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Toldy, Franz ) Franz
ungenannten Karthäuser, heraus, unter-
zog sich im Auftrage der ungarischen Aka-
demie der Redaction der „^reiiLoloss.
köxlömänvek", d.i. Archäologische Mit-
theilungen, und begann aus eigenem An-
triebe die Herausgabe der »I/a<7^. n. e/as-
sin<s <?><>/", d. i. Die classischen Schrift-
steller Ungarns, die bis 1863 auf vierzig
Bände gedieh. 1860 entledigte er sich
eines ihm von den Erben Daniel Ber-
zsenyi's I M . I, S. 344^ > gewordenen
Auftrages, indem er dessen ,,V6l-86i,",
d. i. Gedichte, zum ersten Male mit voll-
ständig hergestelltem Texte veröffentlichte,
denen die Drucklegung von Georg Bar-
tal's sXXII und 473 S.) ^.V parrlins
6s düninaF^r 8cvtnä.ki-äl^, d. i. Ueber
die varthischen und hunisch-magyarischen
Scythen, folgte. Im nämlichen Jahre
wurde er auch ordentlicher Professor der,
ungarischen Sprache und Literatur an der
Pesther Universität. Bis 1863 war er
meist mit der Fortsetzung feiner ver-
schiedenen Ausgaben ungarischer Schrift-
steller, mit der ihm übertragenen Redac-
tion gelehrter Zeitschriften und Sammel-
werke, mit Anzeigen oder Kritiken von
literarischen Producten, mit Vorreden
oder Einleitungen zu wichtigeren Werken,
mit Biographien gelehrter oder sonst
denkwürdiger Ungarn u. d. m. beschäf-
tigt, und als besondere Arbeit ist aus
diesem Jahre seine „HMc^s /6L,«?l
//«?i<?tt?'/<?e /««t?65M6/i?«//«?«", welcher
er die ungarische Uebersehung beifügte,
zu verzeichnen. 4866 gab er im Auf-
trage der Akademie das „(7o,^>?<5 <F?-am-
ma//<"0,'ttm //«?^a?-6>??6^?'«ttl" von Er-
d ö si (auch Johann Sylvester genannt,
im sechzehnten Jahrhundert) bis Tsetsi
(aucb Johann Cs6 csi, geb. 1630, gest.
1708) heraus, ferner in den „klonu'
mentis^ des Großwardeiner Bischofs
Franz F o rg ä. ch
von Ghymes j^Bd. IV, S. 290^ ^lÄFV. N^ori^'a.«/ d. i. Un>
garns Geschichte von 1340 bis 1372,
indem er die Ausgabe von Fid. Majer
vollendete und eine Einleitung dazu
schrieb, und ebenda des Johann Decsi
von Baranya „Ungarische Geschichte
von 1392 bis 1398". Zwei wichtige Ge»
schichtsausgaben förderte er 1867 zu
Tage, zuerst aus einem Codex der Wiener
Hofbibliothek: ^I<irei,
F68tis HunZ3.rorum ab
u,ä ^. 1330 produota. N coäioe
tliba^o pHlirtinas Vinä.0^. pioto^ und
in den ^lonumsn-tls" die ^Higwriä,^",
d. i. Geschichte bis zur Thronbesteigung
Ludwigs II. von Joh. Mich. Brutus.
Im Jahre 1868, nach Herausgabe des
^^>6>^a/c»7«/ö>/6'^6// o/z?<?FHö'ttA3>"i d. i.
Literarhistorisches Lesebuch, begann er
mit jener seiner gesammelten Werke:
„össTs/MiMtt m?i?i5tti", von denen bis
1871 sechs Bände erschienen, worin seine
biographischen Denkmale ungarischer
Staatsmänner und die Biographien un-
garischer Dichter wohl das Erheblichste
sind. In einer Abhandlung aber, welche
er in den Schriften der Akademie im ge-
nannten Jahre veröffentlichte, berührte er
einen wunden Punkt in der ungarischen
Literatur, an welchem dieselbe zur Stunde
noch krankt. Die Abhandlung betitelt
sich: ^liäoinäii^el,! Iiäti-Äiuiilaää-
«uri^ okai^ ew., d. i. Ueber die Ursachen
unseres Zurückbleibens in der Wissenschaft
und über die Aufgabe der ungarischen
Akademie in dieser Beziehung. Die nächst«
folgenden Jahre bis zu seinem Tode um-
fassen eine Fülle von Arbeiten, welche
uns wirklich über die Arbeitskraft des
greisen Gelehrten Bewunderung abdrin-
gen. So gab er 1871 Alexander Kis fa-
ludy's „Hä.ti-ll.IiHF^<)tt municai", d. i.
Nachgelassene Schriften, heraus, dann die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon