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Tobiaschek 2l9 Tobisrh
Podstatzky-Liechtenstein, wo er
besonders im Sommer auf dessen Be»
sitzungen in Mahren zu allen Festlich-
keiten Ouvertüren und größere Cantaten
für ganzes Orchester componirte. Daneben
vervollkommnete er die Musik in der
Stadt Teltsch, wo er auch im Jahre 1823
eine Singschule errichtete, an welcher über
90 Schüler beiderlei Geschlechts in zwei
Abtheilungen theilnahmen. Den ersten
Unterricht ertheilte er anfangs selbst,
dann aber ließ er denselben durch drei
Haupt« und Stadtschullehrer fortsetzen.
Nachdem er zehn Jahre, bis 1826, in der
Familie des Grafen als Erzieher gewirkt
hatte, erhielt er, 34 Jahre alt, eine
Pension und privatisirte zunächst, ganz
seinerLieblingsneigung, derMusik, lebend.
Später aber wendete er sich wieder dem
ausübenden Dienste in der Schule zu,
wurde erst Lehrer der dritten Classe und
1830 Director der Hauptschule in Teltsch
und starb als solcher im Alter von
34 Jahren. Er verfaßte als Lehrer:
FeiH?/ s. a 4. ^z'ck^", d. i. Hilfsbuch zur
deutschen Sprachlehre für Schüler der
dritten und vierten Classe Mag 1839,
8".), dann zwei theoretische Werke über
Tonkunst, deren Titel und Inhalt uns
nicht bekannt' auch hat erMehreres com-
ponirt, wovon Einiges im Stich erschien,
das Uebrige sich ungedruckt im Nachlasse
vorfand. Im Stich sind von seinen
kleineren Werken bei Tranquillo Molo
in Wien herausgekommen: „2-l> Walzer kür
Piünuflllte allein": — „5 PalllnaiZen kür Piano-
karte allein"; — „2A Gra52ai5ln türPianllkllrte
allein"; — „^2 Händler tür PianalllNe allein" ;
— „12 brillante Walzer tür Pianaiarte"; —
„3 CMll l i is"; — „3 Lempötes tür Piano-
fyck"; — „w deutsche Tänze tür die Harmonie-
umsik gesetzt und tür5 Pianokorte" ; —
„ N ' deutsche Canze iür Pianatorte ant uier Haube" ; — „VariatiiinlN tür PiaMarte tür
Wei Mnde nber die Arie: Zln Zlleiis sende ich
dich"; — „^2 Gnuertnreu aon NaZsini tiir
Gnartett (Piaullkurte, Vialine ader Flute, Viola
und Villlanrellll) arranyirt"; — „EillzngLmarsch
tär3 Inlanterie-Negiment 3. (öqnlllq gescht and
für l>ie türkiälhe Musik instrumentirt"; —
„Dariatillnen tür Pianotortr avi uier Hände nber
die Arie: Nenmt du der Aebr Sehneu?". I m
öechischen Lieder»Sammelwerke ^Vsnso",
d. i. Der Kranz, sind im fünften Jahr»
gange (1830) von Tobiaschek ent-
halten zwei Lieder: ^pÄlnatoväin",
d. i. Erinnerung, von Ernst Proza, und
^^61", d. i. Wehmuth, von Vladimil-,
ersteres für Tenor, letzteres für Bariton.
Ungedruckt im Nachlasse fanden sich
mehrere kleinere und größere Gelegen-
heitscantateu für ganzes Orchester, zu
Geburts-, Namens-, Vermalungsfesten
und anderen Feierlichkeiten; — drei Lieder
englischer Poeten für eine Singstimme
mit Clavierbegleitung; — sechs Lieder
für eine Singstimme mit Begleitung des
Pianoforte, aus den Gedichten von
Sal is ;— verschiedene Stücke für Har»
moniemusik; — ein ^Hickini er^o" für
Gesang, Quartett mit Orgelbegleitung',
— ein „Heilig" wahrend der Wandlung,
für Gesang, Quartett mit Harmonie und
Echonachhall; — zehn deutsche Meßlieder
von Klopstock, eigens für die Strons»
! dorfer Kirche für Gesang, Quartett mit
Orgelbegleitung gesetzt. Die Musiklerika
von Schill ing, Gaßner, Schlade-
bach und wie sie sonst heißen, führen
Tobiaschek's Namen nicht an.
Wolny. Kirchliche Topographie von Mähren
(Brunn. gr. 8°.) Bd. VI , S. 318. — Wiener
TheaterZeitung. Von Adolph Bäuerle
(gr. 4<>.) 1846. S. 890.
Tobisch, Johann Karl (gelehrter
Piarist, geb. zu Meseritsch bei
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon