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Til scher 162 Tilscher
S. 206 und 248. — Allgemeines Thea-
ter' 3 e r i k o n... Von K. Her loßsohn,
H. Margss raf u. A. (Altenburg und Leip«
zig o. I.. 8°.) Bd. VII , S. ^2l.
Tilscher, auch Tilser geschrieben,
Franz (Mitgl ied des Abgeordneten-
hauses des österreichischen Reichsrathes,
geb. zu Budstsko in Mähren am
12. Juni 1823). Seine Studien legte er
am Gymnasium, dann an der ständischen
Akademie, zuletzt an der philosophischen
und juridischen Facultät der Hochschule
in Olmütz zurück. Nachdem er die Juris-
prudenz beendigt hatte, trat er, seiner
vorherrschenden Neigung zu exacten Stu-
dien folgend, 1849 als Frequentant in
das k. k. Mineurcorps ein. 1830 wurde
er zu seiner vollständigen militärwissen-
schaftlichen Ausbildung in der k. k. In-
genieur-Akademie zu Wien aufgenommen.
Am 18. August 1831 zum Lieutenant in
der k. k. Genietruppe ernannt, fand er
zunächst bei dem Genie-Regimente in
Krems Verwendung, kam aber noch in
demselben Jahre zur Beendung des
höheren Geniecurses in die nach Kloster»
brück bei Znaim übersiedelte Genie-Aka-
demie. Nach Abschluß dieses Curses 1834
als Oberlieutenant des Geniestabes der
Geniedirection in Mailand zugetheilt,
wirkte er. im folgenden Jahre als Pro-
fessor der beschreibenden Geometrie und
Stereometrie an der Genie-Akademie da-
selbst. 1737 zum Hauptmann des Genie»
stabes befördert, blieb er in dieser Stel>
lung bis October 1864, worauf er an
dem reorganisirten utraquistischen poly-
technischen Institute des Königreichs
Böhmen als Professor der beschreibenden
Geometrie und Stereometrie mit oechi-
scher Unterrichtssprache angestellt wurde.
1870 bekleidete er die Rectorswürde an
dem mittlerweile selbständig gewordenen
oechischen polytechnischen Landesinstitute. Am politischen Leben betheiligt er sich
seit 1869, in diesem Jahre und spater zu
wiederholten Malen wurde er von den
Bergstädten Pribram und Birkenberg in
den böhmischen Landtag gewählt, welcher
ihn 1873 in den Reichsrath entsendete.
Auch gegenwärtig sitzt er in beiden Kör-
perschaften, in ersterer die Landgemeinden
der Bezirke Böhmisch-Brod und Schwarz-
Kosteleo, in letzterer den Landgemeinden-
Wahlkreis der Bezirke Karolinenthal und
Brandeis vertretend. Als offener Ver-
treter der Fortschrittsidee hat er sich der
Partei der Iungcechen angeschlossen. Be-
reits als Officier des k. k. Geniecorps
war er in seinem Fache wissenschaftlich
thatig und gab heraus: „Nie Ähre der
geometrischen Bclrnchtnngscllnstrnrtilln und deren
Zuwendung ani das technische Zeichnen. Für
technische Uehranötalten und zum Selbstnnte»
richte", mit einem Atlas von dreizehn
lithographirten Tafeln und ein Farben-
druck (Wien 1862, Gerold, gr. 8"., Ta-
feln in Ou.'Fol.); — eine „Darstellende
Geometrie t'iir den Gebrauch der k. K. Genie-
Akademie" (1862 nur lithographirt).
Spater bei seinem Uebertritte ins Lehr-
fach veröffentlichte er: „System der technisch-
malerischen Persprctiuc. Für technische Wir-
anstalten, Kunstakademien nnd Mi Selbstnnter-
richte", drei Abtheilungen mit einem Atlas
von sechzehn lithographirten und zwei
Farbendruck-Tafeln (Prag 1863 u. 1866,
Tempsky, gr. 8"., Tafeln in gr. Qu..Fol.);
", d. i. System der be>
schreibenden Stereometrie, entwickelt nach
einer neuen Methode, deren Benützung
in allen Zweigen der technischen Praxis
und bildenden Kunst anstrebend. Erster
Theil (Prag 1870, Gregr und Dattl,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon