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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 149 -
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Seite - 149 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

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Cietz, Karl 149 Karl seines ihn fieberhaft aufstachelnden Ehr» geizes gerecht zu werden, damit bezahlte, daß er ins Irrenhaus wandern mußte. Ein.Nnglücksfall in einem der von ihm gebauten Häuser in der Maximilianstraße mag das Uebrige dazu beigetragen haben. Daß übermäßige Anstrengung an seiner Geisteszerruttung wesentlich Theil haben mochte, wird begreiflich, wenn man weiß, daß im Jahre 4869 — also ein Jahr früher, als er dem Irrsinn anheimfiel — nicht weniger denn 36 Bauten unter seiner Leitung in Wien ausgeführt wurden. Die erste fixe Idee, an der er krankte, war die, daß er die ganze Ring' straße kaufen müsse, aber die nöthigen Summen dazu nicht aufzubringen ver» möge. Dieser Größenwahn verband sich im Verlaufe des Leidens.zum Theil mit religiösem Wahn. I n einem aus dem Irrenhause an einen Freund mit ziemlich unsicherer Hand geschriebenen Briefe sagt- der Unglückliche, „daß er als aner> kannter Bruder Christi doch bittere- Qualen durch Neid und Mißgunst zu erdulden habe; ihm verdanke die Welt die schönsten Bauten, welche jemals er» standen, er habe das Parthenon errichtet, das Pantheon und die Peterskirche, und nun, da er ein Werk im Sinne habe, das alle die genannten in Schatten stellen würde, begegne er überall den ärger» lichften Hindernissen". Daß auch Ehr» geiz dabei im Spiele war, erklart sich, indem ihm der Ruf des ersten Bau- technikers nicht genügte, obwohl er in Wirklichkeit ein weit besserer Rechner als Zeichner war und im Irrenhause nie zur Bleifeder gegriffen hat, um eine Fayade zu entwerfen, wohl aber um verworrene Ziffernreihen hinzuschreiben und fort» während zu rechnen ohne Resultat ins Unendliche. Nachdem er vier Jahre ge- litten, fand der erst Zweiundvierzigjahrige Erlösung durch den Tod. Er hinterließ eine Witwe und zwei Söhne. Ranzoni (Aumerick). .Wiener Bauten (Nien. 1873. Lehmann und Wcntzel, kl. 8".) S. 37.' 84 und 83. — Neue Freie Presse. 1367, Nr. 1172: „Neubauten des Architekten Tieh"; — 1863, Nr. 149!: „Neubauten"; — 1869. Nr. 1681: „Neubauten"; — 1374, Nr. 3369 und 3370: „Architekt Karl Tirtz". — All«' gemeine Zeitung (Augsburg, Cotta. 4".) 9. September 1875, Veilage Nr. 252: „Wiener Briefe. I.." Von p. V.(incenti). Noch sei eines Ludwig Titze (geb. 1798, gest. in Nien 11. Jänner 1830) gedacht, der. seines Zeichens Pedell an der Wiener Hochschule, im Jahre 1832 als Tenorist an der kaiser- ' lichen Hofmusikcapelle in Wien angestellt, an dieser bis zu seinem im Alier von 52 Jahren erfolgten Tode wirkte. Im Jahre <83U wurden- in Wien neben oer „Gesellschaft der Musik« freunde" die „Ooncerts spirituell, als eine. zweite stabile „Association der Dilettanten" ins Leben gerufen. An d«r Direction dieses' Unternehmens betheiligte sich von 183? bis 1848. in welchem Jahre dasselbe sich auflöste, Titze in Gemeinschaft mit Baron Lannoy M . XIV, S. 142) und Karl Holz sBd. IX, S. 243). Er dilettirte'besonders im Gesänge. Näheres über diese,. ^.Oonchrts V^ii'iwelL« vom Beginn bis zur Auflösung derselben berichtet Eduard Hans! ick in seiner „Ge« schichte des Concertwesens in Wien" (Wien 1863, Braumüller, gr. 5°.) S. '307—313. T i e t z , s i e h e a u c h T i t z . . . . Tige, die Grafen von. Ein aus Lothringen stammendes edles Geschlecht, welches daselbst die Schlösser Foylly und Puiseur besaß und zu Ende des sieb» zehnten Jahrhunderts nach Oesterreich übersiedelte. Als Stammvater gilt Go- bert de Tige, Eltervater Phil ipps ersten Barons von Tige, mit welchem unsere Stammtafel beginnt. Aus Phi- lipps Ehe mit Johanna Francisca geborenen von Charpentier stammt: 1. Karl lgest. 4729), der als Page des tapferen Türkenbesiegeis Herzog K.arl von Lothringen nach Deutschland kam
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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