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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Traun, Otto Ferdinand Traun. Otto Ferdinand ließ Feldmarschall Traun seine Armee in-Mähren die Winterquartiere beziehen, übergab dem Grafen Karl St. Ignon den Oberbefehl und ging nach Wien. Mittlerweile, am 20. Jänner 1743, war Kaiser Kar l VI I . gestorben, und es sollte die Wahl des neuen Kaisers stattfinden. Noch aber standen die Franzosen um Frankfurt, entschlossen, die Wahl Franz I. Stephan, für den sich die Mehrzahl der Kurfürsten entschieden hatte, zu hin- dern. Frankreichs Ziel war es immer, die stets wacdsende Macht des Hauses Habs- bürg zu scbwäcben und zu mindern und zu diesem Zwecke immer jenen Regierun- gen, welche aus den Ruinen zertrümmerter Staaten auf eigene Vergrößerung bedacht waren, Hilfe zu leisten. Dabei maßten sich die Franzosen das Recht an, in allen Angelegenheiten des Continents ein Wort mitzureden; auch was nicht im Geringsten ihre nächsten Interessen betraf, dürfte nicbt ohne ihre Einwilligung geordnet werden. Und so sollte denn auch die deutscbe Kaiserwahl erst mit Erlaubniß der Fran- zosen stattfinden und überdies nur der Candidat, den sie im Auge hatten, gewählt werden. Aber diese Nothwendigkeit der französischen Einmengung wollte weder dem Hause Habsburg noch jenen Fürsten Deutschlands einleuchten, welcde seit Jahrhunderten zu diesem Regentenhause hielten. Diese Freiheit der Fürsten in ihrem Wahlacte mußte um jeden Preis gewahrt werden, und so erhielt Feld- marschall Graf Traun Befehl, das (5om- mando des in Bayern aufgestellten Corps zu übernehmen und dasselbe auf einen schlagfertigen Stand, nm es den Fran- zosen entgegenzustellen, zu bringen. Es war dies bei der damaligen Sacblage eine nichts weniger als leichte Aufgabe. Die Streitkräfte der Monarchie waren sehr zersplittert: der beste Theil des Heeres stand noch in Schlesien dem Preußen- könige gegenüber; ein anderer wider die Franzosen in den Niederlanden' ein drittes Corps in Italien. Es galt daher, so viel Streitkräfte an sich zu ziehen, als nöthig waren, um mit Erfolg den Fran« zosen entgegenrücken zu können. Zunächst war es nun die Aufgabe des Feld- marschalls Traun, die Vereinigung der in den Niederlanden befindlichen Truppen mit den in Bayern stehenden zu ver- wirklichen. Daß die Franzosen dieselbe nicbt ohneweiters würden zu Stande kommen lassen, lag außer Zweifel. Was also nicht mit ihrem Willen gescbehen konnte, mußte gegen denselben aus» geführt werden. Am 22. Mai brach Traun von Neuburg an der Donau auf, ging durch die Pfalz und wußte sich so künstlich durch Hefsen und das Würz» burgische zu winden, daß ihm die Feinde nirgends entgegentreten konnten. An> fangs Juni marschirte er über Heidelberg, nacb Borberg, kam am l i. über Werth- heim an den Main, am 24. nach Lahr^ am 26. nacb Flannersbacb, und am 27. fand bei Orbe die Vereinigung mit dem Feldmarschall Bat thy^ny statt. Nun rückte Traun mit diesem am i. Juli in das gemeinsame Lager, wo er den Ober- befehl über das vereinigte Heer über- nahm, welcbes aus 36 Bataillons In- fanterie, 22 Schwadronen deutscher Nei- terei, 8 Earabiuier- und Grenadiercompa^ gnien zu Pferde, 4 Huszaren-Regimeutern und 6 Freicompagnien zu Pferde und zu Fuß in einer Gesammtstärke von 42.000 — von Anderen in übertriebener Höhe auf 67.000 Mann angegeben — bestand. Mit dieser Macht wandte sich Traun gleich gegen die <un Main aufgestellten Franzosen, welcde sofort die über den- selben führenden Brücken verbrannten. Er rückte ihnen nacb nnd besetzte am
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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