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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 156 -
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^ Hubert 136 Tille/Hubert Doctorwürde, 1868 wurde er Director des Staats-Nealgymnasiums zu Wirtin- gau, gegenwartig ist er Director des k. k. Obergymnasiums zu Leitomischl. Auf dem Gebiete der Landesgeschichte und Pädagogik schriftstellerisch thätig, schreibt er sehr viel für den „Trok", die Zeitschrift des böhmischen Museums, „8K0I2. g. zivot" (Schule und Leben) und viele andere Blätter. Selbständig erschienen von ihm: „ iT^sön« d. i. Lehrbuch der Geographie für die 1. Classe der Mittelschulen (Prag 1869, Kober, 80.) und die zweite verbesserte Auflage im folgenden Jahre als Lehrbuch für Mittel- und Bürgerschulen. Im Jahre 1869 wurde Tille gegen seinen Willen als Hauptcandidat gegen den Declaranten Dr. Grünwald aufgestellt, verließ aber am Wahltage Wittingau. Zlovnik ntlnön^. Reäkktori Dr. I'rHut. I^ kä. Nieser k ^. öla!?, d. i. Conver» sations' Lerikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und I . Mal? (Prag 1872, I. L. Kober. Ler.'s".) Bd. IX, S. 447. Tille, Hubert (erster Gründer der Reichenberger Realschule, geb. zu Nie» mes 1743, gest. in Neichenberg 1804). Sonderbarer Weise wird er in dem in unseren Quellen angeführten „Album" wiederholt Hubert T i l l genannt, wäh- rend er in seinem Testamente ausdrück- lich Hubert Ti l le unterschrieben ist. Als armer Weber kam er nach Reichen» berg und heiratete daselbst die Weber- meisterswitwe Marianne Iahn , die ihm ein nicht unbedeutendes Vermögen von ihrem ersten Manne mitbrachte. Er war damit glücklich in seinen Unternehmungen, besonders im Garnhandel, den er später großartig betrieb, wobei er auch mit. Mähren bedeutende Geschäfte anknüpfte. Daneben unterließ er es nicht, die Kinder aus der ersten Ehe seiner Frau ordentlich zu unterstützen und in ihren Geschäften zu fördern. . ,Unter seinen Mitbürgern, bei denen er in hohem Ansehen stand, hat er sich auch ein unauslöschliches Andenken gestiftet. Er ordnete nämlich im 7. und 8. Abschnitt seines letzten Willens aus- drücklich an: „ Ein Capital von 24.000 fi., welches aber auf fünf Percent sicher an- gelegt werden muß, bestimme ich eins» weilen dazu: daß die abfallenden In- teressen per 1200 st. unter zwanzig arme Reichenberger Bürger zu theilen... daß aber nur eins weilen diese Armen- anstalt Platz greife, weil gerne der Stadt Reichenberg ein ewiges Denkmal zu besserer Erziehung und Bildung der Jugend durch Fundirung einer Real- schule, in welcher geschickte und recht- schaffene Pro fessio nisten, Fabrikanten und Handelsmänner gebildet werden sollen, hinterlassen will. Da aber das hiezu be- stimmte Capital per 24.000 st. nicht aus- reichend, die erforderlichen Gebäude her- zustellen und die Lehrer... rechtschaffen und nach Verdienst, zu besolden, bleibt doch mein ernstlicher Wille, daß: wofern andere Gutdenkende zu gleichem Zweck Beiträge zu leisten sich herbeiließen, oder von Seiten des für das Glück seiner Unterthanen besorgten Landesfürsten die Nothwendigkeit erkannt würde, in der dem Staate nicht gleichgültigen Stadt Reichenberg eine Realschule zu verord. nen, dieses von, mir den Armen eins- weil ig bestimmte Capital per 24.000 fi. zu nichts Anderem als einer vollkommenen Realschule verwendet... werden sollte". Und so geschah es auch und wurde die Absicht des ersten Stifters durch eine an» sehnliche Stiftung des Prager Erzbischofs Chlumczansky ermöglicht. T i l l e aber bleibt doch der erste Sti f ter. Er starb im Alter von 39 Jahren. Auf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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