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Totdn, Etcphun 26 Tollen stein
setzt von Aler. Rosen" (Wien 1876,
Rosner), erschienen sind, dann die Lust-
spiele: „Nie nenen Menschen" und „Nie guten
Patrioten", in welch letzterem, das bei
seiner Aufführung im ungarischen Natio-
naltheater im Jahre !872 allgemeines
Aufsehen erregte, er den Egoismus der
Pseudopatrioten mit schneidender Satyre
geißelt. Als dramatischer Dichter bildete
sirb T o l d y leider nach französischen
Mustern und verpflanzte das zweideutige
Ehebruchsdrama auf die ungarische
Bühne. Neberhaupt war er seiner An«
schauung und Geistesrichtung nach durch-
aus französisch. Aber mit seltener Leichtig-
keit verstand er es, die Darstellungsweise
der neueren französischen Schule mit un-
garischer Originalität zu verschmelzen, und
dies veranlaßt einen Kritiker zu dem Aus«
spruche: „daß viele seiner kleineren No«
vellen, Skizzen und Feuilletonartikel un-
bedingt die Bezeichnung „„graziös"" ver-
dienen". Dabei war er vielseitig, pro-
ductiv, freisinnig, ein entschiedener Gegner
des Ulrramontanismus und Iesuitismus,
gegen die er rücksickts- und schonungslos
zu Felde zog, wie er denn auch in
seinen dramatischen Arbeiten die un-
gesunden Erscheinungen der heutigen
Gesellschaft energisch bekämpfte. Sein
früher Tod, im Alter von 36 Jahren,
ist im Interesse der ungarischen Litera-
tur, die er gewiß mit mancker werth-
vollen und geläuterteren Arbeit bereickert
hätte, zu beklagen.
Magazin für die Literatur des Auslandes
(Leipzig. 4°.) 1872, S 608—610; 1880. Nr. 21.
— Allgemeine Z eitung (Augsburg. Cotta)
1879, Nr. 245. S. 5085. — Neue Freie
Presse (Wien) 1879. Nr. 5489. Abendblatt,
S. 1. — Hunfalu i (Paul). Ziterarische
Verichte aus Ungarn (Pesth. gr. 8".) Bd. IV
(1880). 2. Heft. Von A. Dur.
Porträt. Unterschrift: „Stephan Toldy".
Holzschnitt von N us z in der „Ungarischen Illu«
stritten Zeitung" (Pesth. Fol) 1872. Nr. 16. Stephans Bruder üadislaus (gcb. zu Pcsth
17. August 1846) widmete sich dem geistlichen
Stande, empfing im Iabre 1870 die Priester«
weihe, wurde dann im Iehramte verwendet
und kam als Katechet an die Wiener There«
sianische Nitterakademie. I n seinem Fache
schriftstellerisch thätig, gab er heraus: „ I^x ls
cätsediLlni etc." (Vinäodonae 1869); —
„X«1külö2notl6li iLnicrottilc kön^vs" (Pesth
1872). dann eine ungarische Uebersekung eines
Andachtsbuches von Ia i s : „5Ii Ie^konto52>d'b"
(Wien 1868) und Albach's berühmte „Stun<
den der Andacht: „.-Xkitat oi-äi" (Pesth 1871).
Noch ist der alten fiebenbürgischen Grafenfamilie
Toldi von Szalonta zu gedenken, in welcher
bereits im Jahre 1512 Nicola,ls Toldi her>
vorragt: vi i:t i-oka^e insi^niä, wie es auf
seinem im
sicbenbürgischen
Museum noch vor»
handenen Bildnisse heißt. Köoäry führt in
seinem unten angeführten Adelswerke die
Stammregister dieser Familie bis auf die
Gegenwart fort und nennt einen Grafen Sa-
muel Told i als den Letzten dieses Geschlechts.
Mit Diplom vom 31. März 1858 gestatteten
Se. Majestät der Kaiser dem k. k. Feldmar«
schall-Iieutenant und Inhaber des Dragoner»
Regiments Nr. 6 Iobann Niklas von H or«
uäth« Petrichevich von Sz«plak. Namen
und Wappen der Toldi anzunebmen. s^l-«?-i
s'^ü^/6). 5'i-äul/ iit!v«2ete86db t.'tlaliic.l.'U,
d. i. Siebenbürgens denkwürdige Familien
(Klausenburg 1854, Barrcm und Stein, gr. 8".)
S. 238. — V a äil i' n il.i) i n '^ 8 ä^ , d. i. Sonn»
tagsblatt (Pesth. gr. 4") 4. Juni 1858.
Nr. 27: ,,1'oicli ZlikIuL lrre^k,^)« «8 xäu-
<-^«I^a". — «ii- inanä o (Pesth, 4".) 29. Mai
1860. Nr. l6: /lolcli ^likloä". (Dieses und
das vorige über Nikolaus Toldi.) —
Porträt. Medaillon. Umschrift: ^Xicolau>;
loicii Vi et Ii.ol)or6 Nläi^niä anno 1512".
Darunter: „Xon i)l>.ruin pa88U8". Holzschnitt
ohne Angabe des Zeichners und Xylographen
in „Vg.5:ll-na.i)i u^8ii>;", 1855. Nr. 27.)
Tollenstein, (Maler, geb.
in Prag, Geburtsjahr unbekannt, gest.
ebenda 1733). Von seinem berühmten
Meister Wenzel Reiner Md. XXV,
S. 202^, dessen Manier in seinen früheren
Arbeiten noch immer erkennbar ist, begab
er
sich nach Wien, wo er, unter Meytens
IM. XVIII, S. 193^ seine Studien fort-
setzend, nun in deffen Manier ausschließ-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon