Seite - 224 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45

Eochiermllmr 224 Todesco, Hermann der feindlichen Besatzungen im Detail an - und er setzte die Zurücknahme doch wesentliche Linderung mancher Hor- derungen durch, wenn auch bei einigen alle seine Bemühungen scheiterten. Aber auch sonst noch erwies er in den letzten ^ drei Monaten der franz°sisch,bayrischen ! Occupation Prags der östreichischen Generalität manchen nicht unwesentlichen Dienft^ s° erstattete er - trotz der ^ f jede geheime Correspondenz mit den bl°- ^ !irenden Truppen esetzten Strafe - der Generalität genaue Berichte über die Vorgänge in der Stadt, indem er hierüber ^ regelmäßig jede Woche zwei bis drei! B^efe schrieb, deren Beförderung er «er- ^ «ittelte, ja er wagte sich auch, wenn er ^ keinen vertrauten Boten finden tonnte oder aber eine persönliche Rücksprache für zweckmäßig hielt, nicht ohne gr°ße Ge-i fahr au« Prag nach Königsaal. Lissa,, Emetschna in das Hauptquartier der Generale Lobkowitz oder F,st,tics und wieder zurück. Bald nach Abzug der Qccupationstruppen im Jahre i743 °er- iffentlichte er eine „Umständliche gründ- liche Relation oder kurze Vorstellung ! deren von der franzosiscken Generalität auferlegten Anlagen und gewaltsamen ^ Erpressungen", in welcher er seine eigenen ! Protestationen, Bemühungen und Dienste ^ sehr ausführlich erzählt. Für sein vor» erwähntes wackeres Verhalten wurde er auch von der Kaiserin Mar ia resia im Jahre 1748 in den Adelstand mit dem Prädicate von Treumuth er« hoben. Sein gleichnamiger Sohn Alois ! ward Advocat, königlicher Fiscaladjunct, - kaiserlicher Notar und Decan der juridi- ^ schen Facultät an der Prager Hoch- j schule; seine Tochter, eine verehelichte! Polak, war emphyteutische Besitzerin! des Hauses an der unteren Kleinseitner z Neberfuhr. ' ^Neuer Präger Kalender für Stadt und ^ ^ ^ (Karl Iaromir). Die Primatoren ! der königlichen Altstadt Prag (Prag i8o8, , Gottl. Haase. z°.) S. 176 und i?7. ^ ^ . ^ , „ , ,^, . .,.! ^ T°d« Johann Anton Meda.l eur, 2 " und Iahr semer Geburt w.e semes ^ s " " ^nn t d ^ ^ ^el 'taliemscher, wahrscheinlich l°mb°rdischer Abkunft, lebte im achtzehnten Iahrhun- d°rt° und bekleidete «°n ^730 bis 1763 " der kaiserlichen Münze zu Wien die ^°lle °««es Obermunze.senschneibers. Er schnitt Stempel ,;u verschiedenen Münzen ^ Medaillen, die theils mit ). ^. oder " ' ^ ^ ^ - ^ theils «it T. ^°ott) beze'chnet sind. Von b.esen semen Arbe.tm kennen wir die Stempel zu den Gold- «ünzen des Grafen von Königseck ^d zu emem Thaler des Fürsten B ° t- thyany, ferner d,e schone Medaille auf b°n Wiener Erzbischof Christoph Grafen 3'"'' °"lWch der Erhebung des- zum Cardinal im Jahre 176l, und "ch«re Schaumünzen zur Geschichte der ^serin Maria Theresia. ^°«> le r (G, K, i>^,). Neue« llllnrmeines Künstler.Lerltlln (München !82ü, E, Ä, Fleiich' Todesco, Hermann (Industriel ler und Humanist, geb. zu Preßburg im Jahre 1792, gest. ebenda 23. No« wurde er für den Handelsstand heran- gebildet, in welchem er es durch seine umsichtige Thätigkeit und außerordent. liche Strebsamkeit rasch vorwärts brachte. Von einem weitverzweigten Seiden- und Garngeschäfte, welches er anfanglich be- trieb, ging er bald zu großen industriellen Unternehmungen über. Besonders aber lenkte er dann sein Augenmerk auf vater- ländische Gewerbe und Erzeugnisse, und