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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 244 -
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Töpke 244 Toepler, Karl August Mißverständniß — von Napoleon zum Oberlieutenant ernannt. Töpke selbst meinte, es sei unter dieser Beförderung seine Erhebung zum kremier lueäeo (Regimentsarzt) zu verstehen, weil aber von dem Ofsicierscorps, in welchem er sehr beliebt war, sein Decret wörtlich aufgefaßt und als fertige Thatsache hin- genommen wurde, ließ der Arzt und graduirte Doctor, über die herzliche Be- glückwünschung seiner Kameraden sehr erfreut, auch gern den Verstoß auf sich beruhen und diente im Regimenie als activer Ofsicier. Im Jahre 1813 trat er aus den westphälischen Diensten in das l. Huszaren-Regiment der deutschen 3e- gion unter Oberst Baron Hammerstein und ward, aus diesem 1814 in die öster- reichische Armee übernommen, in seiner Charge zu Kronprinz Ferdinand Küras- sieren Nr. 4 eingetheilt. 1818 zum Dra- goner-Regiment Prinz Eugen von Sa- voyen transferirt, rückte er in demselben l823 zum Rittmeister, 1833 zum Major, 1839 zum Oberstlieutenant auf und ließ sich 1841 infolge seines Gichtleidens, das er sich im russischen Feldzuge geholt, in letzterer Eigenschaft in den Ruhestand versetzen. Als aber 1848 die Bewegung ausbrach, stellte er sich wieder zur Ver- fügung und wurde im October dieses Jahres mit einem Localbrigadecom« mando für Hermannstadt, wohin er sich zurückgezogen hatte, betraut, spater zum Stadt« und Stuhlscommandanten er« nannt und den russischen Truppen als Commiffär beigegeben. Als tapferer und umsichtiger Krieger vermehrte er in der Schlacht bei Hermannstadt am 21. Jänner 1849 die Reihen der im Kampfe begrif« fenen Truppen immer wieder durch Nach« schübe, entwickelte als Stadt- und Stuhlscommandant in der allen Ein» ftüffen der Rebellen ausgesetzten Stadt große Energie und leistete durch seine Ortkenntniß in seiner Eigenschaft als Commiffär den russischen Truppen großen Nutzen. Dafür hatten ihn aber auch die Gegner aufs Korn genommen, und als Hermannstadt zum zweiten Male in die Hände der Rebellen gerieth, war Töpke der Erste, dessen sich der Feind versicherte; in der Nacht noch wurde der wackere Ve» teran aus dem Bette ins Stockhaus ab« geführt. Sein Loos schien besiegelt, schon am folgenden Tage sollte er erschossen werden. Es war wohl eine wunderbare Fügung des Schicksals, daß es der Gattin, nach Anderen der Tochter Töpke's, Louise gelang, von dem Commiffär der Rebellion, dem berück)« tigten Csanyi sBd. I I I , S. 42^, Leben und Freiheit des Gefangenen zu erbitten. Mit ah. Entschließung vom 19. October 1849 erhielt Töpke den Obersten- charakter aä Iioriolss, im Februar 1833 einen Stiftungsplatz des Elisabeth-The' resien» Ordens. Von den zwei Töch» tern seiner Ehe ist die ältere an den Obersten von Mo sing in Hermannstadt verheiratet, der einzige Sohn widmete sich im Finanzfache dem Staatsdienste. Es möchte wohl der einzige Fall in der österreichischen Armee sein, daß ein schon graduirter Arzt activer Stabsofficier war. Nebenbei sei bemerkt, daß in Töpke's Schwadron der nachmalige Sieger in Schleswig«Holstein Feldmarschall-3ieu> tenant Baron Gab lenz als Lieutenant diente. Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1867. Nr. 24, unter den „Tages'Neuigkeiten". Toepler, Karl August (Arzt, geb. zu O ed enb urg in Ungarn am 9. August 1798, gest. ebenda im October 1830). Aus einer Oedenburger evangelischen Familie. Seine erste Ausbildung erhielt
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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