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Traunbauer 26 Traunfellner^ Jacob
blieb in derselben bis 4836, also gleich-
falls durch 62 Jahre. Zu Anfang der
Fünfziger-Iaahre wurde er in Würdigung
seiner Doppelwirksamkeit als Lehrer und
Organist mit dem silbernen Verdienst
kreuze mit der Krone ausgezeichnet. Eine
Verletzung und darauf folgende Verkrüp
pelung der Hand, gegen welches Leiden er
im Bade Gastein Hilfe suchte, aber nicht
fand, machte seiner Thätigkeit auf der
Orgel ein Ende. Später brach er im
Winter ein Bein und ging nun bis zu
seinem Tode auf Krücken. . Als einst
Kaiser Franz I. bei seinem Besuche
Admonts T r a u n b a u e r die große
Chrismanische Orgel meisterhaft spielen
hörte, wollte er denselben nach Wien als
Hoforganisten berufen. Der Künstler zog
es aber vor, in Admont bei seiner
Lieblingsorgel zu bleiben. Ob Traun-
dauer, wie fast zu vermuthen steht,
componirte, ist nicht bekannt, Comvofi-
tionen hat er nicht hinterlassen, und haben
solche sich auch im Mufikarchiv des Stiftes
Admont nicht vorgefunden. Waren welche
vorhanden, so läßt seine Eigenart wohl
darauf schließen, daß er dieselben ver-
brannt habe. Ueberhaupt hatte er etwas
vom Sonderlinge an sich, war schwer
zugänglich, ein verschlossener Mensch,
woraus sich auch erklart, daß über ihn
nichts Näheres bekannt ist. Uebrigens
war er ein strenger Contrapunctist, und
der kurze Nekrolog, den mein verewigter
Freund I . von Hoff inger ihm ge-
widmet hat, hebt mit den Worten an,
daß Traunbauer als einer der größten
Meister auf dem gewaltigsten aller In-
strumente, der Orgel, gerühmt wurde,
wie auch von Alois Fuchs, einem Fach-
kenner, ihm nachgerühmt wird, daß von
seinem vortrefflichen Orgelspiele Kenner
und Laien entzückt waren, und die schon
erwähnte Mittheilung aus der Admon- ter Stiftsrent'ei bemerkt, daß Traun-
bauer's Präludien auf der Orgel noch
heute in gutem Andenken stehen.
Oesterreichische Ehrenballe. Von Ioh.
Ritter von Hoff ina er. I I I . Jahrg. (l865).
S. 35. — Allgemeine Wiener Musik»
Zeitung (4".) 1843. Nr. 23: „Veiträge zu
einer Tonkünstlergeschichte Oesterreichs". Von
Alois F uchs. - WienerZei t u n a (gr. 4".>
i8s,4. Nr. 23.
Traunbauer, siehe auch: Traunpaur,
^S. 27 dieses Bandes.
Traunfellner, Jacob (Maler unv
Kupferstecher, geb.'in Wien 1742,
gest. ebenda 13. Mai 1800). Dieser,
nicht unbedeutende Künstler, über dessen,
Leben und Schaffen nur sehr unvoll-
kommene Nachrichten vorliegen, widmete
sich an der Wiener Akademie der bilden»
den Künste vornehmlich dem Landschafts-'
fache, und zwar mit großem Erfolge.
Später wurde er Professor der Zeichen-
kunst an diesem Institute und Mitglied
desselben. Er malte in Oel, in Aquatinta
und Gouache, in Tusch und Bister land«
schaftliche Bilder, die er sehr geschmack-
voll mit Figuren und Architectur staffirte.
Zu , seinen in Tusch und Bister aus-
geführten Zeichnungen bediente er sich
zuweilen farbigen Papiers und höhte mit
Weiß. Bei seinen Umrissen arbeitete er
mit der Feder oder zeichnete mit dern
Pinsel. Ueber seine Oellandschaften und
Aquarellen können wir nur wenig be>
richten, dagegen sind seine in Schwarz»
kunst ausgeführten Blatter bekannter,
und wir nennen von denselben: „Die
Erweckung des Lazarus", nach Rem»
brandt (gr. O.u.-Fol.), es gibt davon
Drucke vor aller Schrift, und auch Ab-
drücke in Farben; — „Die h. Jungfrau
mit dem Kinde", nach S o l i m e n a
(Fol.); — „II ZoMatora") nach Qua-
dal (Fol.); — ,,11 (xeiozo", nach Eben-
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon