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Toldy, Franz 16 Toldy, Franz
Streckfuß, Varnhagen von Ense,
Voß, Holtei u. A. Vorträge über den
Ba/. der ungarischen Sprache und wurde
Mitglied der Berliner kritischen Gesell-
schaft. Im. Frühjahr 1830 ging er nach
London, wo er den berühmten Polyhistor
Bo wring aufsuchte, der sich eben mit
einem Werke über die ungarische Poesie
beschäftigte. Im Sommer begab er sich
nach Paris wo er, wie in London bei
dem österreichischen Gesandten Fürsten
Eszterhä.zy, bei dem österreichischen
Botschafter Anton Grafen Apponyi
^Bd. I, S. 37^> auf das gastlichste auf.
genommen, die Vorträge der berühm-
testen Professoren hörte und steißig die
Charite und die Akademie besuchte. Aber
noch vor Ausbruch der Iuli-Ereigni
schied er von Paris und reiste in die
Schweiz und von da nach Italien. Auch
während dieser seiner wissenschaftlichen
Reise war er literarisch nicht unthätig, so
erließ er an die vaterländischen Aerzte
eine Einladung zur Theilnahme am ^
vnsi tär", d. i. Magazin für Aerzte,
welches er dann im Vereine mit Paul
Bugat j M . I I , S. 198^ drei Jahre
lang redigirte. Nach seiner Heimkehr im
September 4830 wurde er Mitglied der
eben ins Leben gerufenen ungarischen
Gesellschaft für Wissenschaften, welche ihn
im folgenden Jahre zu ihrem Archivar
wählte. Zu dieser Zeit veröffentlichte er
eine ungarische Uebersetzung von H ufe-
land's „Armen-Apotheke" nach der
secksten Auflage des deutschen Originals
und trat,' als die Cholera in Pesth aus»
brach, als Kreisarzt in praktische Ver«
wendung, zugleich gab er aber die sammt'
lichen Werke seines das Jahr zuvor ge»
storbenen Freundes Karl Kisfaludy,
dessen Biographie er bereits im ersten
Bande der „Minerva" veröffentlicht hatte,
in zehn Bänden heraus. Im Jahre 1832 übernahm er mit dem Dichter Vörös-
marty im Auftrage der ungarischen
Akademie die Bearbeitung eines unga»
rischen und deutschen Taschenwörter-
buches, welches auch in zwei Theilen
unter dem Titel: „I/aF?/^?' ss nsms?
5s6ös^a>« von 1833 bis 1838 zu Ofen
im Druck erschien, während er früher
noch, 1833, in Gemeinschaft mit seinem
Redactionscollegen Prof. Bugat, das
ungarisch-lateinische und lateinisch-unga-
rische Wörterbuch für Aerzte bearbeitete,
welches auch unter dem Titel: ^ l
" als Beilage der ersten zwei Jahr-
gänge des „0rv08i tä.r" im Bureau
dieser Zeitschrift zu Pesth herauskam.
Im nämlichen Jahre schrieb er noch für
die zweite vermehrte von Kazinczy be-
sorgte Ausgabe der Gedichte des Gabriel
Dayka >M. I I I , S. 184^ dessen Bio-
graphie und für die „Kritischen Blätter"
sKritiKai I^polv) über zwei von Joseph
Podhraczky M . X.XII, S. 435^ >
veröffentlichte Original - Chroniken des
Verancsics und Bornemisza eine
Abhandlung, welche aber von der Censur-
behörde eingestampft wurde. Auch er-
folgte in demselben Jahre seine. Ernen-
nung zum außerordentlichen Professor der
Diätetik an der Pesther Hochschule, in
welcher Eigenschaft er durch elf Jahre
wirkte. Als 1834 die ungarische Aka-
demie der Wissenschaften die Herausgabe
der Zeitschrift: /I'uäoniä.nvtär", d. i.
Wissenschaftliches Magazin, begann, be-
stellte sie Toldy zum Redacteur, und
dieser legte in den acht Bänden derselben
eine Menge kritischer, bibliographischer
und literarhistorischer Aufsätze, theils
originale, theils übersetzte nieder, darunter
einen solchen über den Strafproceß in
den nordamerikanischen Freistaaten. Man
ieht, er war in seinen Arbeiten nicht
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon