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Tomori, Anüstasius Tomori Anastasius
(sandia ernannt wurde. Als er aber diese
Würde ausschlug, erhielt er vom Papste das
Bistdum zu (5ittä, nuova in Istrien. Toni-
masini schrieb viel in lateinischer und italie-
nischer Tprache. Von seinen Schriften sind
anzuführen: ,.InLcrii>tion63 I^ HiavinaL 22-
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t^m. X und des Gronovius n1d«53,uru5
.^ntiquit. (iraeo." tom. IX. I. P. Papa<
dopoli in seiner „Ai5roris. <3^wuaäii?3,-
tavini" tom. II, S. 304 u. f. und Ughel«
lus in seiner „Italic i>acr2." tom. V geben
ausfühliche Nachrichten über Tommasini.
Touimaslni, siehe auch Tomast'm.
Tomori <3heodorovicsj, Anastafius
(ungarischer Schriftsteller, geb. ^u
Dunaföldvär im Jahre 1823). Sein
Vater Theodor war Kaufmann, seine
Mutter Katharina eine Schwester
des ob seines Reichthums und seiner
Kunstliebhaberei bekannten Nicolaus
Baranowski, dessen Gemäldesamm»
lung, über welä>e bei I . K. Wall is-
hausser in Wien ein eigener l28 Seiten
starker Katalog ersckienen ist, daselbst im
Laufe des Monats Avril 1833 versteigert
wurde. Aus dem Hause ihres reicben
Bruders folgte K a t h a r i n a ihrem
Gatten nach Ungarn. Als Letzterem
mehrere Geschäftsunternehmungen miß-
glückten, stellte sich im Tomori'schen
Hause Mangel ein, den die im Neberfluß
des Reichthums aufgewachsene Frau nie
gekannt hatte. Da sie wegen der Wahl
des Mannes mit ihrem Bruder sich über» worfen, verschmähte sie es, sich an diesen
um Hilfe in ihrer Noth zu wenden. Von
energischem Charakter, ihrer Pflichten als
Hausfrau und Mutter sich vollkommen
bewußt, leitete sie selbst die Erziehung
ihrer Kinder. Ihr Sohn Anastasius
besuchte in seiner Geb'urtsstadt Duna-
fölovär, dann in Stuhlweißenburg die
Schulen und bildete sich in Pesth für den
Ingenieurdienst heran, aus welchem er
auch nach bestandenen strengen Prü-
fungen, das Diplom erlangte. Schon als
Student mit Unterrichtertheilen in den
philosophischen Gegenständen beschäftigt,
erwarb er sich acht Jahre hindurch als
Privatlehrer seinen Lebensunterhalt, bis
er im October 1833 auf den Lehrstuhl
der Mathematik des reformirten Gymna-
siums in Nagy-Körös berufen wurde.
Nach dem Wunsche des Vaters sollte er
bei dem Ingenieurdimste verbleiben, er
entschied sich aber für das Lehramt u-nd
trat die ihm angetragene Stelle an.
Während der ersten Ferien unternahm er
einen Ausflug nach Wien und wollte bei
dieser Gelegenheit die berühmte Gemälde-
sammlung seines Oheims mütterlicher»
seits Nicolaus Baranowski besich-
tigen. Nun ereignete sich folgende Scene.
Als er in dem niegesehenen Hofraume
sich zurecht zu finden suchte, gewahrte er
in demselben eine alte Frau, an welche
er sich mit den Worten wendete: „er
wolle die Bildergalerie seines Oheims
ansehen". Das Mütterchen war ganz
überrascht und führte den vermeintlichen
Fremden zum Hausinspector, von welchem
er die Auskunft erhielt: daß der plötzlich
gestorbene Baranowski sein sehr an-
sehnliches Vermögen den Kindern seiner
Schwester — Tomori's im Jahre 1844
dahingeschiedener Mutter — hinterlassen
habe, und daß man die Erben soeben von
dem Ereignisse in Kenntniß setzen wolle.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon