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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 196 -
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Titl 196 Titl schen, Iagdstücken, Liedern und Chören nicht gerechnet. Für diese große Zahl dem Theater noch nach seiner Pensioni» rung verbliebener Musikstücke, für welche er 2000 fl. begehrt hatte, wurde er mit 300 fi. abgefertigt!! Und eine seltsame Ironie des Schicksals: drei Tage nach seinem Eintritt in den Ruhestand ward er doch noch für tauglich genug befunden, die Musik zu Gril lparzer's Trilogie „Das goldene Vließ" zu comvoniren. T i t l löste auch diese Aufgabe. Er selbst hatte früher schon, als er noch in voller Thätigkeit bei der Bühne war, in Hand- schrift drei Bände Partituren von Schau- spielmusiken zusammengestellt, welche in sechs Schauspiel-Ouvertunn „gemischten Charakters", zwölf Entreacts zum Schau« spiel und zur Tragödie und sechs Entre- acts zum Lustspiel bestanden, und welche er in vollständigen Abschriften den Büh- nen anbot. Die Dresdener Bühne hat diese Titl'schen Zwischenmusiken ein- geführt. Eine Uebersicht seiner durch den Stich bekannt gewordenen Compositionen folgt. Als Compositeur fand T i t l von Kennern freundliche Beurtheilung. Das Bernsdorf-Schladebach'sche Musiklexikon aber, das ihn mit dreizehn Zeilen abthut, weiß über ihn nichts zu sagen, als: „daß von seinen Compositio- nen manche in Oesterreich einer ziemlichen Popularität genießen". Gewiß ist es, daß er sein eminentes Talent nicht ausnützen konnte, wie er befähigt gewesen. Er mußte ein Proletarier der geistigen Arbeit das Gold seiner musikalischen Be- gabung in Scheidemünze verausgaben. Er, der befähigt war, Opern ernsten und heiteren Genres zu componiren, mußte sich mit Volksmärchen, Possen, Entre- acts und Ausfüllmusik abmartern. Doch Xluch in diesen blitzt immer noch sein musi» kalischer Genius durch, wie denn seine Musik zu Hebbel's „Rubin" ein kleines Cabinetstück ist. Gewiß ist es, daß sich in seinen Compositionen Reminiscenzen mit> unter gröbster Art finden, aber trotz alle» dem besitzt er noch immer so viel Eigenes und Eigenthümliches, daß er manchen heutigen in abgetretenen Geleisen hin» schreitenden Komponisten reichlich mit Vorrath versorgen könnte. Tit l 's Lieder gehören nicht nur zu seinen besten Ar> beiten, sondern auch zu gediegeneren Werken dieser Musikgattung überhaupt. Uebersicht der im Stich erschienenen Compo- sitionen von Anton Emil. Tit l . Im Ganzen soll sich die Zahl der Compositionen Tit l 'ö auf 300, die der gedruckten auf 100 belaufen Hier folgt eme Uebersicht der letzteren, so weit wir davon Kenntniß bekommen konnten. „Liebessehnen. Wiegenlied. Allerseelennacht. Gedicht von A. Niedl. Für eine Singstimme mit Pianobegleitung" (Prag. bei Marco Berra). Ox. 1. -— „Die Treibhausblume. Liedchen. Die Goldfischerin. Gedicht von I . Tandler. Für eine Singst, mit Piano« begl. (ebd.). 0i>. 2. — „Schwimmerlied. Erinnerung. Der Schiffer. Gedicht von Karl Krumpig l " (ebd.). 0p. 3. — „Faschings« caprice. Für Pianoforte" (ebd.). O^i. 4. — „Polonaise für Pianoforte" (ebd.). 0u. 5, — „Rondeau für Pianoforte" (ebd.). 0x. 6. — „Der Nire Sohn. Ballade von A. 3. Boczek. Für eine Singst, mit Pianoforte- begl." (Wien, Haslinger). Ox. 7. — „Stimme aus dem Innern. Von Edmund B. Für eine Singst, mit Pianobegl." (ebd., Haslinger). 0v. 8. — „Bergstimme. Von Heine" (Prag, Hofmann). Ox. 9. — „Kriegerchor. Von Dr. Feistmantel . Für Männerst. mit Or« chesterbegl." stauch im Clavierauszug) (Mainz, Schott's Söhne). 0p. <0. — „Die nächtlich.' Heerschau. Ballade von Zedlitz. Für Männer« chor mit Orchesterbegl." ^auch im Klavier» auszuge mit deutschem, französischem und eng« lischem Terte) (ebd., Schott's Sühne; Paris, Schlesinger). 0x. n. Tit l 's weitaus berühm- testes Lied, das seinerzeit die Runde um die Melt gemacht und ein Bravourstück vieler Solisten gewesen; von einer Seite so uer< himmelt, als von anderer grundlos ver» worfen.— „DerFischer. Ballade von Goethe. Für eine Singst, mit Pianobegl." (Wien,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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