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Tomahewski 80 Tomcsanyi
^ / a ^ " , d. i. Ter Iagiellonide
oder die Vereinigung Lithauens mit
Polen. Gedicht in zwölf Gesängen (Ber
dyc^ow o. I., s18l8^). Von diesem Ge>
dichte erschienen drei Ausgaben, zwei in
Berdyczow, eine in Potock. Ueber das Epos
„Der Iagiellonide", welches wahrend
des Wiener Congrefses im Zeiträume von
drei oder vier Monaten entstanden war,
sprach
sich Mickiewicz sehr abfällig aus.
Auch Andere vermißten in T o m a
szewski 's Dichtungen ungeachtet des
glatten, mitunter harmonischen Verses
doch den echten poetischen Schwung.
Tagegen fanden Andere das didaktische
Gedicht „Der Feldbau" reich an Schön-
heiten, feinen Ideen, voll trefflicher Bil-
der und von reizender Sprache und
stellten es den lieblichen Schöpfungen
Deli l le's in diesem Gebiete gleich. Von
Tomaszewski's Werken ist eine Ge
sammtausgabe unter dem Titel: „A'.5?/ia
Ä?/6?-H2<3/)t l' ^ c ^ a ^ , d. i. Schriften in
Versen und Prosa, zwei Bände (Warschau
1822, 12''.) erschienen. Ein Mann von
Geist und Witz, hing er mit Liebe an
seinem Vaterlande, aber in den Ansichten
der Unverletzlichkeit der Privilegien des
polniscben Landadels auferzogen, war er
ganz von den.Vorurtheilen dieser privile«
girten Menschenclaffe, welche in ihrer
Verblendung den Untergang Polens ver-
schuldet hat, befangen und glaubte, daß,
wenn nur dieser verschimmelte Kram er-
halten und neu aufgeputzt würde, das
Vaterland zu retten sei. Mit so vielen
Anderen theilte er diese Meinung, hielt
fest an ihr und bekannte sie ehrlich und
offen. Wohin er und die ihm Gleich-
gesinnten ihr Vaterland gebracht, hat er
noch erlebt', ob er aber die Ursache des
Unterganges seines Vaterlandes auch er-
kannt, ist wohl zu bezweifeln, denn das
Unglück hat einen großen Tbeil seines Volkes noch heute nicht klüger gemacht.
Uebrigens ist Tomaszewski in der
polnischen Literatur eine ziemlich un-
bekannte Größe; die Literaturgeschichten
denken kaum seiner, und seine Schriften
kommen nicht oft vor.
Vol5kie^ >v -Hi-^Hs-k, d. i. Geschichte der
polnischen Literatur in Umrissen (Warschau
1845, Tennewald, gr 8".) Bd. I I I , S. 41<).
— (Tchwal doplcr). Historisches Taschen-
buch. Mit besonderer Hinsicht auf die öster-
reichischen Staaten (Wien 1808. Doll. 8".)
I . Jahrg. (1801), T. 242. — Tar to r i
(Franz vi-.). Historisch-ethnographische Ueber-
sicht der wissenschaftlichen Cultur. Geistes-
thätigkeit und Literatur des österreichischen Kai-
serthums nach seinen mannigfaltigen Sprachen
u. s. w. (Wien 1830. Gerold. gr. 8".). Erster
(und einziger) Theil, T. 39.
i, Adam (Professor der
Physik zu Pesth, geb. zu Kem 6 nyfalva
im Neutraer Comitate Ungarns am
4. December 173.1, gest. zu Pesth am
23., nach Ios. Szinnyei 24. September
183l). Er entstammt einer adeligen
Familie, ob den Tomcsä.nyi von Tom«
csinyi , welche Ivä.n Nagy in seinem
ungarischen Adelswerke: „^Ia^Äi-oi-8/.l'^
Bd. XI , S. 238—248 an-
führt, kann ich nicht angeben, wenigstens
kommt er weder auf der Stammtafel
dieses Artikels, noch in der genealogischen
arstellung daselbst vor. Adam studirte
nach beendetem Gymnasium an der Pesther
Universität Mathematik und Physik, wurde
an derselben zunächst Repetent der Phi-
losophie und 4791 Adjunct aus den
Fächern der Physik und Mechanik. Nach-
dem er die philosophische Doctorwürde
erlangt hatte, kam er als Professor der
Physik, Oekonomie und Naturgeschichte
nach Warasdin, als solcher 1798 nach
Preßburg und 1801 an die Universität
n Pesth, wo er im Alter von 76 Jahren
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon