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Told, Franz ^aver 8 Told^ Franz Xaver
Thätigkeit in der Angabe seiner ^ Hange zum Wohlleben boten die bril-
Werke dargestellt wird, findet sich ein ! lanten Einnahmen, die er bezog, Nahrung
Verzeickniß seiner Bühnenarbeiten. Aber i genug; dazu gesellten sich noch seine kost-
nickt blos auf dramatischem Gebiete, ! spieligen Herzensangelegenheiten, denen
aucb auf jenem der Erzählung war! er auch im vorgerückteren Alter nicht ent-
Told sehr fleißig thätig. Freilich streift ! sagen mochte, und unter solchen Um-
sein Styl ins komisch Groteske, und ^ ständen — eine neue Zeit, die seinem
es überläuft uns eine Gänsehaut, wenn ! Theaterplunder ein jähes Ende bereiten
wir wie in seiner Novelle: „Philivpine konnte, als Soldat nicht ahnend —
Welser" Sätze lesen, wie folgenden: „Das ! hatte er ans Sparen gar nicht gedacht,
ungeduldige Pferd hatte sich allmälig ! Von einem Schlaganfall in der Wohnung
zur Friedlichkeit und Stille bei den ! seiner „Freundin", der Localsängerin
Mauerbesucken (!) gewöhnt und ließ ^Schäfer , späteren Braunecker-
sich selbst nickt durch Blumen und Kranze, ! S ch a fe r, getroffen, begab er sich am
die auf Ferdinands Gedaukenküsse (!) ^ 13. August 1843 nach Gastein, wo er
als Erwiderung herüber sp ed i r t (!) ! drei neue Schlaganfälle erlitt. Nun
wurden, aus seiner philosophischen Gleich- ^brachen die Märztage des Jahres 1848
müthigkeit bringen". Oder an anderer ^ herein, welche nebst anderem Kehricht
Stelle: „Die weißen glänzenden Flacken ^ auch in theatralischer Richtung jenes Mi«
(Zckneeftocken) halten in den kleinen sere, das ein paar Jahrzehnte hindurch
Eden der Liebe ihren Einzug und tanzen jeden edleren Keim erstickt hatte, hinweg-
in schadenfroher Lust,!) mit verdorrtem ^ fegten. Die T o ld'schen Possen waren vom
Laube um die Nette". Es gehört in der ^ Repertoire verschwunden, die fetten Tan-
Thal ein eigenes Studium dazu, um tiemen hatten aufgehört, und der flotte
solcken Sckwulst zu erzeugen. Noch ^ Bonvivant und Pofsenschreiber, nunmehr
scklimmer ergeht es uns bei seinen poe^ sckwerleidende Franz Laver Told
tiscken Ergüssen, deren beste uns Gigl's sah sich mit einem Male auf seine magere
' „Balladenbuch" und S ck eyre r's Oberlieutenantspension beschrankt, und
„Schriftsteller in Oesterreich" aufbewahrt nun meldete sich bald bei der unter solchen
und womit sie uns die Ueberzeugung ver- ^ Umständen nöthig gewordenen besseren
schafft haben, daß das Beste schlecht genuc; Pflege der Mangel an. Verlassen, ver-
und kaum zum Drucke geeignet sei. Aber armt, halb gelähmt und der Sprache
alle diese Arbeiten bilden eine Etape in ' beraubt, starb Told im Neulerchenfelder
der vormärzlichen Literatur Oesterreichs, ^ Invalidenhause, o? Jahre alt, nahezu
in welcher ein G r i l l p a r z e r todt' ! vergessen von seinen Zeitgenossen. Und
geschwiegen und Schülerarbeiten Told's ! wie er selbst, sind auch seine Stücke ver«
aufgeführt, gelesen, ja verschlungen ! gessen, obgleich ein und das andere bei
wurden. Die Bühnenerfolge Told's ge- ! geschickter, den veränderten Verhältnissen
stalteten seine finanziellen Verhältnisse ^ angepaßter Bearbeitung noch immer seine
sehr günstig. Vom Iosephstädter Theater! Wirkung nicht verfehlen und sich weit an-
bezog er für seine Stücke, welche ein- ! ständiger ausnehmen würde, als die zwei-
schlugen, wie: „Die schlimmen Frauen ^ deutigen Cancaniaden der Gegenwart.
im Serail" oder „D« Zc»>belschleiei», ^ ^ ^ „ ^ ,^,^ „ , ^ ^ , ^ ^ ^ s ^ ^ ^ ^ ^
jchr anlelmlicbe Tantiemen. Seinem ^ Arbeite,,, k, ErziiÄcndes. „Auswal'l klein«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon