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Toldy, Franz Mnz
" (I^estini 1822,
s^. T'Ii. 1ril.tw6rj; — eine „Geschichte
des Sonetts in.Ungarn" in der „Pan«
nonia" 1822', — „Uebersichten über die
ungarische Almanachs - Literatur" und
„Ueberblick der epischen Literatur der Un»
gärn" in den literarhistorischen Beigaben
der ,Ir is" 1823, eine Uebersetzung der
„Räuber" von Schiller, welche, 1823
bei Landerer in Pesth erschienen, von
Seite der Kritik nicht eben sehr freundlich
aufgenommen, ja geradezu als schlecht
bezeichnet wurde; — eine Erzählung
^Hsos/ 2.-a l^/ st>5«", d. i. Jetzt oder nie-
mals (Pesth 1824, Landerer) und „Aesthe-
tiscke Briefe über den Epiker Mich. V ö-
rösmar t y " in den Beilagen zu
..^U'ioniailvos AVÜ^tLinän)'", d. i.
Wissenschaftliches Magazin. T o l d y's
deutscher Biograph Dr. Faust Pachler
bemerkt hinsichtlich der vorgenannten
Arbeiten: „es ist wie ein Taften, wobei
jedoch das angeborene Naturell ihn bald
auf den richtigen Weg führt". Am
33. Qctober1826 kündigte der 21jährige
Mann in ^u6omänvc>5 F-vufteinSn^"
sein in Gemeinschaft mit Julius Fenyery
herausgegebenes „Handbuch der ungari«
schen Poesie" in zwei Bänden an, worin
eine Auswahl interessanter chronologisch
geordneter Stücke aus den besten unga«
riscben Dichtern, kurze Nachrichten über
deren Leben und Schriften, eine ein-
leitende Gesckichte der ungarischen Poesie
und eine Sammlung deutscher, wie
I)r. Packler. bemerkt, nicht eben glän»
zmd gerathener Uebersetzungen ungari»
s.-ber Gedichte enthalten war. Separat
a'^ ä diesem Handbuch gedruckt erschien
1827 eine „Blumenlese aus ungarischen
Dichtern". Zu gleicher Zeit betheiligte er
siä' auf P. Szemere's Ersuchen an
dessen ^Net 65 litei-lttui-l^, d. i. Leben
und Literatur, und von dem Grafen Jo- seph Dessewffy aufgefordert, an dessen
^lwürva". Indessen setzte er die medi-
! cinischen Studien fort, brachte die Ferien-
> monate des Jahres 1826 zu Mora im
! Hause des Grafen Lamberg zu, traf
1828 mit Kazinczy in Pesth zusammen,
und KarlKisfaludy machte den Grafen
Szöchenyi auf den strebsamen Jünger
Aesklilap's aufmerksam. Im folgenden
Jahre erlangte Toldy das Magisterium
der Augenheilkunde und das Doctorat
der Medicin, bei welcher Gelegenheit er
die Inaugural'Diffcrtation: „Ueber die
Phqäilllllgir lie5 PnlZeZ" herausgab. Seine
Vorbereitung für die medicinische Doctor-
würde hinderte ihn keineswegs, auch
sonst literarisch thätig zu sein. Er schrieb
Bücheranzeigen, Kritiken und gab 1828
die ^/i?FM)- ckö/i'l)/ ?'F '^H<^6^^) d. i.
Altungarische Gedichte, heraus, welche
eine ungarische Ballade aus dem sech-
zehnten Jahrhundert: „Die Kaiserbraut",
dann das Gedicht ^toi5", d. i. Der
Fluch, des ältesten ungarischen Lyrikers
Grafen Val. Ballassa (geb. 1331,
gest. 1394) und einige Lieder des Barons
Lad. Amadö M . I. S. 24^, eines
wenig gekannten, aber ob seiner leichten
und anmuthigen Dichtungsweise gerühm-
ten Poeten sgeb. 17U3, gest. 1764),
sämmtlich Handschriften entnommen, ent-
halten. Um diese Zeit veröffentlichte er
auch die epische Dichtung „^-acki F^Mes",
d. i. Der Reichstag von Arad, von
Gregor Czuczor M . I I I , S. 120^.
Im Juni 1829 unternahm er eine größere
Reise nach Deutschland, verkehrte in
Weimar mit Goe the , verlebte den
Winter in Berlin, hörte daselbst die be-
rühmtesten medicinischen Professoren und
Hegel, war ein gern gesehener Gast in
den Häusern Hufeland's, Dsann's
Hecker's, hielt auch im „Deutschen
Hause" in Gegenwart von Raup ach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon