Seite - 21 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Traun. Traun, Johann
verwendet, wurde er später zum Ober-^ere«
monienmeister, dann zum Oberst'Iägermeister
am kaiserlichen Hofe 'ernannt, welche Stelle
er zur Stunde noch bekleidet. Im November
1867 als lebenslängliches Mitglied in das
Herrenhaus berufen, gehört er demselben seit
1873 als erbliches Mitglied an. 1869 erdielt
der Graf die geheime Ratdswürde, am 26. Oc-
tober 1873 den Orden der eisernen Krone
erster Classe, außerdem besitzt er Decorationen
und meist Großkreuze uon Rußland, Frank-
reich, Sachsen, Preußen, Griechenland, Bauern.
Italien, Württemberg und Persien; ist Cura,-
tor des österreichischen Museums für Kunst
und Wissenschaft, Erbland - Panierträger im
ErzHerz ogthume i^esicrreich ob der Gnns und
Besitzer der Fideicommiß-Herrschaften Groß'
Tchweinbarth, Nappottenstein, Pockfluß und
Meihau. sowie der Nllodialherrschaften Wol«
Fersdorf und Pillichsdorf, sämmtlich in Nieder«
osterreich. Graf Hugo vermalte sich am
21. November 1871 mit Valentine Gräfin
«Eszlerlj.'lzu aus dem Hause Cöesznek (geb.
16. December 1849, gest. 11. Juni 1874), und
stammt aus dieser Ehe nur ein einziger Sohn:
Graf Rudolph (geb. 21. September 1872).
— Hanns, siehe Johann. —11. Johann,
oder wie er gewöhnlich genannt erscheint.
Hanns (gest. um 1370), ein Sohn Hart«
neio 5 aus dessen erster Ehe mit Adelheid l
von Harthcim. war einer der berühmtesten'>
Kriegökeldrn des Mittrlalterä. Viele Jahre ^
Pfleger zu Freistadt, starb cr als Landeädaupt'^
mann von Oberöstt'rreich. Durch :l(> Iabre zog !
er überall l)in. wo es Krieg gab. stets mit!
Ruhm und Ehren kämpfend. So focht er in
den Kriegen seiner Zeit in Deutschland,
Frankreich, (England, Polen, Böhmen, wider
die Vcnetianer und die Schweizer. In der
Schlacht uon (5rew am 26. August 1246. in
welcher Eduard I I I . von England gegen
Phi l ipp VI. von Frankreich kämpfte, stritt
Hanns nu Heere des Ersteren und erntete
großen Ruhm; er fübrte das englische Banner
im Schlachtgewühl, schlug das französische
nieder und trug wesentlich zum Siege bei.
Bei der. auf der Wablstatt abgehaltenen Mahl-
zeit erhielt er an der Tafel den Ehrenplatz
zwischen König Eduard und dem gefan-
genen Könige von Frankreich. Ersterer schenkte
ihm hundert Mark Silber und versprach ihm
jährlich auf Lebensdauer dieselbe Summe.
(5'in Sieg, den Hanns dem schwarzen
Prinzen Eduard uon Wales, so dieß der-
selbe wegen der schwarzen Rüstung, die er zu tragen pflegte, gegen Frankreich erkämpfen
half, begeisterte einen österreichischen Poeten
zu einer mittelmäßigen Ballade, welche in d?r
„Oesierre:ä?ischen Adelsballe" sWien 164 ,^
Franz Wimmer. 12".) S. 3:>j abgedruckt
stebt. Spater wieder focht Hanns vo:l
Traun unter Herzog Albrecht von Delte»
reich bei Weißenburg gegen die Zürcher und
wurde in diesem Kampfe so schwer verwundet,
daß man ihn anfangs zu den Todten zahlte
und als solchen vom Kampfplätze wegtrug.
Im Auftrage dieses Herzogs begleitete er
Kaiser Karl IV. auf dessen Römerfadrt. Im
Jahre 1330 zog er im Dienste des deutschen
Erdens nach Liefland, ward Hauptmann unter
den St. GeorgSfadnen und erschlug in der
Schlacht eigenhändig „den reußischen Herzog".
Seine Fahrten und Waffmtl^aten wurorn in
vielen Ländern jener Zeit besungen. Hanns
Traun liegt im Kloster Wilbering begraben.
^Taschenbuch für die vaterländische Ge^
schichte. Herausgegeben durch die Freibenen
von Hormayr und von Mednnansky
(Wien, Franz Ludwig. 12".). Neunter Iahr>
gang 1828. S. 5.- „Oesterreichische Reisende
aus der Vorzeit. 4. Hanns oon Traun"). —
12. Johann (gest. 23. Juni 1^0). ein Sohn
Wolfgangs von Traun aus dessen Ehe
mit 6 lara von Frenderg verwitweten
Achaz uon Wisbeck. Nach dem Tode seines
Bruders S igmund, 1482. theilte er mit
seinem noch lebenden Bruder Michael am
23. August d. I . die vaterlichen Güter. Er
selbst nadm Traun mit Zubehör, Michael
dagegen Eschelberg, welche Herrschaft erst ein
volles Iatn'tmnoert später durch Kauf von
dessen Linie au jene Io banns gelangte. Die
Leiche des Lederen wurde in der Pfarrkirche
zu HörschinZ nächst Linz deiges^t, in welcher
sein auä rotbeni Marmor kunstvoll gcardei
teter Grabstein noch zu seden ist. Iodann
von Traun hatte sich zweimal verheiratet,
zuerst mit Ursula oon Clos verwitweten Wer-
Harü uon Aschlierg, dann niit ftrll.rc^a von
Fladllitz, wie im „Frendal" gegen die Angabe
von Hoh en eck's berichtigt wird, nach welchem
Johanns zweite (5'emalin eine von 5äk'rffl,'n-
bürg gewesen. Die erste Ehe blieb kinderlos,
der zweiten entstammen mebrere Kinoer,
welche aus der ersten Stammtafel ersichtlich
sind, und von denen Christoph mit seiner
Oemalin Herze leide von Schifer die
Eschelberger Linie der Traun fortpflanzte.
Wenn ..Ireudal" Christophs zweite Gattin
Knburgis von Auersperg nennt, so
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon