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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 231 -
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Tököly. Stephan 231 Tököly, Stephan Porträt. Ein solches befindet nch im Besitze der Zlancy si-ds^, es war bei der Tököly' Feier in Neusatz am 29. August 186< auf der in der Mitte der Stadt aufgestellten groß« artigen glänzenden Pyramide angebracht. Verschieden von der Familie der Tököly von Vizes und Kezermes ist jene der Tököly von Käs mark, welche mir dem Tode der Schwester des Nebellen Emmerich Tököly, mit Eva (geb. i. Februar l639). Gemalin des Palatins Paul Eszlerha'zu l^d. IV, S. 93. Nr. 29). am 23. August !716 erlosch. Denn Emmerich Tököly's einzige Tochter Elisabeth aus seiner Ehe mit Helc»« Ztinzj starb noch im Jahre ihrer Geburt 1682. Ivan Nagy in seinem tresslichen Werke ^laFMr orLsä^ e8iUli<ig.i c^iinkreklcLi ^izuhm^kronäi tädläkkai", Bd. XI , 3. 289, läßt sie durch einen komischen Druckfehler — es heißt da» selbst: geb. 1683. 26. November, gest. 1683. 3. April — sechs Monate vor ihrer Geburt gestorben sein. 1. Die Tököly von Käs- mark stammen von einem Pferdehändler, dem aus Temesvär gebürtigen Sebastian, welcher durch sein Geschäft großen Reichthum erwarb, sich 1336 den ungarischen Adel kaufte und nun in Verbindung mit Ungarns ansehn« lichsten Familien trat, überdies aber durch seine staatsmännischen Eigenschaften auch in großes Ansehen sich zu setzen verstand. Bei den öffentlichen Friedensoerhandlungen seiner Zeit erwies er sich als kluger Vermittler, auf den Neichstagen als begeisterter sachverstän- diger Nedner und im Felde gegen die Feinde als tapferer Kriegsheld. Kaiser Rudolph I I . , der ihm seine volle Huld zuwandte, verlieh ihm im Jahre 1698 das Baronat. Erst in neuerer Zeit brachte die Zeitschrift „I-ä-aäok", d, i. Jahrhunderte, in Pesth, 1878. 2. Heft. aus.^rplid Klirolyi 's Feder die Darstellung, wie Sebastian Tököly in den Besitz Käs» marks gelangte. Sebastian starb im Jahre 1607. Aus seiner Ehe mit öusanna Dorzu, welche ihm bereits am 9. Juni 1396 iin Tode vorangegangen war, hatte er zahlreiche Nach» kominenschaft. aber nur der älteste Sohn: 2. Stephan (geb. 12. December 1381. gest. 8. November 1638) pflanzte das Geschlecht fort. Nachdem derselbe auf der Stadtschule in Käsmark, dann an Lehranstalten in Lemschau und S^ros'Patak sich wissenschaftlich heran- gebildet hatte, machte er Reisen durch Deutsch- land, auf denen er seine Studien fortsetzte, dann nach Sauoyen, nach Frankreich, wo er in Paris am Hofe König Heinrichs IV. ehrenvolle Aufnahme fand, und nach Ensp land, wo ihn Königin Elisabeth huldvoll empfing. Seine Heimreise ging übrr die Nie« derlande dmch Italien, wo er in Nom und Venedig längere Zeit verweilte, durch Tirol und Karnthen nach Oesterreich, wo er in Nien am Hofe des Erzherzogs Matth ias eine so freundliche Aufnahme fand, daß er seinen Auf' enthalt über drei Jahre ausdehnie, während welcher Zeit er mit den berühmtesten und angesehensten Männern daselbst verkehrte. Noch besuckte er Prag, wo er dem ^Kaiser Ru- dolph I I . vorgestellt wurde, und trat dann in Dienste des Erzherzogs Mattbias. In diesen blieb er, bis er nach seines Vaters 1<u»7 erfolgwn Tode die Verwaltung der ansehw lichen Güter übernehmen mußte. In seiner Heimat entfaltete er nun eine Pracht, wie es ihm das.ungeheuere Vermögen, da) er ererbt haite, gestattete. Er baure das väterliche Schloß auf das reichste um, richtete einm glänzenden Hofstaat ein und lebte als Assessor der königlichen Tafel im innigen Freundschaft» verkehr mit Gabriel Beihlen, dem Fürstm von Siebenbürgen, und mit dem Palatin Eszterhiizy. Ein Versuch Tököly's. die Siadt Häsmark völlig in seinen Besitz zu bringen, scheiterte an dem entschiedenen Widerstände der Käsmarker Bürger, der am 22. April 163t zum Abschlüsse des sogenann» ten Wiener Contrattes führte. Stephan war ein wissenschaftlich gebildeter Mann, ehrte die Gelehrten und übte auf den Gang dor politischen Ereignisse in Ungarn, dank seinen mächtigen Verbindungen, wohlthätigen Ein' fluß. Seine Thaten sind von dem Käsmarker Pfarrer Johann Serpi l ius in einem Ge- dichte von neun Gesängen besungen worden, welches unter dem Titel: »Lenuin Lew^r virsnL novem conätanz lueMlis, su^ra 8an6!^2.Iani ZteDüaui Inoekelii... in ^a- triam coeieätein trauslaii... i-l.'vei'enter kp^enäum.^ (Qentäok.ovia.e, 4".) gedruckt ist. Stephan vermalte sich zweimal, zuerst am 3. November- 1609 mit öopyie von yasmann (gest. 13. April 1648); von den Kindern aus dieser Ehe überlebte den Vater nur Sig» mund (geb. 1618, gest. 1678). Derselbe schloß gleichfalls zwei Ehen. aber schon mit seinen Enkelinen Eva und Elisabeth erlosch diese Linie. Zum zweiten Male vermalte sich Ste» pH an im Jahre 162U. mit Rütyariiul Thurzö, dieses mächtigen Geschlechts letzter Erbtochter, welche ihrem Gatten zu seinem Reichthume
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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