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Franz ) Franz
wählig, er schrieb über Alles, wenn es
auch seinem medicinifchen und literar-
historischen Berufe ferne ablag. Als
dann im Jahre 1833 D ö b r e n t e i
sBd. I I I , S. 341^, der bisherige Secretar
' der ungarischen Akademie, in Folge seiner
Ernennung zum ersten Regierungscom-
missar im Ofener Bezirke seine Secretär'
stelle niederlegte, wurde Toldy dessen
Nachfolger in diesem Amte und versah es
volle 26 Jahre. 1836 besorgte er im
Auftrage der Akademie die Herausgabe
der „Vr^äeti nnink^i", d. i. Original»
werke des Franz Kazinczy und auf
eigene Kosten die der ^I'oet.ii inuni^tii",
d. i. Poetischen Werke von Gregor Cz u°
czor. Im Jahre 183? verband er sich
mit Bajz a und Vörösmarty zur
Herausgabe des ^tkonaouni^ welchen
Titel ein Sammelwerk für Wissenschaft
und schöne Literatur führte, und redigirte
selbständig den ^^I^v^ime^o", d. i.
Der Aufmerksame, sowie eine Zeitschrift
über allgemeine Literatur, an welchen
beiden Journalen er, mit nicht geringen
Schwierigkeiten kampfend, bis zu ihrem
Eingehen, Ende 1840, thätig blieb,
Beide Blätter enthalten eine Fülle seiner
eigenen Arbeiten aus den verschiedensten
Gebieten des menschlichen Wissens, und
Dr. Pachler steht nicht an zu bemerken,
„daß Toldy sich darin als wahrer Poly»
histor im besten Sinne des Wortes zeige".
Ueberdies redigirte er im Auftrage der
Akademie die «^237. luäom. I'Hrski-
koäü-^vkönvvei") d. i. Jahrbücher der
ungarischen Gelehrten-Gesellschaft, vom
dritten bis zum achten Bande, und diese
enthalten aus seiner Feder die Fortsetzung
der Geschichte der Akademie und der
Denkreden auf die verstorbenen Mit-
glieder derselben, ferner des «^ev-
Ivünvvo^ d. i. Schematismus der Aka»
demie von 1836 bis 1848. Im Jahre
v. Würzbach. biogr. Leri'on. X7.VI. sGed 1836 gründete er die Kisfaludy-Gesell-
schaft, auf deren Kosten er viele bedeu-
tende Werke ungarischer Schriftsteller
herausgab. 1841 zum Director dieser
Gesellschaft gewählt, blieb er es bis zum
Jahre 1860. Als Professor der Diätetik
ließ er 1839 für seine Hörer die ^vi^e-
totica elcinei", d. i. Grundzüge der
Diätetik, als Manuscript drucken; dann
wendete er seine besondere Aufmerksam«
keit den Archiven des ungarischen Adels,
zu. So durchforschte er im Interesse der
Akademie jene des Grafen Gustav Bar-
thyä.ny zu Rohoncz, des Grafen (5a-
simir Bat thy^ny zu Kis-B^r, des
Grafen Stephan Sändor zu Luka und
1840 die gräflich Teleki'sche Familien-
bibliothek. I n der Akademie regte er die
Unterstützung wissenschaftlicher Ausgaben
an, sowie die Begründung des >Nrt6-
8ito", d. i. Anzeiger, der indeß zweimal
wegen Mangels an Geldmitteln einging.
Nichts destoweniger redigirte er von
1840 bis 1839 sechzehn B.ände desselben.
I n diese Zeit fallt auch seine vom phi-
losophisch »juridischen und literarischen
Standpunkte behandelte Schrift: „ ^
«>t5i ??l/a/<Hon", d. i. Das literaristbe
Eigenthum, welche zuerst in der „Buda-
pesther Revue (Vuäapesti z^inle), dann
aber in Separatausgabe bei Heckenast in
Pesth erschien. Schließlich gehört dem
Jahre 1840 die unter dem Titel: ^ l a -
AVüi- Uelvosii-ä.« 6to." veröffentlichte
Umarbeitung des Werkes über die Recht»
schreibung von Franz Verseghy an,
welche von der richtigen Aussprache und
Schreibung des Ungarischen handelt. Es
ist zu staunen, wie Toldy überall an-
regend zu wirken und in wissenschaftlichen
Kreisen Zweckentsprechendes in Vorschlag
zu., bringen verstand. Im Jahre 1841
begann er als Director der von ihm
gestifteten .Kisfaludy-Gesellschaft, um
. 13. Juni 1882.) 2
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon