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Tomfll, Franz Bohumil l 8 Tomsa^ Franz Bohumil
Er schrieb sich auch nach dem seinem
Geburtsorte nahe gelegenen Kade?avec
hie und da Kaderavsk)'. Der Sohn
eines Landmannes, erhielt er den ersten
Unterricht in der heimischen Dorfschule
und kam nach Beendigung der vorge«
schriebenen Schuljahre zu einem Schneider
in die Lehre, aber der Turnauer Caplan Sprache, welche in eigenen Werken nach
verschiedenen Richtungen, vorherrschend»
aber in Uebersetzungen aus dem Deutschen
und Französischen bestanden. Dabei pflog,
er mit den meisten zeitgenössischen
Schriftstellern 4818 bis 4830 persön-
lichen oder schriftlichen Verkehr, gleich
ihnen bestrebt, die nationale Literatur
?. Arnold, welcher das Talent des ! nach besten Kräften zu fördern. Gemein-
Kuaben erkannt hatte, ruhte nicht eher, schaftlich mit Kramerius begann er
bis der Vater einwilligte, daß der Sohn, 1822 die Herausgabe der Zeitschrift:
sich dem Studium widme. Nun wurde „OopisovlUOi pro ösoli^, d. i. Der
Tomsa nach Prag geschickt, wo er
unter der Aufsicht seines Oheims Franz
Johann s^iehe den Folgenden^, eines
bekannten Schriftstellers und Verwalters
des Schulbückerverlags, mit großem Eifer Correspondent für Böhmen, der bis
1823, und zwar in letzterem Jahre von
Tomsa allein redigirt, erschien; auch
verband er sich bereits 1820 mit Kra-
merius zur Herausgabe des
studirte. Neben seinen Schulgegenständen ^ glav" und blieb an der Redaction, mit
gab er sich mit Vorliebe der Lectüre! einer kurzen Unterbrechung im Jahre
Lechischer Bücher hin, suchte auch Verkehr j 1823, bis zum Aufhören des Blattes
mit gleichgestimmten jungen Leuten und
Schriftstellern, wie Wenzel H a n k a
Md. VII, S. 308^j, W. R. Krame-
r ius Md. XIII , S. 124^, L inda
Md. XV. S. borte Hanka's 1823 betheiligt. 1826 gründete er den
^outnil^ Il0VHN8ic)'^ d. i. Der slo«
venische Wanderer, ein schöngeistiges
Blatt gemischten Inhalts, wovon wäh«
rend der Jahre 1826 und 1827, obwohl
Vortrage über die öcchische Literatur und i er für dasselbe die besten damaligen
öechoslavische Sprache und begann selbst! Schriftsteller: Üelakowsky Md. I I ,
öechische Lieder zu dichten, deren er etliche ! S. 313^, Kamaryt Md. X, S. 414^,
in den von Hybl redigirten ^Ro^niÄ^i- Marek Md. XVI, S. 423^, Sychra
to^i", d. i. Miscellen, veröffentlichte, ! Md. XXXIV, S. 211^, Novotny
schrieb Novellen, Erzählungen u. dgl.,
welche in den ^Vi-^skä navin)'", im
„ÜecKosI<!V und anderen Blättern er-
schienen. Mittlerweile, im Jahre 1820, Md. XX, S.414^, Rettig Md. XXV,
S. 340^, Patrcka Md. XXI, S. 331^,
Koun Md. XII I , S. 62^, Ludvik
Md. XVI, S. 133^ u. A. zu gewinnen
hatte er die philosophischen Studien be- > gewußt, doch nicht mehr denn sieben
endet und auf die juridischen sich verlegt, Hefte herauskamen. Außerdem arbeitete
bald jedoch gab er die letzteren wieder auf, er an des Kramerius: „ Vcö^rni V^-
um bei der k. k. Staatsbuchhaltung in ! i-iz.2üni-', d. i. Abendunterhaltungen
den öffentlichen Dienst zu treten, in ^(1831—1832), an den „Ivvst)^, d. i.
welchem er stufenweise zum Ingrossisten Blüten (1833), an der „Vöol^, d. i.
und zuletzt zum Official vorrückte. Alle Die Biene (1836) und am „V1ll.8timN^
Muße, welche ihm sein amtlicher Beruf! d. i. Der Vaterlandsfreund (1840), mit.
übrig ließ, widmete Tomsa seinen i Nach Norbert V a ü e k's Hinscheiden
schriftstellerischen Arbeiten in öechiscker! 1833 übernahm er die Stelle des sechi-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon