Seite - 76 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46
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Tsmassich 76 Tomassich
gelang es ihnen, dieses Palladium eines
Regiments heimlich aus dem Verstecke zu
nehmen und es glücklich heimzubringen.
Leider fügt unsere Quelle nicht bei, welche
Anerkennung den beiden wackeren Krie-
gern zutheil geworden. Auch sind dem
Herausgeber dieses Lexikons die ferneren
Geschicke Beider unbekannt.
iH off in ger I . r>.>. Lorbeern und Zypressen
ron l8tt6. Nord^rmee. Dem Heere und Volke
Oestcrreicks gewidmete Blätter der Erinnerung
<Wim l8N<;. kl, 8".) 2. :'<:.
Tomassich, Franz Freiherr (k. k.
Feldmarschall - L ieutenant und
Commandeur des Maria Theresien-
Ordens, geb. zu Fiume am 2. October
176l, gest. zu Zara 42. August 1831).
Seit frühester Jugend von Lust und
Liebe zum Soldatenstande erfüllt, trat er
1776 in die k. k. Ingenieur-Akademie
ein, welche er nacb fünf Jahren als
Ingenieur - Corpscadet verließ. Bald
darauf zum Officier befördert, fand er
beim Festungsbaue von Iosephstaot Ver-
wendung. l7l)3 bereits Hauptmann im
Geniecorps, nahm er als solcher an der
Vertheidigung der Festung Le Quesnoy
in so heldenmüthiger Weise Theil, daß er
als Kriegsgefangener zum Tode durch
die Guillotine verurtheilt wurde, dem er
nur durch den inzwischen erfolgten Sturz
der Zcbreckensregierung in Frankreich
entging. Der gewesene Commandant von
Le Quesnoy, Oberst B l a n k , stellte
den verdienten 'Geniehauptmann dem
Kaiser persönlich vor, und in Würdigung
jenes heldenmüthigen Verhaltens ward
Tomass i ch im Jahre 1797 außer
seinem Range zum Major im General-
stabc befördert. Auch war es als ein
weiteres Zeicben besonderen kaiserlichen
Vertrauens anzusehen, daß er der kaiser-
lichen Botsckaft zu St. Petersburg bei-
gegeben und bald darau.f beordert wurde, ! die Gruppen, welche Rußland zur Unter-
stützung Oesterreichs unter Souwarow
schickte, nach Italien zu führen. Zu letz-
terem Zwecke dem Armeecorps des rus-
sischen Generals der Infanterie Rosen-
berg zugetheilt, bewährte er sich in
allen Wechselfällen dieses Krieges als
tapferer Soldat. Besonders zeichnete er
sich im Feldzuge 1800 aus. Als man
nämlich am 11. April zur Erstürmung der
Bocchetta schritt, stellte er sich auf dem
Berge Fayale im Genuesischen zur An-
eiferung der Truppen aus eigenem An-
triebe an die Spitze derselben. I n diesem
Kampfe vorn an der Brust durch einen
Schuß lebensgefährlich verwundet, hatte
er zeitlebens an den Folgen desselben zu
leiden. Für seine Waffenthat aber wurde
er in der 68. Promotion sam 3. Mai
1802) mit dem Ritterkreuze des Maria
Theresien - Ordens ausgezeichnet, den
Ordensstatuten gemäß in den Freiherren-
stand erhoben und diese Standeserhöhung
aucl) auf seinen jüngeren Bruder Nico-
! laus, der mit Majorscharakter aus dem
Kriegsdienste geschieden war, übertragen.
1801 bereits Oberstlieutenant, rückte er
^ 1803 zum Obersten und 1809, in
I welchem Jahre er bei der Blokade von
Palma nuova verwendet wurde, zum
Generalmajor vor. Als Oesterreich in
dem nun folgenden Kriege gegen Frank-
reich Illyrien verlor, erhielt er seine Be-
stimmung als Commandant der Festung
Leopoldstadt in Ungarn, in kurzer Zeit
aber aus Anlaß der zwischen Frankreich
und Oesterreich stattfindenden Grenz»
berichtigungen nach Croatien, wo er den
ersteu Commifsär, den General der Ca^
vallerie Frei Herrn von K nesev i ch
Md. XI I , S. 143^> in diesem ebenso
wichtigen als schwierigen Geschäfte unter-
stützte. Hierauf wurde er zum Comman-
danten des zu jener Zeit wichtigen Grenz-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon