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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46
Seite - 57 -
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Tomaschek, Wenzel Johann 57 Tomaschek, Wenzel Johann verlegten Nationalbibliothek didUotksk^) in Aussicht gestellt. Cveschichte der <1echc>slauisck)en Tprache und Literatur. Neuere Zeii (Wien 1868. gr. 8".) S. 299. Tomaschek, öechisch Tomll8ek, Wenzel Johann (Componist, geb. zu Skutsch in Böhmen am 17. April 1774, gest. zu Prag am 3. April 1830). Von sechs Söhnen, welche den Eltern von dreizehn Kindern am Leben blieben, der jüngste, verrieth er frühzeitig große Neigung für Musik. Kaum vier Jahre alt, sang er schon Lieder, wie sie ihm eben in den Sinn kamen. Während er noch die Schule seines Geburtsortes besuchte, verarmte der Vater durch unverschuldetes Unglück, und der früher wohlhabende Leinweber konnte nun für die Erziehung seines jüngsten Sohnes nicht gehörig Sorge tragen. So nahmen sich denn zwei altere Brüder — deren einer Pfarrer, der andere Beamter war — des Knaben an, unter- stützten ihn mit ihren Ersparnissen und vertraten nach des Vaters Tode auch Vaterstelle an ihm. Das ausgesprochene Musiktalent ihres Pfleglings blieb von ihnen nicht unbeachtet, und so wurde derselbe nach Chrudim geschickt, wo er bei dem alten und seiner Tüchtigkeit in der Musik wegen geschätzten Chorrector Wolf den ersten Unterricht im Gesänge und auf der Violine erhielt. Bald trug er Ver- langen, Clavier- und Orgelspiel zu er« lernen. Von seinem ältesten Bruder, dem Pfarrer, bekam er nun ein altes Spinet, auf welchem er sich fort und fort, Tag und Nacht übte ohne Lehrer, denn in Chrudim gab es Niemand, ,der auf diesem halb- verschollenen Instrument Unterricht hätte geben können. Einige Zeit blieb er als Autodidakt ganz sicb selbst überlassen, da bezog die Chrudimer Schule ein neuer Mitschüler, der bereits einigen Unterricht im Generalbaß empfangen hatte. Dieses jungen Collegen wenngleich ziemlich un- vollkommene Rathschläge waren doch für den erwachenden Genius Tomaschek's von großem Nutzen und trugen nicht wenig dazu bei, ihm den Fortgang auf der eingeschlagenen Bahn zu erleichtern. Dabei im Besitze einer schönen Altstimme, wirkte er an den Sonntagen auf dem Chöre der Wallfahrtskirche St. Salvator zu Chrudim mit. Sein schöner Vortrag fand allgemeine Bewunderung und wurde bald über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt. Zu jener Zeit war das Kloster der Minoriten in Iglau wegen seiner aus- gezeichneten Kirchenmusik weit und breit berühmt. Ein Schüler Segert's, der Minorit Donat, mit dem weltlichen Namen Schubert h, führte die Leitung derselben. Als die Mönche von Toma- schek's schöner Stimme hörten, beriefen sie ihn als Vocalisten an ihren Kirchen- chor und ließen ihn nebenbei an dem Unterrichte der höheren Kirchenschüler be- reitwillig Theil nehmen. Unter Donat's Leitung machte Tomasch ek die erheb- lichsten Fortschritte in der Musik. Als er dann 1790, sechzehn Jahre alt, mutirte, begab er sich zur Fortsetzung seiner Stu- dien von Iglau nach Prag, wo er 1793 die philosophischen und nach deren Been- digung die rechtswiffenschaftlichen Stu- dien hörte. Den Lebensunterhalt bestritt er durch Unterrichtertheilen. Jede Frei- stunde und nicht selten die Nachtzeit widmete er seiner Lieblingskunst, der Musik und betrieb mit allem Eifer und auf das gründlichste Harmonie und Contrapunkt. Die besten Werke in dieser Richtung, jene von Kirnb erger, Mar- purg, Matheson, Türk, Vogler, bildeten die Grundlagen seiner eingehen»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Toffoli-Traubenburg, Band 46
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Toffoli-Traubenburg
Band
46
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
330
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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