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Rosenberg (gest. 17. Juni 4736),
welche ihrn sechs Kinder gebat, von denen
ihn aber nur zwei: Franz Joseph und
Domin ica, später vermalte Graf
Welsberg, überlebten, welchen beiden
die Kaiserin Maria Theresia nach dem
Tode des verdienstvollen, aber vermögens-
losen Vaters dadurch ein Zeichen der
Gnade gab, daß sie ihnen eine Pensiott
von je tausend Gulden auf ihre Güter
in Ungarn verschrieb, welches Iahrgeld
sie auch nach dem Tode der Kaiserin fort»
genoffen. Die zweite am 14. Mai 1765
geschlossene Ehe des Gtafeti Franz mit
Gabriele geborenen Freun von Rei»
schach, einer Tochter des Freiherrn
Theodor von Reischach, damaligen
5. k. Gesandten im Haag, blieb kinderlos.
Gräfin Gabr ie le , welche sich am
12. Mai 1767 mit deck Bruder ihres
Gatten, deni Grafen Anton vermalte,
war bis 1770 Öbersthofmeifterin der Ge-
malm des Großherzogs Leopold, In«
fantin MatieLouise. Sie starb 1815.
Die Briefe Kaiser Josephs I I . und
ein Schreiben der Kaiserin Maria The-
resia an den Grafen Franz, sämmtlich
in französischer Sprache, wetden im Blei»
burger Archiv aufbewahrt.
Thür heim (Andreas Graf). Die Reiter»Regi<
menter der k. k. öst-erreichischen Armee (Wien
1862. F. B. Geitler. gr. 8«) Bd. I : ..Die
Kürassiere und Dragoner" S. t96. 212.
Thutn-Valsllsfilia, Franz Joseph
Graf (k. k. Generalmajor, geb. zu
Blei bürg 26. Jänner 1748, gest. bei
Giurgewo 8., nach Anderen 9., auch
11. Juni 1790), ältester Sohn des Grafen
Franz j^ s. d. S. 116^ aus dessen erster
Ehe mit Maria Anna geborenen Grafin
Ursini'Rosenberg, tam in jungen
Jahren zur Ausbildung nach Wien, dann
auf die Artillerieschule zu Sobieslaw,
) Kranz Joseph 118 Thurn-Valsassinll) Franz Joseph
einem Städtchen im Taborer Kreise
Böhmens. Aus letzterem Institute trat
er nach Abschluß seiner Fachstudien in
das 3. Artillerie-Regiment ein, in welchem
er bis zum Oberstlieutenant vorrückte.
Am 1. April 1779, erst 31 Jahre alt,
von Kaiser Joseph II . zum Obersten
des 1. Artillerie-Regiments ernannt,
wurde er bald nach Ausbruch des Türken-
krieges, am 24. November 1788, zum
Generalmajor befördert und mit der Her«
beischaffung und Aufstellung des zu den
zu belagernden Festungen erforderlichen
Geschützes beauftragt. Während er sich
noch tnit der Ausführung dieser Arbeiten
beschäftigte, sah er
sich dort unten in den
Sümpfen an der Donau gleich seinem
Herrn und Kaiser von dem bösartigen
Fieber befallen, dem so Viele, die an
jenes Klima nicht gewöhnt sind, erliegen.
Trotzdem verrichtete er doch ununter-
brochen seinen Dienst. Belgrad war be-
reits durch eine beispiellos heftige Be-
schießung am 9. Öctöbet 1789 gefallen;
der Belägerungstrain zog
sich die Donau
hinab vor das feste Widdin und Oiur-
gewo, welch letzteres als wichtiger aü-
gesehen wurde, da es die Verbindung oer
Walachei mit der gegenübet liegenden
Festung Rustschuk bildet. Thurn, kurz
zuvor zum Inhaber des 2. Artillerie-
Regiments ernannt, leitete als Artillerie-
director die am 2. Juni 1790 begonnene
Belagerung und hatte anfangs eiüett
harten Stand, vornehmlich dadurch, daß
seine Mannschaft, um sich aus den Häü»
sern der äußeren Stadt Lebensmittel und
Getränke zu verschaffen, sich zerstreute.
Einen Ausfall, den die Türken, welche
diesert Uebelstano bald erkannt hatten,
unternähmen, schlug der wachsaine
Thurn mit einer Division von Toscana«
Infanterie zurück. Indessen fanden immer
wieder Kämpfe auf der Donau statt, da
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon