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Tommasini, Mulms Ios. Epirit. ^98 Tommafini, Mutius Ios. Spirit.
er als Vorstand des Magistrats der
politiscb - ökonomischen Abtheilung zu
Trieft, von 1849 bis 1839 als Podesta
daselbst. Wie er früher in Dalmatien
unter den schwierigsten Verhältnissen
Muth und Umsicht bewiesen hatte, so
erwarb er sich später in seiner Vaterstadt
als redlicber und rastlos thätiger lang-
jahriger Leiter der Gemeinde und des
Magistrates viele und große Verdienste
um das Gemeinwesen daselbst. I m Jahre
1861 gelang es der Agitation und den
Umtrieben jener Partei, welche unter"
dem Deckmantel der Nationalität und
des Fortschrittes die Geschicke Triests m
einen Irrgarten politischer und sinan-
cieller Extravaganzen hineinrannte und
so diese wichtige Hafenstadt in eine Lage
versetzte, aus welcher sich herauszu-
arbeiten dieselbe noch lange Zeit und
große Opfer brauchen wird, den gedie-
genen und verdienstvollen Patrioten von !
seinem Posten zu verdrängen. Uebrigens
war Tommasini seinerzeit ancb Präsi-
dent der städtischen Leihanstalt zu Han- l
delszwecken , uionw oivioo emninLi-c-i^ie > !
und der mit dieser vereinigten Svarcafse,
sowie Director des k. k. Staatsgymna- ^
siums in Triest. Er trat mit dem Titel!
eines k. k. Hofrathes in den Ruhestand. -
Die karge Muße, welche ihm sein viel-
seitiger amtlicher Beruf übrig ließ, wid- ^
mete er seiner Lieblingswifsenschaft, der
Botanik. Ein ausgezeichneter Gelehrter ^
in diesem Fache, war er der einstige Reise-
gefährte und Führer des am 9. August ^
1834 in Tirol verunglückten Königs!
Friedrich August I I . von Sachsen im >
Küstenlande und in Dalmatien, deren
Flora er auf das eifrigste gesammelt
hatte. Eine Ausbeute davon sendete er
an Host, der sie dann in seiner ,Moi-a
nustlwc-i^ auch beschrieb. Ueber Botanik
gab Tommasini mannigfache Schriften i heraus. So veröffentlichte er in der
„Oesterreichischen botanischen Zeitschrift"
1860, Jahrg. X, S. 244 seine Glossen
und Bemerkungen über das Büchlein:
«,0^ )U80uI.Ä dotaiiioa. Postliuma ^oan.
Meron. 2anio1i6i1i", welches 1730
in Venedig, 4^., erschien und in dem Ab-
schnitte „Iter pi-iinuni xer IstriHN et
insuig.3 Ää^ao6nt68" ein Verzeichniß der
auf zwei Reisen des Autors in den
Jahren 1722 und 4723 in Gemeinschaft
mit dem Florentiner Edelmann Pier
Antonio Micheli beobachteten Pflanzen
enthält; auch schrieb er eine Anzeige
über Dr. Heinrich Hoppe's und Friedr.
Hornschuch's „Tagebuch einer Reise
nach den Küsten des adriatischen Meeres
und den Gebirgen von Krain, Kärnten
u. s. w., vorzüglich in botanischer und
entomologischer Hinsicht" (Regensburg
1818) in der „Oesterreichischen botani-
!scben Zeitschrift" 1860, S. 243' —
ebenso über Dr. Bart. Biasoletto's
„Bericht einer Reise durch Istrien im
Mai 1828" (ebd. 1860), S. 243; —
ferner schilderte er in der Regensburger
botanischen Zeitung „Flora", XX. Jahrg.,
1837, seinen „Ausflug von Görz auf die
Alpe Krn und in das Raibler Thal"; —
in der Zeitschrift „I^imke^ (Halle)
Bd. XI (1837) seinen in Gemeinschaft
mit Dr. B. Biasoletto unternommenen
„Streifzug aus Triest nach Istrien im
Frühling 1833 mit besonderer Rücksicht
auf Botanik", diese Reise unternahm er
mit den Brüdern Theodor und Ludwig
de Saussure; — beschrieb ebenda im
XIII.Bande (1839) und in Berghaus'
„Annalen" Bd. VII, S. 349—361:
den „Berg Slaunik im Küstenlande und
seine botanischen Merkwürdigkeiten", wo-
von auch ein Separatabdruck (Halle
1839, Gebauer, 8"., 30 S. und eine
illuminirte Tafel) erschienen ist; — in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon