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Trapp. Oswald 277 Trapp (Freimaurer)
1563 in Innsbruck an einem bösartigen Aus>
sah lebensgefährlich erkrankte, eilte Boimont
sofort dahin, pflegte und wartete den Freund
in eigener Person und brachte, nachdem der«
selbe gestorben, den Leichnam ins Erbbegräb'
niH zu Schluderns. Alsdann vertrat er Vater«
stelle an Ja cobs mit Aathar'tna von U)olKen<
'steiN'Radenegg erzeugten Kindern Jacob V.
und Georg. Von Jacob IV. von Trapp
hat sich noch eine Denkmünze erhalten, ein
Vremplar derselben wird im k. k. Wiener Münz-
cabinet aufbewahrt. Es zeigt auf der Vorderseite
Jacobs Brustbild mit Barett und mit gol<
dener Kette, an welcher das Hierosolmmtaner
Kreuz hängt, über dem Gewände. Am Rumpfe
-steht man die Chiffre des Medailleurs ^iVV.
Die Denkmünze enthält die Umschrift: ,^.7^»
«. Die Rückseite -,eigt in einer Ver«
'liefung auf zierlichem Wapvenschilde drei blaue
Flüge auf silbernem Felde, unten den eckig
gezogenen silbernen Querbalken, als Trapp'-
sches Wappen. Rechts sieht man noch das
Krückenkreuz von Jerusalem mit uier gleichen
Kreuzlein in den Winkeln. Links lehnt an
-einem halben Mühlrad ein entblößtes Schwert.
Die Größe der schön geschnittenen Denkmünze
beträgt 1 Zoll 7 Linien, das Gewicht.","/,.: Loth.
Eine Abbildung derselben enthält Berg«
mann's mehrerwahntes Werk: „Medaillen
-auf berühmte und ausgezeichnete Männer des
österreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis
MM XIX. Jahrhunderte" auf Tafel XIX,
Nr. 94. — ö. Kar l Freiherr von Trapp
scheint in diplomatischer Verwendung gesran<
den zu haben, denn in dem Freiherrendiplome
<läo. Prag 23. April 1605 geschieht seiner
Erwähnung mit den Worten: daß er bis an
seines Lebens Ende an unterschiedlichen Höfen
gewesen. Nack dem Wortlaute dieses Diploms
waren seine Brüder: Oswald. Johann,
Ferdinand und Ernst von Trapp, welche
mit erwähntem Diplom die Freiherrenwürde
erlangten. — 6. Oswald Graf Trapp ssiehe
5en besonderen Artikel S. 274). — 7. Oswald
von Trapp war ein tapferer Krieger. Von
seinem Dasein erhalten wir Kunde aus dem
Freiherrendiplome 6äo. Prag 23. April 1603,
-welches Kaiser Rudovh I I . den Brüdern
Kar l . Oswald. Johann. Ferdinand
imd Ernst von Trapp verlieh, und worin
Oswalds als ihres Vaters ausdrücklich
gedacht wird. mit dem Beifügen: „daß er den ganzen ungarischen Feldzug 1366 mit fünfzehn
Pferden auf eigene Unkosten mitgemacht habe".
Von den obgenannten fünf Söhnen aber meldet
das besagte Diplom, daß sie gegen den allge»
meinen Christenfeind wacker fochten. — 8. Ul-
rich von Trapp lebte in der zweiten Hälfte
des vierzehnten und zu Anfang des fünfzehnten
Jahrhunderts. In seiner Jugend lag er rukm»
voll dem Waffendienste ob, betrat aber später
die wissenschaftliche Laufbahn, wurde Priester
und erhielt 1382 den Krummstab des 1141
mit Mönchen aus dem Kloster St. Ruprecht
besiedelten Stiftes Seckau. Man rühmt
Ulrich nach: daß er. ein weiser Verwalter
des Klostergutes, den gesunkenen Vermögens-
stand des Stiftes gehoben, die stark verfallene
Kirche wieder hergestellt, die großen Stifts'
schulden abgezahlt und die Einkünfte bedeu-
tend vermehrt habe. Auch galt er als großer
Freund der Musik. 1415 wurde er Caplan
des Herzogs Ernst des Eisernen, in welcher
Eigenschaft er aber nicht lange wirkte, da er
noch am 16. December desselben Jahres das
Zeitliche segnete. — 9. Ein Graf Trapp,
dessen Taufname uns nickt berannt ist, war
im Jahre 1783 Mitglied der St, Johannes«
loge „Zu den drei Bergen" in Innsbruck, wo
zu jener Zeit die Freimaurerei in hoher Blüte
stand und mehrere ganz besonders denkwürdige
Personen, wie Ioh. Nep. Laich ard ing
l^Bd. XIV, 3. 1^. Ich. Vapt. Primisser
^Bd. XXII I , S. 304^ Karl Ios. Michaeler
sBd. XVII I , S. 208). S. B. Schioereck
l'öd. XXX, S. 47), Karl Freiherr von
Güntherode sBd. VI, S. 13). Al. Tra-
bucco l^S. 236 dieses Bandes) und Andere
zu ihren Mitgliedern zählte. sNuellen. G o-
thai sches genealogisches Taschenbuch
der gräf l ichen Häuser (Gotba, Iustus
Perthes. 32°.) 32. Jahrg.. S. 952. — Histo«
ri sch «herald isch es H and bu
ch
zum genea»
logischen Taschenbuch der gräflichen Häuser
(Gotha 1833. Pertbes, 32°.) S. iN14. —
Schönfeld (Ignaz Ritter von). Adels'
Schematismus des österreichischen Kaiserstaates
(Wien 1823. Schaumburg, 8°.) I I . Jahrg.,
T. 240. — Bergmann (Ios.). Medaillen
auf berühmte und ausgezeichnete Männer des
österreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis
zum XIX. Jahrhunderte (Wien 1844. Tendier.
4«.) Bd. I I , S. 1ö4—138. — Großes vol l '
ständiges (sogenanntes Zedle r'sches) Nn i»
uersal-Zerikon (Halle und Leipzig, Io»
bann H. Zedler) Bd. XI.V, Sp. 14. unter
Artikel: „Trappen". — Schmutz (Karl).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon