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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 220 -
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Todisch 220 Tobisch Kaadön in Böhmen am 17. October 4793, gest. zu Breslau 1833). Im Kreise seiner Familie verlebte er in einer an mannigfachen Schönheiten reichen Natur eine heitere Jugend. Im Jahre 1810 trat er in den Orden der frommen Schulen ein, für den er auf dem Gym« nasium seiner Vaterstadt, das unter Lei» tung desselben stand, Neigung gefaßt hatte. Seine Oberen schickten ihn zunächst nach Beneschau, wo er sich für den Lehr- beruf vorbereitete. Sein älterer Ordens- college Nicephor Enzman , der für bie lateinische Sprache und Literatur schwärmte, flößte ihm Liebe zum Stu- dium derselben ein, welches er auch mit großem Eifer betrieb. Außerdem studirte er die französische Sprache und verlegte sich vornehmlich auf Mathematik. Hierauf wirkte er als öffentlicher ordentlicher Gymnasiallehrer zu Beneschau, Schlan, Leitomischl und Kremsier, dann an dem Neustädter Gymnasium in Prag. I n ^ dieser Zeit unterzog er sich auch zur Er- langung der philosophischen Doktorwürde den strengen Prüfungen aus Mathematik, Physik und Philosophie, später denen aus theologischen Disciplinen. Nebenbei war er auch im Predigtamte thätig. Da ! mit einem Male ward er inne, daß seit > seinem Wirken im Orden seine Ansichten über wichtige Gegenstände der Kirche und des Glaubens nicht mit den Traditio» nen seines Standes übereinstimmten, und entschlossen, dem Klosterleben zu ent-! sagen, begab er sich 1816, 23 Jahre alt, in das benachbarte Preußisch-Schlesien, um sicb daselbst einen neuen Wirkungs. kreis zu schaffen. Bei seiner ebenso gründ« lichen als vielseitigen Bildung und voran- gegangenen praktischen Verwendung fiel ihm dies nicht schwer, er fand bald einen Posten als Erzieher der zwei alteren! Löhne des Grafen Pfei l auf Kleutsch,! dann Wildschütz. I n dieser Stellung ging er auch in Breslau zum protestan- tischen Glauben über, für den er sich noch während seiner Lehrthätigkeit in Prag bei dem öfteren Besuch evangelischer Predigten erwärmt hatte. Als Erzieher in Kleutsch beschäftigte er sich fortwährend mit mathematischen, physikalischen, ge» schichtlichen und sprachlichen Studien, unterzog sich auch in Breslau dem Ober- lehrereramen, trat 18l9 als Mitglied des pädagogischen Seminartz in Breslau ein Lehramt am königlichen Friedrichs-Gym- nasium daselbst an und wurde 1822 ordentlicher, 1829 aber königlicher Pro- fessor, in welcher Stellung er im Alter von 60 Jahren starb. To bisch war auf poetischem, mathematischem und classi- schem Gebiete schriftstellerisch thätig; außer mehreren anonymen Gelegenheits- gedichten in deutscher und lateinischer Sprache hat er herausgegeben: „ < Fc) 5 snö <3 ?'F . . . . 1822, 40.); — MSN ceci cs/sö. «UF. sll FttF. " (ebd. 1822, 4".) ; — „Gespräch zwischen Hermann, Nuberr nnll Georg über Nstrllnllmir" (Breslau 1824, ( 1826, 12l>.); — „Gedichte (llnch: Pllttien ernäten nnü scherzhaften InlMZ)" (Breslau 1826, 12^.)', — „Hellas, rine Unterhaltung iiber die Griechen (in Versen)" (ebd. 1827, 12".); (Vi-a.t. 1828, 4^., ?ro- Frinnm); — „PnetiZche Neächrnlillng einiger wandernngen in der Oratschakt Glüh" (Breslau 1829, gr. 120.) -, — /Qittadrn pm Ge- blllnlhr bei Vortragen über die liesllnurre und all- gemeine Arithmetik" (ebd. 1829, 8».); — „Elemente der höheren Algebra, pm Gebrauche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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