Seite - 116 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Band 46

Tompa, Michael ^ LadislauS und als ein besonders bezeichnendes Merkmal seiner Dichtungen erscheint seine vollkommene Eigenart, indem sich in seinen Werken der Einfluß fremder Dichter nirgends fühlbar macht. Als Lieder- wie als Märchendichter durchaus ori> ginell, besitzt er eine reiche schöpferische Phantasie, die sich mit Vorliebe in den Gefilden des Fernen, Unnahbaren zu er> gehen liebt. Man hat ihn wegen seiner Landschaftsmalerei den ungarischen Ma- th isson genannt, doch nicht ganz richtig, denn theilt er auch mit ihm den Ton elegischer Wehmuth, so übertrifft er Ma- th isson doch weit im Gedankenreich« thum, und man nennt ihn darum mit Recht einen Dichter der Reflexion. Wie Petöfi unübertrefflich im Volksliede, so ift es Tompa im Märchen und in der Sage. I n dieser, Gattung hat er das Schönste geleistet, und ist ihm darin noch Keiner gleichgekommen. Seine Epistel an den Freund (Kerenyi), der in Amerika eine neue Heimat sucht, gehört zu den schönsten Ergüssen patriotischer Dichtung. Tompa ist, wie ihn ein Kritiker — wenn wir nicht irren Gyulai , charakte- risier — „tief und von edler Einfachheit; Wärme und Glaube kennzeichnen seine Poesien; er fühlt, was er spricht, er glaubt, was er fühlt und deshalb sind seine Bilder alle wahr und dringen tief ins Gemüth des Lesers". Imi-e, d. i. Die große Welt in Bildern. Her« ausgegeben von Emmerich Vahot (Pesth 1855) S. 68. — I 'araA 053222. Pesther Blätter (gr. 4°.) 1863, Nr 17, T. 29: „Michael Tompa". — Fremden «Blatt Von Gustav Heine (Wien, 4".) 1868, Nr. 149 und 215, unter den „Tagesneuigkeiten". — Neues Fremdenblat t (Wien. 4".) 1863, Nr. 121. 149 und 228. — 2123? 2l i r ak. ^1eti-^2.F?üHt6N^n7-. (5^ü^6k I'ei-sno^x «lakkb es Dan ie l i k ^o25el, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschrei« bungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Daniel ik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8".) Bd. I , S. 589. — Kertbeny (C. M.). Album hundert ungarischer Dichter. In eigenen und fremden Uebersetzungen (Dresden und Pesth 1834, R. Schäfer und Hermann Geibel, 12".) S. 193. 237, 231, 302. — V»2iii-- U2.pl U^'223, d. i. Sonntagöblätter (Pesth, 40.) 1836. Nr. 16. — Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken u. s. w. Alls der Feder eines Unabhängigen (C.M. Kertbeny) (Prag 1862, Steinhauser, gr. 12) S. 317. — T'o/ckv ^ST-encZ). ^ ma.- F5'ar kölr^äset K<52ikön?v6 » Hloliäcäi v652t5l 2, isFu^od iäoix, d. i. Handbuch der ungarischen Dichtung von der Schlacht bei Mohäcs bis auf unsere Tage (Pesth 1837. Heckenast, gr. 8°.) Sp. 809 und 810. — 6i7a^ 5H7a^. Hlazz-ar Xos-or. ^.Id. 1863, S. 93. — VnHg>VL2ti 826IN.IH. 1^' toi^Hlli 18«9, S. 137-. 1878. 33. Heft: „Michael Tompa". Von Ludwig Tolnay. — ^i^^vlö, d. i. Der Beobachter. Monatschrift für Literatur» geschichte. redigirt von Ludwig Abafi (Pesth) 1878. 3., 4. und 5. Heft: „Tompa's Briefe an Kazinczy". — HlaF^ar irolc. ^.rsksvei 62 ^letra^ai (Pesth 1838. G. Heckenast, kl. 4".) S. 93. — Honv^ä Nai>tiii> II I . Jahrg. (1870). S. 2l: Biographie von Lajos EötvöS. —^ 1^35. luäom.. H.ka- ahm. Iilvkö'n? vei, d. i. Schriften der königlich ungarischen Akademie der Wissen» schiften. Xl l l . Jahrg. (1872). S. 20: Bio« graphie von K. Sz6sz. — nm-<2! ^ /m^. 1838, Sommer, 8«.) S. 93. Porträte. 1) Holzschnitt in «^ naK? vilil^ k^skben", 1833, S. 69. — 2) Facsimile des Namenszuges. Lithographie ohne Angabe des Zeichners und Lithographen (Pesth, 4°.) — 3) Unterschrift: Facsimile des Namens' zuges. B a r a b ä s (lich.) 1853. X^onit. It,Vi3sQLtein ss I^esod, Lsosdon. — 4) Auf dem ersten Blatte der Bildnißgruppe „^ll^/ar iratc aroxkO^cZllrnoka,", 1856, lol. litk. V»i>a.dil3. — 3) Unterschrift: Facsimile des NamenszugcS. Bar ab äs 1837 (gez.). I . A r m a n n und I . B e n e d i c t 50. 1558 (12«.). Noch sind erwähnenswert!): 1. Ein Ladislaus Tompa (gest. zu Tyrnau am 21. November 1802) studirte im Jahre 1768 zu Ofen Theo» logie, weilte dann längere Zeit in Rom, wurde 1784 Professor der Liturgie und Polemik in