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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Traun, Otto Ferdinand Traun, Otto Ferdinand General-Commandanten der in der 3om- bardie stehenden Truppen und zum Inte- rimsstatthalter im Herzogthume Mailand. 'Als einen weiteren Zug zum Charakter- 'bilde dieses Helden führen wir die That- sache an, daß, als ihm der Vollgenuß aller Einkünfte, wie seine Vorgänger sie 'bezogen hatten, von seinem Monarchen -angewiesen wurde, er erklärte, es für seine Pflicht halten zu müssen, im Hinblick auf die erschöpften Finanzen sich mit der Hälfte zu begnügen. Und doch fühlt sein Biograph zur Bemerkung sich gedrängt: daß trotz Traun's natürlichem Hange zur Großmuth und Wohlthätigkeit ihn „doch gefühllose Berechnung und bureau- kratische Schablonenweisheit einen Ver- schwender und unfähigen Verwalter der 'Landeseinkünfte hieß". „Aber", fügt sein Biograph hinzn, „Kaiser K a r l VI . glaubte an eine Tugend, von der er Proben gesehen hatte, und ernannte den Grafen Traun am !9. März 1740 zum Feldmarschall". Nach dem Tode dieses Kaisers wurde Traun von dessen Tochter Mar ia Theresia in seiner Würde be- stätigt und mit der Ohre betraut, für seine Monarchin am 21. Jänner l?44 die feierliche Grbhuldigung der ihm anver- trauten Länder entgegenzunehmen. In» dessen zogen sick am politischen Horizont drohende Wolken zusammen. Die ganze Besatzung in der Lombardie betrug 14.000 Mann Infanterie und einige hundert Reiter, zu einer Zeit, in welcher nian Nachrichten hatte, daß Spanien Z0.000 Mann in Catalonien aufstelle, um dieselben nach Italien abrücken zu lassen, und daß 8.000 Neapolitaner zm Besetzung des Gebietes von Orbitello an der toscanischen Küste bestimmt seien. Unter solchen Umständen erbat Traun ansehnliche Verstärkungen, die aber, da Friedricb I I . mittlerweile bereits ganz Schlesien besetzt hatte und Oesterreich eine Armee in Mähren aufstellte, nicht abge schickt werden konnten. In der nächsten Zeit gestalteten sich die Verhältnisse noä' drohender, wodurck die Verlegenheiteil Traun's in der Lombardie sich nur vei> schlimmerten, denn von der ohnehin schwachen Armee, die ihm daselbst zu Gebote stand, wurden immer wieder neue Regimenter nordwärts abbeordert, wäh rend die Gefahren in Italien sich mit jedem Tage mehrten. Diese mißlichen Verhältnisse, an denen doch Traun nicht die geringste Schuld hatte, gaben einer damals am Hofe starken Partei den trau rigen Muth, gegen ihn zu agitiren. Diese Partei fand den Feldmarschall Traun für zu alt, um einer so schwierigen Aufgabe, als es die war, welche man ihm zuinuthete, gewachsen zu sein, nämlich ein nahezu offenes Land mit einer Handvoll Leute den von allen Seiten mit Uebermacht ein dringenden Feinden gegenüber zu halten. In keiner Armee und zu keiner Zeit hat es an Strebern gefehlt, die mit Hintan setzulig aller Verhältnisse die alte Ordnung blindlings verwarfen, um in der neuen sich selbst ein fettes Plätzchen zu sickern. Nnd in der That, man dachte bereits in Wien daran, Traun aus Italien abzu berufen und durch einen Anderen zu er ! setzen. Und dieser Andere war Prinz Friedrich von Sachsen-Hildburghausen, der bei seinem ungestümen Wesen schon in früheren Jahren mit dein bedächtigen Traun in Zwiespalt gerathen. Aber die Sacke zerschlug sich glücklicher Weise noch im vorletzten Augenblicke, und so blieb Traun auf seinem Posten, und der bis herige österreichische Gesandte in Sar ! dinien Feldmarschall - Lieutenant Gras Schulen bürg, ein ebenso kluger Di- > plomat wie braver Soldat, wurde ihm ! beiqegeben. Spanien war aber in diescr
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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