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Trag, Au ton 260 Trag, Johann
er ein Capital, dessen Interessen zur Unter«
stühung fleißiger Grziehungsknaben der Regi-
menter Nr. 2tt und 5^ bestimmt sind.
Trüg, Anton (Violoncel l-Vir»
tuos und Compositeur, geb. zu
Schwechat nächst Wien im Jahre j8!9,
gest. in Wien am 7. Juli 1860). Bei
seiner hervorragenden Begabung für
Musik widmete er sich dieser Kunst als
seinem künftigen Berufe und wurde Lehrer
am (Konservatorium zu Prag, an welchem
er länger als ein Tecennium in erfolg»
reichster Weise wirkte und Schüler wie
Kauders, Seifert, Denis,Ebert ,
Korez, Rover und Andere heran«
bildete. I n Prag zahlte er zu den Re-
präsentanten gediegener classischer Musik;
in Verein mit den Künstlern Nemec,
Krä l , Paulus veranstaltete er durch
eine Reihe von Jahren im Clam'schen!
Palais die stets von einem zahlreichen!
und gewählten Publicum besuchten!
Streichquartette, welche sich in Folge der
Vollendung der daselbst gebotenen Auf«
führungen eines ganz besonderen Rufes
erfreuten. Was sein eigenes Spiel anbe-
langt, so rühmten Kenner daran die
vollendete reine Technik, mit welcher er
seelenvollen Vortrag und einen seltenen
großen markigen Ton verband. I n wahr»
haft meisterlicher Weise brachte er die
„aus der Mode" gekommenen classischen
Werke des Nestors aller Cellisten Bern-
hard Romberg zu Gehör. Von Prag
käm er nach Wien, wo er als Orchester»
Mitglied des Hofoperntheaters angestellt
wurde, die letzten Jahre aber ganz in
Zurückgezogenheit lebte. Als productiver
Künstler legte er mehrfach Proben seines
gediegenen Compositionstalentes in ge-
schmackvollen Compositionen für sein In - !
strument ab, von denen aber, so viel uns
bekannt, nichts im Druck erschienen ist.
Dagegen fanden sich diese werthvollen Arbeiten in seinem Nachlasse, und Kenner?
heben daraus hervor eine sehr schwung«
reiche Romanze in ^)-Dtt?-, ein lioiläo
brillant in Z->no?/> eine ^ooturn.6, be»
titelt „Der Traum", und ein Concertirw
in O-mo^ in drei Sätzen mit Orchester»
begleitung, welches dem Director des-
Prager Conservatoriums K i t t l ^Bd. XI,.
S. 340^ gewidmet ist. Mehrere Kunst-
institute und Musikvereine zeichneten.
Trag durch Ehrendiplome aus. Er starb
im besten Mannesalter von erst 42 Jahren^
eine Gattin und einen Sohn hinter-
lassend.
Neue Wiener Musik'Zeitung (4".) 1860,
Nr. 29: „Nekrolog". Von I)r. Karl Stein-
lechner. — Recensionen und Mitthei«
lungen über Theater und Musik ^von Fürft
C z a r t o r y s k i ) (Wien. Zöwenthal. 4".)
VI. Jahrg.. 25. Juli 1860. Nr, 20. S. 472.
Vielleichr Perwandte des obigen Cellovirtuoscn.
sind A n d r e a s und J o h a n n T r a g .
j . Andreas lebte 1798 als Tonkünstler in.
Nien, und sind von ihm bekannt: «VI t'g.n>
tai2ie5 x. ü.", 0p. 1 (Wien 1798, Trag); —
^VI 8)'MxIic>u. ä, 3r.0i-oii6strs", und mehrere-
Lieder und Tänze. Diese und die Symphonien.
Manuscript. — 2. Johann Trag, seit 1791
Musikalienhändler in Wien, hat sich als solcher
manche Verdienste um die Kunst, namentlich
durch Perlag eines Musikalienkatalogs, er«
worden, den er im Jahre 1799 herausgab.
Dieser heute schon sehr seltene, aber für
die Geschichte der Musik noch immer werth-
volle Katalog führt den Titel: „Verzeichnis-
alter und neuer sowohl geschriebener als ge-
stochener Musikalien, welche in der Kunst» und
Musikalien»Handlung des Ioh. Träg zu
Wien in der Singerstraße Nr. 937 zu haben
sind" (Wien 1799). Der 300 Seiten starke
Kaialog hat besonderen Werth dadurch, daß
er eine Menge ungedruckter Meisterwerke
entbält, durch welche wir zur Kenntniß von.
Künstlern gelangen, deren sonst nirgends Er»
wähnung geschieht. Nur das häusige Fehlen
der Vornamen erschwert die Sicherheit bei.
Benützung dieses Katalogs. Die Tochter T r ä g's-
heiratete den Musicus Blahetka, der nach
dem Tode des Schwiegervaters dessen Musi«
kalienhandlung übernahm. Blahetka's Toch-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon