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Trapp, Jacob III. 276 Trapp, Jacob IV.
1703 kaiserlicher Kammerherr, 1730 Landes-
hauptmann« Stellvertreter in Oberösterreich,
wurde dann kaiserlicher geheimer Rath und
zuletzt Hofkammer-Präsident in Oberöster-
reich. Mit seiner Gemalin Anna Naria gebo- !
renen Gräfin Trapp-Cljurburg pflanzte er das >
Geschlecht fort ^vergleiche die Stammtafel^.
— 2, Jacob II. ', ein Sohn Jacobs I.,
zog mit seinem Bruder Ulrich 1446 in dem !
großen von Kaiser Friedrich I I I . (n.A.IV.) !
gegen Ungarn erlassenen Aufgebot der 3and- !
stände der drei Herzogthümer Steiermark, !
Kärnten und Krain, init den Steiermärkern. ^
Hm 1460 stand er in Diensten des Erzherzogs !
Sigismund in Tirul und wurde Inhaber und !
Pfleger des Schlosses Amras (am Nasen) ^
oder Ambras. Nach dem Ritter Andreas!
von Weißpriach erm'elt er das Erdland-!
Hofmeisteramt von Tirol anfänglich zur Ver-
waltung, dann laut Urkunde 6äo. Rudolphs-
zell 5. November 1469 von Erzherzog Si»
gismund als Erblandamt, und ist dasselbe
bis zur Stunde bei der Familie verblieben.
Im Jahre 1463 vermälte sich Jacob mit
Barbara, einer der drei Töchter Ulrichs IX.
Grafen von Matscl» (Amatia), und wurde
der Stammvater der heute noch blükenden!
Grafen Trapp. Als Vogt und Schloßhaupi- ^
mann von Bregen; baute er das durch den
Minnesänger Hugo VI I I . von Montfori«
Bregenz am 3. Mai 1422 auf dem rauhen
Hirschberge (hinter Lanzen) gestiftete Frauen-
kloster. welches im Jahre 1462 ein Blitzstrahl
in Asche gelegt hatte, im Thale bei dem Torfe
Kennelbach wieder auf und gab ihm den
Namen Hirschtbal. Am 1. Jänner 1796
brannte auch dieses neu errichtete Kloster
ab, und die Nonnen (Tominicanerinen) über-
siedelten nach Thalbach, wo sie das Kloster
der im Jahre 1782 aufgehobenen Francis«
canernonnen bezogen. Von J a c o b s I I .
drei Söhnen Jacob I I I . , G e o r g und
Kar l stifteten Jacob I I I . und Karl zwei
Linien. Ersterer wurde der Stammvater der
älteren Linie zu Churschwang, welche noch
blüht; Letzterer jener der jüngeren zu Pisein
(Beseno), die mit Caspar Ignaz im
Jahre 1794 erlosch. — 3. Jacob I I I . (geb.
6. December 1329. gest. 3. Juli 1333), ein
Sohn Jacobs I I . aus dessen Ehe mit
Barbara geborenen Gräfin von Matscl,.
Alles, was über ibn bekanm ist. crzädlt Joseph
Bergmann in seinem Werke: „Medaillen
auf berühmte und ausgezeichnete Männer des
österreichischen Kaiserstaateö vom XVI. bis zum XIX. Jahrhundert" (Wien 1837. Tandler
und Comp., 4".) Bd. I I , S. 137. Er hau
seine Nachrichten aus dem Archiv des Schlosses-
Churburg, welches in Tirol, etwa eine Stunde
unterhalb des Städtchens Glurns über dem
Pfarrdorfe Schluderns in noch sehr wohl-
erhaltenem Zustande liegt. Zu Churburg be-
findet sich auch eine sehr reiche Sammlung
von Waffen, Nüstungen und Ahnenbildern der
Trapp. Und eines dieser letzteren stellt unseren
Jacob Trapp dar, von dem daselbst auch-
ein aus Holz geschnittenes lebensgroßes Stand-
bild aufbewahrt wird, welches er der Sage
nach selbst verfertigt hat. Jacob starb im
jugendlichen Alter von 24 Jahren als kaiser«
licher Rath und Pfleger zu Glurns und Mals.
^Staff ier (Johann Jacob). Das deutsche.'
Tirol und Vorarlberg, topographisch mit ge-
schichtlichen Bemerkungen in zwei Bänden.
(Innsbruck 1847. Fel. Rauch 8".) Bd. I I ,
S. 164.) — 4. Jacob IV. (gest. 1363). ein.
Sohn Jacobs I I I . aus dessen Ehe mit
Vcronica von Welsperg. Um nch am
Grabe des Erlösers die Weihe höherer That-
kraft zu holen, unternahm er eine Nallfadrt.
nach Jerusalem. Auf seiner Rückkehr wurde er
in Venedig von einigen Freunden, darunter
von seinem Vetter mütterlicherseits Jacob
Freiherrn von B o i m o n t , Herrn von.
Schwan bürg und Pairsberg, begrüßt,
und in seine Heimat Tirol begleitet. Dieser
Freiherr war der Familie Trapp mitbeson«
derer Treue zugethan. Selbst aus ansehnlichem
Geschlechte (geb. zu Ioano 1326). lebte er
am glänzenden Hofe des Cardinalö Christoph
uon Madruz, dann an jenem Ferdi-
nands I. und dessen Sohnes Erzherzog,
Ferdinand von Tirol, war Statthalter in
diesem Lande und machte sich um dasselbe
besonders dadurch verdient, daß er die ver-
heerende Etsch durch kostbare Ufer« und Wasser-
hauten eindämmte, so das verpestende Sumpf«
Wasser ableitete und durch einen kundigen.
Reismeister aus Italien den Bau der Reis-
pflanze, dieses in versumpften Gegenden am
besten fortkommenden und den Boden uei>
bessernden Gewächses, einführte. Boimont,
war auch Pfleger der Trapp'schen Herrschaft
Eschenlohe, welche Kaiser Max imi l ian mit,
Urkunde ääu. Freitag vor St. Appolonia
1492 mit dem Amte Ulten den Brüdem
Georg und Jacob Trapp als Pfand»
Herrschaft um die Summe von 13.000 ft.
anheimgab, wogegen diese gleichzeitig auf
Ivano Verzicht leisteten. Als Jacob Trapp
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon