 12. Juni 1588 aus Larenburg nach Brück zu einer auf den 2. Juli anberaumten geheimen Con< ferenz. Nachdem sich Thurn 1597 vom Hofe zurückgezogen hatte, suchte Errzherzog Fer« dinand am 3. October 1606 bei ihm Aus- künfte über die Absichten des kaiserlichen Hofes in Prag in Bezug auf die Ueberira' gung der Nachfolge in Böhmen und Ungarn auf die Habsburgische Linie in Spanien. J o h a n n A m b r o s ist auch der eigent» liche Begründer des umfassenden Grund« besitzes seines Hauses, der freilich später durch Kinderreichthum der Nachfolger sehr geschmä' lert wurde. So erhielt er für ein Darlehen von 30.000 st. an den Erzherzog F erdinand für dessen Bruder Kar l , als dieser als Bischof nach Breslau gehen sollte, den Anspruch auf Nadmannsdorf, wenn die Summe nicht inner« dalb eines Jahres rückerstattet sei. Nnd Rad« mannsdorf verblieb Thurn. 1384 erwarb er das Amt Kappel. 1583 das Amt Stein in Kärnthen. 1601 kaufte er von dem Erzherzoge Bleiburg um 80.000 st. und lebte daselbst bis zu seinem im hohen Alter von 84 Jahren er» folgten Tode. Seine Kinder Amoros und Margarethe starben beide vor den Eltern, so daß er, als er am 24. Februar 1618 sein Testament machte, kinderlos war. Auch über« lebte er seine Gattin 5alome, eine geborene 5chlik, welche am 18. Juli 16t? das Zeitliche segnete. Testamentarisch errichtete er ein Fi« deicomiß: Achaz' Sohn Johann Ludwig erhielt die Herrschaft Bleiburg, die Herrschaft Radmannsdorf in Oberkrain aber sein Neffe mit der Bedingung, daß. wenn dessen Mannes- stamm ausginge, dieselbe an erstere Linie zurückfalle, während Bleiburg nach dem Aus» sterben der beiderseitigen männlichen Descen» denten an die böhmische Linie der Grafen von Thurn übergehen sollte, welch letztere aber mittlerweile auch erloschen ist. denn die Fürsten Thurn-Tar is in Böhmen können im Testamente nicht gemeint sein. — 29. Jo- hann Baptist (gest. 3. Juni l?62). Welchem Zweige der Thurn Johann Baptist an-- gehört, konnte ich aus den mir zugänglichen Behelfen nicht ermitteln. 1734 Domherr und Consistorial» Präsident unter dem Erzbischof von Salzburg Sig ismund Christoph aus dem Grafengeschlechte Schrattenback, erhielt er von demselben am 4. Februar g. I . das erledigte Bisthum Lavant, welches er acht Jahre bis zu seinem am 3. Juni 1762 zu St. Andrae erfolgten Tode leitete, lseardi (Peter). Neihe aller bisherigen Erzbisch öfe zu Salzburg, wie auch der Bischöfe zu Gurk. Seckau, Lavant und Leoben... (Gratz 1818. Alois Tusch. 8s.) 2. 136.) — 20. Johann Jacob, welcher im sechzehnten und in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts lebie, war ein Sohn Franz von Thurn'6 aus dessen zweiter Ehe mit Barbara von Schlik. Er diente in Ungarn, wo er sich mit einer Tochter des Grafen Nicolaus Zr iny vermalte. An der von seinem Bruder Heinrich Matthias angeregten und ge» schürten Rebellion nahm er thätigen Antheil, wurde aber begnadigt, und so blieb ihm fein Gut Groß-Niemtschitz. Dem Pardon nicht ganz trauend, begab er sich lieber nach Un» gärn unter Bethlen Gabors Herrschaft, worauf Groß'Niemtschitz eingezogen und um den Preis von vlioo Reichsthalern veräußert wurde. Wie das yi'keatrum, Nuroxsuni" meldet, vertheidigte ein Johann Jacob Graf Thurn 1634 die Stadt Nürzburg, die aber bereits Mitte October g. I . an die Kaiserlichen überging, wozu die Bürgerschaft ihr Nestes gethan, dagegen leistete Thurn auf der Marienburg, der nächst Würzburg links am Main gelegenen Vefte, hartnäckigen Wider« stand, ließ es jedoch, da die Belagerer von allen Seiten Zuzug erhielten, zu einem Accord kommen, der am 16. Jänner 1633 unterfertigt wurde. Die Uebergabe der Veste erfolgte an den Feldmarschall Höltz (?). Wir glauben nicht irre zu gehen, wenn wir in dem Vertheidiger Marienburgs obigen Johann Jacob Grafen Thurn erkennen. Aus seiner Ehe mit einer Tochter des Grafen Nicolaus Zr iny stammt ein Sohn Franz Wi lhelm, mit welchem dieser ungarische Zweig der Thurn erloschen zu sein scheint. — 31. Johann Ludwig (geb. 1379, gest. 1. Juli 1633). ein Sohn des Achaz aus dessen Ehe mit Polyrena von Schlik. Gleich seinem Vater Pro» testant, mußte er in seinem Verhalten doch sehr gemäßigt gewesen sein. da sein Oheim
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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