Seite - 205 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

Tkalcic 205 Kkalcsevich) Johann Tod des Email Czengitsch Aga, die zweite Ausgabe in lateinischer und cyril» lischer Schrift, von Tkalaä besorgt und zugleich mit einer Vorrede einbegleitet. Alle die erwähnten Arbeiten wurden im Ganzen wenig beachtet, und Tkala6 war in deutschen Kreisen kaum ge« kannt, bis er 1861 in Wien die Heraus« gäbe der politischen Wochenschrift „Ost und West" begann, welche durch ihre ent» schiedene, dem Cabinet Schmerl ing» Lass er feindselige Haltung Aufsehen erregte. Dieses steigerte sich, als Tkalaä als Redacteur des Blattes wegen eines Artikels in der Nummer vom 39. August 1861 gerichtlich verfolgt, zu sechsmonat- lichem einfachen Kerker und einem Cau- tionsverluste von 1100 st. verurtheilt wurde. Der zweite Jahrgang der Wochen- schrift brachte in Nr. 4, S. 152 bis 186 den ganzen sensationellen Preßproceß zum Abdrucke. In der Vertheidigung bediente sich Tkalao der Phrase, daß er zu Seiner Majestät allerge» treue st er und loyalerOpposition gehöre", und wenn Herausgeber nicht irrt, datirt von da der Gebrauch dieses „geflügelten Wortes". Mit dem Ein- gehen des Blattes „Ost und West" im April 186^verschwand auch Tkalaä's Name aus der Oeffentlichkeit. Ob in dem am 13. März 1863 zu Agram als Gym- nasialprofessor verstorbenen Dr. Tkalaä unser Publicist zu suchen, können wir nicht sagen. . . < 'vi'^,?.^,.,.).',.» Porträt. Lithographie mit serbischer Unter« schrift aus dem Jahre 4861 (Brustbild in Fol.)'. Tkalöeviö, siehe: Weber, Adolph. Tkalciö, Johann Baptist (Schrift- steller, geb. in Croatien), Zeitgenoß, lebt als Präbendar in Agram und. ist correspondirendes Mitglied der daselbst bestehenden südslavischen Akademie. Von I seinen im Druck herausgegebenen Schrif- ! ten ist uns bekannt: „ / / ^a^a ?^oz^ '<°5?- n/K«", d. i. Geschichte von Croatien (Agram 1863, Iakic, 8".) und „ ^ «s- s/ov/sncklA a^os/o/a//", d. i. Zur Erinnerung der tausendjährigen Feier der h. Slavenapostel Cyrill und Method (Agram 1863, ebd., 8"., mit einem Titelbilde der h. Apostel). In der Folge beschäftigte sich Tkalciä mit Forschun» gen über die Geschichte der Agramer Kathedrale und stieß dabei auf Aufzeich- nungen, nach denen sich in der Sacristei dieser Kirche vor Zeiten Fresken befunden haben sollten. Er ließ nun den Mauer- anwurf vorsichtig abtragen und fand da- hinter in der That ein Bild, das einen ganzen Bogenausschnitt ausfüllt. An der oberen Seite ist der Heiland mit einem Strahlenkränze gemalt, in der Linken ein geöffnetes Buch haltend. Auf der einen Seite liest man in gothischer Schrift die Worte: „^.it DoininuL, Pii vsrdum. Dei. " und auf der anderen: „Ooäit et vitain. Äötsrnaln". An der UN' teren Seite gewahrt man einen in einen Mantel gehüllten Heiligen. Die Farben des Bildes sind lebhaft, und Styl, Zeich- nung und Gruppirung weisen auf die byzantinische Schule des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts hin. Tkalcsevich, Johann Freiherr (k. k. Hauptmann und Ritter des Maria Theresien» Ordens, geb. in Slavonien im Jahre 1723, gest. zu Esseg in Sla- vonien am 12. März 1774). Vom Ge> meinen im Brooder Grenz - Regimente rückte er im italienischen Kriege 174ll und 1747 vor Genua in letzterem Jahre zum Fähnrich auf und machte als solcher mit 16 Freiwilligen einen Streifzug auf 20 Meilen Entfernung von der Armee,