Seite - 258 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Bild der Seite - 258 -
Text der Seite - 258 -
Török, Joseph 238 ) Joseph
tober 1813). Im Hause seims Vaters,
der nock 1836 als Dechant des Barser
evangelischen Kirchensprengels lebte, er-
hielt er den ersten Unterricht. Im Alter
von acht Jahren bezog er das Lyceum
A. C. zu Schemnitz, auf welchem er sechs
Jahre blieb. Dann ging er nach Debre-
c;in, wo er seine Vorbereitungsstudien
zurücklegte. Nach Abschluß der philoso-
phischen Jahrgänge, wahrend deren er
als Erzieher in der Familie Lonyay sich
nützlicb machte, begann er 1836 auf der
Universität in Pesth das medicinische
Studium, welches er 1844 daselbst auch
beendete. Nachdem er am 17. März
1842 die medicinische Doctorwürde er-
langt hatte, unterrichtete er sich an den
medicinischen Facultäten zu Wien, Berlin,
London und Paris, an welch letzterer
das Studium der Chirurgie in höchster
Blüthe sieb befand, auf das eingehendste
über den Stand seiner Wissenschaft.
Heimgekehrt trat er 1843 seine ärztliche
Praxis an. Nach Verlauf von vier Jahren,
während welcher Zeit er noch das Ma-
gisterium der Chirurgie erwarb, wurde
ihm 1848 an Cs^csy's M . I I I ,
S. 3l^ Stelle die Professur der Chemie
und Naturgeschichte am Collegium zu
Debreczin übertragen, wo er viele Jahre
wirkte. Ob Török noch lebt und
welches seine gegenwärtige Bedienstung
ist, kann der Autor dieses Lexikons nicht
angeben. In seinem Fache war unser
Arzt auch schriftstellerisch thätig. Im
Jahre 1839 hatte die ungarische Aka-
demie der Wissenschaften eine Preisauf-
gabe, betreffend die wichtigeren Natur-
producte Ungarns in ihrer Beziehung
zur Landwirthschaft, ausgeschrieben.
Torök unterzog sich der Beantwortung
derselben und erhielt für seine Arbeit UN'
geacktet ihrer Mangelhaftigkeit im bota»
Nischen Theile, den zweiten Preis. Wie unser Gewährsmann, der Botaniker
Aug. Kanitz in dem in den Quellen be-
nannten Werke erzählt, fungirten die
wirklichen Mitglieder der Akademie Ba-
läszhäzy M . I, S. 129^, Bugat
l^Bd. I I , S. 198^> und Frivaldszky
^Bd. IV, S. 333^, welche sich längst
nicht mehr mit der botanischen Wissen-
schaft beschäftigten und also über deren
damaligen Stand gar nicht unterrichtet
waren, als Preisrichter! Török's Preis-
schrift erschien unter dem Titel: „
?,lH6i>6?", d. i. Ueber die in ökonomischer
Beziehung wichtigen Naturproducte Un-
garns (Pesth 1844) im dritten Bande
der naturwissenschaftlichen Preisschriften
Anläßlich seiner Erwerbung der medici-
nischen Doctorwürde gab er als Inau-
gural'Difsertation die Schrift: „^ss^-
66^6? «<3M T««?)^ 526^i/i> 566?-6^", d. i.
Ueber die die Gesundheit nicht zerstörenden
Verschönerungsmittel (Ofen 1842, Bago
und Gyurian, 8^.), wovon auch eine
lateinische Ausgabe erschien, heraus. Als
dann im Jahre 1846 die ungarische Aka'
demie eine Preisaufgabe über Ungarns
berühmteste Mineralwasser stellte, erlangte
Török's Beantwortung derselben den
ersten Preis, und wurde seine Schrift
unter dem Titel:
s/s«5 ?«a?l
-s/ei", d. i. Ueber die beiden Mineral-
wässer und Badeanstalten ersten Ranges
in Ungarn (Pefth 1848, Beimel, und
vermehrt und verbessert Debreczin 1839,
8".) herausgegeben. Die Rede, mit
welcher er sein Lehramt am Debrecziner
Collegium antrat, erschien unter dem
Titel: „
^a^ä)l^a nsse-s", d. i. Die schädlichen
Folgen der Vernachlässigung der Natur-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon