Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46
Seite - 58 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 58 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46

Bild der Seite - 58 -

Bild der Seite - 58 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46

Text der Seite - 58 -

Nomaschek) Wenzel Johann 38 Tomaschek, Wenzel Johann den Studien. Durch die Lehren dieser Meister gründlich vorbereitet, baute er später sein eigenes einfaches, aber von allen Kennern hochgewürdigtes Harmonie- syftem auf. Manche Umstände traten übriqens hinzu, um seinen Geschmack in der Musik zu läutern. So zogen ihn vor Allem die Tonwerke Pleyel's an, und als er dann Mozart's „Don Juan" im Theater hörte, ging ihm mit dieser durch alle Zeiten bewunderten Tonschöpfung eine neue Welt auf. Auch lernte er den Komponisten Winter, dessen Oper: tl-is»nty äol d^i 56880" in Prag gegeben wurde, und Kozeluch kennen, welch Letzterer jedoch sich ihm gegenüber wenig zuganglich erwies. Mächtig aber war der Eindruck, den Beethoven auf ihn macbte, als er zu Prag im Minoriten convicte 4798 von diesem Tonheros das Concert in 6-cki?- iOp. 13» und das Rondo in .4-c??^ sOp. 2) hörte. Was seine eigenen Arbeiten in dieser Zeit be trifft, so sind zu erwähnen: seine zwölf ungarischen Tänze, welche er niederge- schrieben, ohne vorher ein ungarisches Nationallied gehört zu haben, seine Elegie auf eine Rose nach Hö lty's Gedicht und secbs Menuets und zwölf Walzer, welche den ganzen Cameval 1794 hindurcb auf allen Bällen in Prag gespielt, von To- masche k selbst aber später verbrannt wurden. In Prag frühzeitig schon als virtuoser Clavierspieler und hochbegabter Tonsetzer sehr geschätzt, unterrichtete er die Söhne und Töchter der angesehensten Adelsfamilien in der Musik. Doch schien er sich nach beendeten Fachstudien für den Beamtenberuf entscheiden zu wollen. Wenn dies geschehen wäre, so würde er trotz allem Schaffensdrange, der ihm innewohnte, doch nicht so viel und so nachhaltig für die Kunst haben wirken können und die amtliche Registratur wohl um manchen Act bereichert, die Ton- kunst aber um manches herrliche Werk geschmälert worden sein. Da traf es sich im entscheidenden Augenblicke glücklicher Weise, daß ein reicher Mäcen auf den Tonkünstler aufmerksam wurde. Georg Graf B u q u o y von L o n q u e v a l >M. I I , S. 208^, ein intelligenter, der Wissenschaft und Kunst huldigender Ca» valier, der im hohen Alter noch als ver- meintliches Haupt des Iuni-Aufstandes 4848 iin Prager Schlöffe gefangen ge- halten wurde, hatte mehrere Composi» tionen Tomaschek's kennen gelernt und war von ihnen erwärmt worden, als er aber dessen „Lenore" nach dem gleich- namigen Gedichte Bürger's hörte, riß ihn dieses leider noch immer nicht ent- sprechend gewürdigte Werk so hin, daß er dem Autor sofort den Eintritt in seine Dienste in der Eigenschaft eines Compo- nisten auf Lebenszeit antrug. Toma- schek erbat sich acht Tage Bedenkzeit; nach Verlauf derselben nahm er den Antrag des Grafen Buc, quoy an, und seit 1808 fungirte er als dessen Hofcom» positeur mit so ansehnlichem Gehalte, daß er nun ausschließlich der Kunst leben konnte. Es war eine behagliche, einträg- liche Sinecure, welche er indeß auch ge- wissenhaft im Dienste seiner Muse ver- wendete. Nun behielt er seinen ständigen Aufenthalt in Prag, unternahm jedoch von Zeit zu Zeit längere Reisen, theils zu 'einen Brüdern, vornehmlich aber nach Wien, von wo er immer reich an dort empfangenen musikalischen Eindrücken zurückkehrte. I n Prag selbst drängte sich Alles, was der Musik huldigte, zu seinem Unterrichte, und in der That gingen aus »emselben mehrere tüchtige Künstler her- vor, wir nennen nur: Dreyschok d. I I I , S. 382^j, K i t t l M . XI , . 340^, Kühe sBd. XI I I , S. 343^,
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Toffoli-Traubenburg, Band 46
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Toffoli-Traubenburg
Band
46
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
330
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich