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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 29 -
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Seite - 29 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Traunstemer ^raunftelner thekerlehrzeit durchwagte. l820 bezog ! Aufsatze in der zu Regensburg erschei- er die Wiener Hockschule und studirte,! nendm „Flora". Die Alpenpflanzen, vor- obwohl um das Brod des Tages käm- ^ nehmlich die Draben, dann die Weiden pfend. mit allem Eifer Botanik und i und Riedgräser bildeten die Lieblings- (5hemie. Nach seiner Rückkehr führte er für! gegenstände seines botanischen Studiums, den kränklichen und wenig freundlichen! Zur Vervollständigung seines Herbars, Vater dessen Apothekergeschäft. Einen ^ welches sich aber auf die deutsche Lichtblick in diesen trüben Tagen bildete das Studium der Botanik aus Spreu» gel's „Synopsis" und anderen Werken, welche er von seinen kleinen Ersparnissen sich nach und nach anschaffte. Nm diese Zeit, 1828, trat er mit Or. Auton Saut er >M. XXVII I , S. 288^j, der als Landesgerichtsarzt in Kitzbüchel aw gestellt war, in freundschaftlichen Verkehr, den nur sein 183l) erfolgter Tod trennte. Mit S a u t e r botanisirte er fleißig und machte Ausflüge in der Umgebung zur Bereicherung und Vervollständigung femes Herbars. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre i829 übernahm er die Apotheke, führte aber seine bisherige döchst einfache Lebensweise, da er sick meist auf den Genuß von Milch be- schränkte, fort. Nun war sein nächstes Trachten dahin gerichtet, eine vollständige Flora Kitzbüchels zusammenzustellen, wo- bei er manche schöne botanische Ent- deckung mackte, an welche sich auch eine bleibende Erinnerung an ihn knüpft, da zwei der von ihm entdeckten Pflanzen seinen Namen führen, nämlich: „D?-aöil !/> Hl/, >l, 6 t 6 l 7i 6^ / / / <? I) F s 1 O^Hi's 6?-i Hwnts)'. Für U.N» ger's Werk über die Vegetationsverhält» nifse im nordöstlichen Tirol lieferte er diele Materialien; auf Wunsch des Inns- brucker Vereins Ferdinandeum, schrieb er für dessen Jahresbericht eine Abhandlung über die Weiden Tirols mit einer treff- lichen natürlichen Eintheilung derselben, j für Reichenbach's ,,tl6i-I)arwm. üo- Hä" und mehrere botanische Flora beschränkte, trat er mit mehreren Botanikern in Tauschverbindung. In seinen letzten Lebensjahren hinderte ihn die Gickt zu größeren botanischen sionen. In früheren Jahren betrieb er auch Vogelkunde und Vogelfang. Ob wohl sein Beruf und seine Lieblings- studien ihn ziemlich in Anspruch nahmen, entzog er sich doch nicht den eigentlichen Bürgerpflichten und nahm 484l) nach langem Bitten und Vorstellen seiner Wähler, die Bürgermeistersielle in Kitz- büchel an, welche er drei Jahre versah, worauf er noch drei Jahre als Magistrats' rath fungirte und als solcher mit Ent» schiedenheit die Rechte der Bürger ver< trat, auf die Milderung des Looses der Armen und Einführung mancher Verbes» seruugen sorgsam bedacht. Auch wurde er wiederholt von seiner Vaterstadt zum Landtagsabgeordneten gewählt. Für sich selbst karg, nur auf das Nothdürf« tigste sich beschränkend, war er sonst frei- gebig und ein Wohlthäter der Bedürf- tigen. Als der Freiheitsruf des Jahres 4848 auch an seine Ohren schlug, wurde er bald das Haupt der liberalen Partei seiner Vaterstadt, versiel aber bei Ver- theidigung seiner, wie sein eigener Freund schreibt, bisweilen sonderbaren Ansichten nicht selten in eine sonst ungewohnte Heftigkeit, so daß er zuletzt sich von aller Politik zurückzog und wieder ganz nur seinen Pflanzen lebte. Das Herbar des Ferdinandeums hat er mit der Kihbücheler Flora bereichert. Er starb in der besten Manneskraft, 52 Jahre alt, ein schönes
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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