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Eitler 167 Tiüer
seinem Grabstein, der sich auf dem alten
Kreuzkirch - Friedhofe rechts neben dem
Eingangsthore befand und vom Zahn
der Zeit zerstört, bei Abtragung der
Kirchhofsmauer entfernt wurde, standen
die Worte: „Pstege der Armuth, Sorg-
falt für Jugend und Bürgerwohl bleibt ^
sein ewig glänzendes Denkmal". Viel»!
leicht ist dem würdigen Bürger spater in!
der Schule selbst eine Büste aufgestellt
worden, auf die er ja doch sicher das erste
Anrecht hat?
Album. Herausgegeben vom Lehrkörper der
Dberrealschule in Reichenberg zur fünfund'
zwanzigjährigen Jubelfeier der Lehranstalt.
1862 (Reichmberg. Heinrich T. Shepel. gr. 8".) >
S. 9: „Hubert Till" (210); S. 26. unterm
Jahr 1804; B. 27—44. l In diesem Artikel
wird der Stifter bald T i l l bald Ti l le
genannt, ein für eine Schulfestfchrift doch
höchst unpassender Vorgang.) — Reichen»
berger Zei tung, 1862. Nr. 233, im Feuilw
ton: „Zur Realschul-Iubiläumsfeier" sdasrlbst
wird er immer Ti l le geschrieben).
Vortrat. Unterschrift: „Hubert Tille. > Bürger
und Kaufmann zu Reichenberg". Lithographie
ohne Angabe des Zeichners und Lithographen
(gr. t>o).
Tiller, Alois (Rechtsgelehrter,
geb. zuHorazdiowitz in Böhmen am
23. October 4742, gest. zu Gratz
14. Jänner 1797). Auf den Universi-
täten Prag und Leipzig gebildet, trat er
in den Orden der Gesellschaft Jesu ein,
in welchem er als Lehrer in den unteren
lateinischen Schulen verwendet wurde.
Nach Aufhebung des Ordens kehrte er
ganz in den weltlichen Stand zurück, er»
langte an der Wiener Hochschule die juri»
dische Doctorwürde und trat dann 1773
als königlicher Kammer-Procurator und
Fiscus zu Temesvar im Banat in den
kaiserlichen Staatsdienst. Nach einigen
Jahren aber legte er diese Stellen nieder
und privatisirte einige Zeit in Wien, bis
ihm die Professur des Natur-, Staats« und bürgerlichen Rechtes in Graz ver-
liehen wurde, wo er überdies aucb außer-
ordentliche Vorlesungen über das Lehen
und Völkerrecht hielt. Nach achtzehn«
jährigem Wirken in diesem Lehramte starb
er im vollen Mannesalter von,32 Jahren.
In seinem juridischen Fache auch schrift
stellerisch thätig, hat er folgende Werke
herausgegeben:
et. . .«
?iö?-os cklVisa" sOr^o i i 1736,1'nsod, 8".,
Ng.H.); — „System der bürgerlichen Nechtz-
lehre un5 dem sämmtlichen römischen Aechte,
insoweit t>255elbe tür ein System brauchbar ist.
llllnn ans ilen Ü5ierreichi2chen, kesankerz uns d?n
in dem Mgemlinen Grschbnch... enthllltenrn
Gesetzen" (Gratz 1787—1789, Fran; X.
Miller'sche Buchhandlung, 8".); —
^ Betlllchtnngen über besondere Chllten und Mll-
limen der Regenten M Heptakalliz" (Gratz
1796, Fran; Ferstl und Kienreich, mit
gest. Titel, Titelvignette und Kupfer,
gr. so.)- in dieser Schrift stellt Ti l ler
eine Betrachtung über die Herrfcher der
Siebenhügelstadt an, die, nachdem Hep-
takollis in seinem eigenen Schimmer —
und in seinen Ruinen verschwand, in der
Weltgeschichte immer ein unvergeßlicher
Gegenstand bleiben und bald der größten
Bewunderung, bald des niedrigsten Ta-
dels werth waren. I n dieser Betrach»
tung untersucht er nun sowohl die wich-
tigsten Thaten als hauptsächlich die den-
selben zu Grunde liegenden Absichten
und politischen Marcmen. Das Buch, das
auf Quellenstudium beruht, wirkte damals
in hohem Maße anregend. Ueber einem
neuen, der Vollendung nahen Werke er-
eilte ihn der Tod.
Kunitsch (Michael). Biographien merkwürdiger
Männer der österreichischen Monarchie (Gratz
1802, Gabr. Tanzer, kl. 3".) Bändchen 5,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon