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Nökäly, 230 Sava
dann erschien auch die Rede, welche er
als Abgeordneter ;um illyrischen Natio-
nal-Congreß in Temesvär am 9. Sep»
tember 1790 in seiner Muttersprache ge-
halten hatte, in lateinischer Uebersehung
unter dem Titel: „>36?-mo,
«s" (Pesth 1791,
— ferner gab er heraus:
1798, 8^.)^ wovon zu gleicher Zeit eine
Ausgabe in serbischer Sprache erschien,
und in deutscher Sprache die Schrift
„Erweis, daß die Walachen nicht
römischer Abkunft sind" (Halle 1823,
8^.; zweite vermehrte Ausgabe deutsch
und walachisch, Ofen 1827, 8".). Auch
^oll er 1803 eine in serbischer Sprache
verfaßte historische Schrift veröffentlicht
haben, deren Titel ich nicht auffinden
konnte. Oben bereits gedachten wir seiner
Stiftung zur Heranbildung serbischer
Jünglinge, die ihm ein bleibendes An«
denken sicherte, ein unvergängliches Denk»
mal aber errichtete er sich durch seine
letztwillige Verfügung, in welcher er sein
ganzes Vermögen der Hlaties srbska mit
der Bestimmung zur Unterstützung armer
serbischer Studenten in Pesth legirte.
Dieser unter eine besondere Verwal-
tung gestellte Fond belief sich 1862 auf
169.284 fi., wozu noch ansehnlicher
Grundbesitz gehörte: in Pesth zwei
Häuser, in Arad deren neun, dann
Weinberge, Felder, Wiesen u. s. w.,
Grund genug, daß die serbische Nation
am 29. August 1861 die Tököly-Feier zu
Neusatz glänzend beging. Auch die bei
derselben anwesenden Ungarn, darunter
Franz Toldy und Friedrich Baron Podmaniczky, hatten Worte voller
Honig für die Serben, feierten die ser-
bische Sprache und Poesie und brachten
im Toast die Phrase: „Eintracht, Frei-
heit und Liebe zur Nationalsprache möge
die beiden Nationen mit einander ver-
binden". So klang es vor zwei Jahr»
zehnten; man vergleiche mit den be-
geisterten Worten des Toastes die heuti-
gen Verhältnisse zwischen Ungarn und
Serben und die Vergewaltigungsversuche,
deren sich innerhalb der Jahre 1861 bis
1881 die Magyaren gegen die Serben
schuldig gemacht. Bei der - gedachten
Feier wurde unter die zahlreichen Gäste
des Bankets auch eine zu Ehren Tö-
köly's geprägte Denkmünze (vergleiche
unten) vertheilt. Sava Tököly war
mit Amalie Bezzegh vermalt, und
stammt aus dieser Ehe ein Sohn Peter.
Dieser wurde Vicegespan des Csanader
Comitates, königlicher Rath, 1833 Ad-
ministrator des Csanader Comitates,
1837 Obergespan und Hofrath. Mit
feinem 1844 erfolgten Tode erlosch dieses
Geschlecht.
Paul Ios. « a f a r i k ' s Geschichte der süd>
slavischen Literatur. Aus dessen handschrift-
lichem Nachlasse, Herausaegeben von Joseph
I i r e 5 ek (Prag 1853, Tempsky, gr. 8".>
II I . Das serbische Schriftthum, S. 323,
Nr. 106. S. 42l. Nr. 661 und S. 440, Nr. 783.
— Agramer Zeitung, 1861, Nr. 20o:
„Die Tököly«Feier in Neusatz".
Tökäly-Medaille. Zur Säcularfeier der Geburr
Tököly's 1861 wurde eine Tököly.Medaille
vertheilt. Dieselbe enthält auf dem Avers das
Brustbild des Gefeierten und in serbischer
Sprache die Umschrift: „Sabbas Tököly von
Vizes und Kezermes. geb. am 17. (29,) August
1761, gest. am 21. September (3. October>
1842". Die Reuersseite enthält die Umschrift:
„Alles für den Glauben und die Nationalität".
In der Mitte: „17. (29.) August 1861. Zur
Erinnerung an den hundertsten Jahrestag der
Geburt Sabbas Tököly's die dankbare 2IlUics
Lrdizka in Pesth".
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon