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) Johann Andreas 23 Török, Johann Nep.
Regiment ins Feld, und im Vorposten»
dienste wie als Parteigänger glänzt sein
Name in Oesterreichs Kriegsgeschichte.
Die Reihe seiner Waffenthaten beginnt im
September letztgenannten Jahres, wo er
mit einem Detachement jenseits der Elbe
bis Rasendorf vorrückte, um die Dresdener
Besatzung zu beobachten; Anfangs No-
vember hatte er schon alle Zugänge nach
Dresden beseht. Am 20. April 4739
griff er bei Kaaden an der Eger in
Böhmen mit nur zwei Schwadronen sechs
feindliche an, trieb sie in die Flucht
und brachte ihnen einen Verlust von
300 Todten, Verwundeten und Gefange-
nen bei, und indem er die gewonnene
Stellung behauptete, beförderte er wesent-
lich die nun folgenden Operationen. In
der fünften Promotion am 23. Jänner
1760 erkannte ihm das Capitel dafür
das Ritterkreuz des Maria-Theresien»
Ordens zu. Als dann im Mai 1739 der
Feind die Position des Generals Bren>
tano bei Buchau angriff, hielt sich
Oberst Török so wacker, daß er in dem
darüber erstatteten Berichte namentlich
ausgezeichnet wurde. Im Feldzuge 1761
überfiel er im August, als General Zedt-
witz auf Freiberg und Tscheplau vor-
rückte, einen preußischen Cavallerieposten
unweit Rossen und hob denselben auf.
Im letzten Feldzuge 1762 schwamm er im
Februar durch die Mulde, übersiel bei
Großbeeren ein daselbst aufgestelltes preu-
ßisches Freibataillon, welches sich des
Waffers wegen in voller Sicherheit wähnte,
hieb es zum größten Theile zusammen
und machte 70 Gefangene. I n der
Schlacht bei Freiberg am 13. October
1762, in welcher Graf Hadik den
Prinzen Heinrich schlug, griff Oberst
Török, der mit einem Detachement bei
der Reichsarmee commandirt war, die
rechte Flanke des General Bell ing'- schen Corps an und half dasselbe aus
dem Rathswalde vertreiben. Ueberhaupt
hatte er im siebenjährigen Kriege als
Parteigänger durch seine ebenso rasch als
siegreich ausgeführten Ueberfälle feind-
licher Vorposten und Abtheilungen und
als kühner Reiteroberst vortreffliche Dienste
geleistet. Im November 1762, nach been»
digtem Kriege, ernannte ihn die Kaiserin
zum Generalmajor und im November
1763 zum Inhaber desselben Regiments,
das er so ruhmvoll geführt hatte und das
von der Zeit seiner Errichtung im Jahre
1736 ohne Inhaber geblieben. Als es dann
1773 reducirt wurde, erhielt Török, der
bereits 1767 zum Feldmarschall»3ieute-
nant befördert worden war, kein neues
Regiment. Im Jahre 1761 wurde er
den Ordensstatuten gemäß in den Frei-
herrenftand erhoben. Später trat er in
den Ruhestand über und starb im Alter
von 70 Jahren.
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus
der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch«
ungarischen Armee (Wien und Teschen 4880,
K. Prochaska, 3er. 8°.) Band I I , S. 669.
lGraf Thürhe im nennt ihn Michael
An ton , aber ungarische Quellen' geben ihm
den Taufnamen Johann Andreas. —
VaL^rnki»! u^'323, d. i. Sonntagsblätter
(Pesth. gr. 4".) l863. Nr. 26.
Torök, Johann Nep. (Volkswirth-
schaftlicher und politischer Schr i f t -
steller, geb. zu Tapolcz im Zalaer
Comitate am 6. Juni 1809, gest. zu
Pesth am 6., nach Anderen am 9. Fe-
bruar 1874). Ein Sproß der Familie
Török von Iobbahaza und Csä'
ford, welche aus dem Oedenburger Co-
mitate, wo sie begütert war, in das
Zalaer übersiedelte. Von seinem Vater
Anton, dem Lehrer des unglücklichen
Ludwig B a t t h y a n y und Jugend-
freunde mehrerer bedeutender Ungarn,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon