Seite - 2 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46
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Toffoli
Zusammensetzung räthlich erscheine, es
weder zum Trinken noch zum Kochen zu
benutzen, weil es doch durch fortgesetzten
Gebrauch gesundheitsschädlich wirken
könne. 1838 gab er dann seine Unter-
suchungen über die Tinte heraus, mit
denen er schon im Jahre 1812 begonnen
hatte, in welchem er seine „/^ //sssssio???'
??6?-<?" veröffentlichte. Er verfertigte auch
selbst eine Tinte, welche bald von Allen,
die mit der Feder zu thun hatten, ebenso
geschätzt als gesucht wurde. Er setzte
dann später noch seine Studien vornehm-
lich im Hinblick auf die Kaligraphen fort,
für welche es von großer Wichtigkeit ist,
bei der Feinheit ihrer Arbeiten eine
chemisch reine Tinte zu benutzen. Ferner
machte er Studien zur Herstellung eines
chemischen Papiers, von welchem das
darauf Geschriebene covirt werden konnte,
eine Erfindung, deren glückliches Resultat
er im Jahre 1838 bekannt gab. Auch
där Liqueurfabrication wendete er seine
Aufmerksamkeit zu, und seine K,^t^5a äi
(''nn^oliiiiii, wie sein Liqueur von Po-
meranzenrinde waren bald sehr gesuchte
Artikel. Da er aus Gesundheitsrücksichten
die Jagd liebte und zu dieser eine. Meute
hielt, gerieth er auf em Thema, das seine
ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm,
nämlich auf die Hunds wüth. Nach
jahrelangen Studien und Beobachtungen
veröffentlichte er endlich 1838 seine „ZIs-
'Mo/'ltt 8ttV/t5 Httö/)?K <?ttM)ia", worin er
die Ursachen dieser entsetzlichen, nur dem
Hunde und der Katze eigenen Krank-
keit erforscht und zur Wahrnehmung ge-
langt, daß der eigentliche Grund der
ursprünglichen, also nicht durch Ansteckung
weiter verpflanzten Hundswuth nur im
unterdrückten Geschlechtstriebe zu suchen
fti. To ffo l i behandelt mm diese Krank-
heit und ihre Erscheinungen mit solcher Toggenburg-Sargans
Ausführlichkeit, daß es in der medi-
cinischen Literatur kein Werk gibt, welches
diesen Gegenstand so erschöpfend erörtert.
Um aber seine wissenschaftlichen Unter-
suchungen über die Hundswuth der großen
Menge zugänglich zu machen, bearbeitete
er dieselben in gemeinverständlicher volks-
thümlicher Weise und veröffentlichte sie
zur unentgeltlichen Verbreitung in einem
/ i H " . Auch später noch beschäf-
tigte ihn diese noch immer nicht gelöste
Frage, und er muß wiederholt darüber
Einiges in Druck gegeben haben, denn
als eine I^am.6ntH2ion.6 tei^a erschien
die Schrift: „Astta Haööz'a o FT
K^uäi 6t Ooinp.). Im Jahre 1863
schrieb er noch in Anknüpfung an das
vorerwähnte Werk über die Hundswuth
einen Brief an Professor Luigi Bo si in
Ferrara über die Geschichte und die Wir-
kung des unter dem Namen Curare be-
kannten Pfeilgiftes der Indianer, wozu
ihm die im ()l,po<I^lS in^ß-Fiore zu Mai«
land mit diesem Gifte bewerkstelligte Hei-
lung (?) zweier von der Hundswuth Be-
fallenen die Veranlassung gegeben hatte.
Nl.'. tt und 13: ,,I!!v2N'i conteinporanoi.
Nr. 23: v,^ui^l laffoU".
ToMuburg-Eargans, Georg Otto
Ritter von (Staatsmann, geb. zu
3aar in Graubündten, einer zwischen
zwei kleinen Seen gelegenen Orts
gemeinde, im Jahre 181 i). Die Familie
des in Rede Stehenden stammt aus
Graubündten, und zwar aus dem am
Fuße des Crispalt an den Quellen
des Oberrheins gelegenen Orte Ruschein.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon