Seite - 22 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Traun, Karl Emanuel 22 Michael
dĂĽrste hier wohl ein Schreib- oder Druckfehler
obwalten und Cymburgis van Auers-
perg zu lesen sein. — l^. Jul ius Johann
Wilhelm (geb. 18. Mai 1670, gest. zu Mes-
sina 15. Jänner 1739). ein Sohn des Grafen
Johann , Wi lhelm von der erloschenen
Vschelb erger Linie aus dessen Ehe
Dorothea Elisabeth Freiin Teufel von
Ountersdorf. Ein Vetter des berĂĽhmten
Fcldmarschalls Grafen Ot toFerd inand
rrat er frĂĽh in das kaiserliche Heer und wurde
schon 16U9 Hauptmann im Regimente Ernst
RĂĽdiger Graf Starhemberg Nr. 34. E>
machte alle FeldzĂĽge seiner Zeit in Teutsch
land, Italien und in Ungarn gegen die TĂĽrken
mit. Stufenweise alle Chargen durchlaufend,
brachte er es bis 1733 zum Feldzeugmeister
und starb in dieser WĂĽrde. 69 Iabre alt.
als Gouverneur von Messina. Graf Ju l ius
Johann Wi lhe lm hatte sich mit Nana
Hransism geborenen Freiin von l'erchcnfeld
(gest. 20. August 174«) vermalt, und von den
^wei Söhnen ihrer Ghe, Kar l Franz und
Ferdinand, pflanzte nur der Letztere diesen
jĂĽngeren Zweig der Eschelberger Linie
fori, nachdem der ältere bereits mit dem be
rĂĽhmicn Feldmarschall Otto Ferdinand
1?4« erloschen war. Graf Kar l Franz (geb.
5. Ocioder 170:1) scheint jung gestorben zu
sein. Ueber den zweiten Sohn Fcrdi»
nano (geb. 8. Ociooer 171«, gest. 1774),
vergleiche S. 20, Nr. 7. — 14. Kar l
Gmanuel (geb. am 13. Mai, nach Anderen
schon im März 1738, gest. nach 1811) ist
ein Sohn des Grafen Jacob Franz
vom badischm Zweige der M e i Ăź a u e r
Linie (geb. 1711. gest. 174t) aus dessen Ehe
mit Kathar ina Gabriele Gräfin Er»
dödy. Ueber Lebens« und Bildungsgang des
in Nede Stehenden sind wir gar nicht unter'
richret und suchen vergebens nach AufschlĂĽssen,
Unseren Dafürhaltens diente er in der kaiser«
lichen Armee, und zwar zuletzt als k. k. Gc«
neral (lavoi-nok). Er war Mitinhaber der
Herrschaft Naay'Tapolcscm in Ungarn und
hänc nach dem Varrentrapp'schen „Genea-
logischen Reichs« und Staaishandbuch auf
das Iakr 1804" S. 3lN auf der Herrschaft
Tabomok in Ungarn seinen Wohnsitz gehabt.
Nun sind wir der Ansicht, daß hier ein Miß«
Verständniß obwalte und durch dieses der
Rang des Grafen als General (tadoi-uok)
sich in eine Herrschaft Tobornok verwandelt
habe. IndeĂź, dem sei, wie ihm wolle, der
Graf hat sich als dramatischer Dichter bekannt gemacht, und wir finden von ihm ein Werk
„Neue Schauspiele" zwei Bände (Wien 1781,
Gerold, 8".) verzeichnet, welches folgende
Stücke enthalt: „Das Neujahrgeschenk"; —
„Der'gebesserte Geizige"; — „Die Scbule
der Väter"; — „Thelaire"; — „Der hoch'
wüthige Geizige"; — „Almanzi"; — „Die
Pächter"; — „Die Macht der väterlichen
Liebe"; — „Die Schwester als Cadet".
Später erschien allein und ohne Angabe des
Autors gedruckt: „Adelstern oder der bestrafte
Ehrgeiz. Trauerspiel" (Wien 1782 Leipzig,
Barch). Gerold. t>o.). Ueberdieö laßt der
Titel „Neue Schauspiele" auf eine ältere
Sammlung schlieĂźen, welche aber Heraus'
geber nirgend verzeichnet fand. Graf Kar l
Emanuel hatte sich zweimal verehelicht:
erstens mit seiner Cousine von der österreichi-
schen Linie Narid Cljrkstine Gräfin Traun (geb.
9. Jänner 1734. gest. 5. Februar 1796);
zweitens am l8. Juni 1793 mit Nana The-
resia Gräsin R<?vau. Doch blieben beide Ehen
kinderlos. — lo. Michael (geb. um !433,
gest. vor 1322). cm Sohn Wol fgangs aus
dessen Ehe mit Clara von Freyberg ver-
witwctt'n Achaz von Nisbeck. und ein
Bruder Johanns ^S. 2l. Nr. !2). Herr
Michael uon Traun erscheint in nähe>
ren Beziehungen zum Hofe Kaiser Fried»
richs I I I . Er bccheiligte sich an verschiedenen
Kriegsfahrten, wurde wiederholt zu diploma»
tischen Sendungen verwendet, stand aber auch
im inneren Staatsdienste als Viertelhaupt-
mann des MĂĽhluiertels. als Verwalter der
Landeshauptmannschaft, als kaiserlicher Rath
und endlich als Statthalter in Oesterreich ob
der Enns. DafĂĽr begnadete ihn der Kaiser
bei mehreren Anlassen durch Beweise seiner
Huld, so ĂĽbertrug er ihm unter Anderem
1492 die einträgliche Pflegschaft über Wachsen»
verg und Ottcnsheim, in welcher Stellung
ihn Kaiser Mar im i l i an 149« bestätigte.
Am 5. August 1319 empfing Michael von.
Traun von dem Pfalzgrafen Ernst bei
Rhein, dem Administrator des HochstifteK
Passau, die Lehen zu Einberg, Naab und
MĂĽnzkirchcn. Am 27. November 1522 war er
schon nicht mehr am Leben. Am 9. Jänner
1480, also im Alter von 27 Jahren, hatte er
sich mit ElisaLetl). einer von Aljam auf Hagenuu,
Vildenau und Neuhaus, vermalt. Sein aus
rothem Marmor gearbeiteter prächtiger Grab-
stein befindet sich in der Domkirche zn Passau.
Das in denselben eingemeiĂźelte Jahr NOc.'0c:0
gibt nur das Jahrhundert seines Todes an.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon