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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 117 -
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Thurn-Valsassinll, Franz Khurn-Valsafsma, Franz zösischen Brief, den das Bleiburger Ar- chiv noch aufbewahrt, und in welchem er erklärt, daß er Repressalien gebrauchen müsse, da Oesterreich die Stipulationen des Cartels in Hinsicht der Kriegsgefan» genen nicht beobachte und sie durch harte (?) Behandlung in seine Dienste zu treten zwinge (?). Die Sache aber verhielt sich in Wahrheit so: Die Soldaten des Königs, der Kriegsschinderei müde, zogen es vor, statt in den harten Kamaschen-- dienst zurückzukehren, sich in Oesterreich niederzulassen, wo sie als geschickte Maurer, Weber, Brauer und sonstige Handwerker ein friedliches und lohnendes Unterkommen findend, ein neues Heim sich gründeten. 1739 kam Thurn un< mittelbar in das kaiserliche Hauptquar» tier, im folgenden Jahre führte er die In> spection über die kaiserlichen Feldspitäler. Nach Wien zurückgekehrt, wurde er da- selbst zum Ajö des jungen Erzherzogs Leopo ld , dann zum Feldmarschall« Lieutenant erhoben und zuletzt als Oberst» kämmerer an den neueu Hofstaat des Großherzogs Leopold von Toscana, des Sohnes der Kaiserin gezogen. Zu dieser Berufung an den Hof führten fol> gende Umstände. Franz und sein Bruder Anton hatten mehrere Feldzüge des siebenjährigen Krieges in Gemeinschaft mit den beiden jungen Prinzen von Sachsen: Albert, späterem Gemal der! Erzherzogin Christine, und Clemens, nachmaligem Kurfürsten von Trier, mit» > gemacht, und zwischen den beiden Prinzen und den Gebrüdern Thurn entwickelte' sich bald ein inniger Freundschaftsbund, 'der spater in einen ununterbrochenen Briefwechsel sich fortsehend, erst durch den Tod getrennt wurde. Das Bleiburger Archiv enthält 73 Briefe des Herzogs Albert und mehrere des. Kurfürsten E lemens an den Grafen Franz,- welche- interessante Streiflichter auf die Geschichte des vorigen , Jahrhunderts werfen. Durch diese Verbindung wurde Graf Franz und sein Bruder Anton in die unmittelbare Nähe des kaiserlichen Hofes gezogen und, da man Beide als Männer lautersten Charakters und edler Thatkraft erkannte, zur Uebernahme der wichtigsten Vertrauensposten ausersehen. Der letzten Stellung als Obersthofmeifter des Großherzogs Leopo ld , welche Franz antrat, als dieser nach seiner im August 1763 zu Innsbruck erfolgten Vermälung mit der Infantin M a r i a Louise die Regierung in Toscana, übernahm, wurde er noch vor Jahres- frist am 9. Februar 1766 durch den Tod entrissen. Wie Kaiser Joseph I I . und dessen Mutter dem Grafen Franz ihre volle Huld zuwandten, erhellt aus Briefen, welche dieser Monarch an den Letzteren selbst, und aus einem Schreiben,, das er an den Grafen Anton bei dessen Bruders Tode gerichtet. I n letzterem Briefe ääo. 24. Februar 1766 heißt es unter Anderem.... „ Ihr Bruder (näm- lich Graf Franz) wußte so gut den un- ermüdlichen Diener des Großherzogs und den aufrichtigen und wahren Freund Leopolds zu verbinden, daß ich nur wünsche, daß er einen finden möge, welcher ihn wenigstens theilweise ersetzt". Graf Anton wurde zu seines Bruders Nachfolger in der Stellung als Oberst- Hofmeister am Hofe Leopolds auser- sehen. Wir führen noch die Thatsache an, daß die beiden Thurn mit dem Grafen Franz Rosenberg M . XXIV, S. 14^ ihren rühmlichen Einfluß geübt auf die weltbekannte Musterregierung in Toscana unter Großherzog Leopold. Graf Franz hatte sich zweimal vermalt, zuerst am 23. Juli '1747 mit Maria Anna geborenen Gräfin Urs in i -
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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