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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 124 -
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Thurn-Valsasfina, Georg 124 Thurn-Valsasjma, Georg war nicht nach damaligem hofkriegsräth- lichen Geschmacke, und der junge Major und Diplomat wurde abberufen, ins Militärarchiv beordert, um bei kriegs- wiffenschastlicher Verwendung in Landes- beschreibung, Kriegsgeschichte u. s. w. die Gindrücke des schwäbischen Maitranks verduften zu laffen. Ganz gelang dem weisen Walten des Hofkriegsrathes und der Sedlnitzky'schen Spionage die Um» Wandlung Thurn's nicht, nur ließ der Sänger der „Iubelhymne" vom Jahre 4812: „Ja Deutschland, Deutsch- land, du wirst frei. nun will ich wieder freudig singen" nichts mehr drucken, sondern verschloß seine poetischen Erzüsse im Pulte. Außer einigen Scenen a.us einem Trauerspiele und einigen Lie» dern in der Theodor Hell'schen „Abend- zeitung" (1823) ist nach dieser Richtung von dem Grafen nichts in die Oeffent- lichkeit gekommen. Spater, nach Been- digung des Krieges 1849, als Graf Thurn Präsident des Obersten Militär, gerichtshofes war, schrieb er die durch Lithographie vervielfältigte Denkschrift „Ueber die militärische Wichtigkeit der Kärnthner Bahn", welche mit präciser Klarheit und reichen geschichtlichen Be- legen den Bau der Bahn von Marburg nach Briren befürwortete. Als endlich des Kaisers Huld den Grafen auf Lebens» zeit in das Herrenhaus berief, da bethei» ligte sich der hochbetagte Greis wohl nicht mehr an der Debatte, aber gleich seinem edlen Waffengefährten Heß er» wies er sich bei den Abstimmungen als treuer Freund des constitutionellen 3e< bens. Sein engeres Vaterland, dessen Lob er in seinen von einem Fräulein von Zumsteg zum Theil in Musik gesetzten Liedern gesungen und dem er als Muster eines rationellen Güter« und Werks» besitzers, sowie als unermüdlicher Ver» fechter der Landesinterefsen vorleuchtete, war lange gewohnt, keine Bitte, keinen Gruß an den Thron gelangen zu laffen, ohne den Grafen Thurn der Deputation beizugeben) denn derselbe besaß das Ver- trauen seiner Landsleute wie das seiner Soldaten und des Monarchen, da er kein roher Kriegsknecht, kein pedantischer Federfuchser war, sondern ein über- zeugungstreuer Vertheidiger des Vater« landes, der Fürst und Volk nicht als Gegensätze, in deren Kampfe man für den ersteren gegen das letztere Partei er- greifen muffe, sondern als natürliche Einheit betrachtete. In einem der zahl- reichen ihm gewidmeten Nachrufe heißt es wörtlich: „Wer ihm so ins Auge blickte, ins klare, milde und doch so feste, ernste, wer den gütigen Mund zu Worten voll Feinheit und doch tiefer Gründlichkeit sich öffnen sah, wer den bis zum Ende festen Schritt des mittelgroßen zart- gebauten, aber ausdauernden Körpers und seine in den schwersten Stunden un- erschütterliche Geistesruhe beobachtete, der sagte sich mit Lust: das ist ein Mann, und fand den Schlüssel zu dem Glücke, das im Ganzen alle Unternehmungen desselben begleitete". Wie das Schwert, so führte er die Feder mit Meisterschaft; er war ein tapferer Soldat, ein feiner Diplomat, ein Gegner alles Rohen, der echte Repräsentant der durchgeistigten menschlichen Kraft, die immer weiß, was sie will, und die Mittel kennt, wie das Gewollte zu erlangen sei. Graf Georg hatte sich am 28. Mai 1833 mit Emilie geborenen Gräsin Chorinsky (geb. 14. Jänner 18l1) vermalt. Aus dieser Ehe stammen außer einer Tochter Anna Maria, welche bereits gestorben, vier. Söhne: Georg ^S. 103, Nr. 19^, Io- hann Douglas, Rittmeister a. D., Friedrich, k. k. Hauptmann a. D. und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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