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Trautson <Ge„ea!o,qic> Krautson. Afra
>u'lwrt. und der es offen ausspricht: „die Kirche,
welche Jesu gestiftet, hat nichts mit dem wüsten
und lügnerischen Treiben der Politik zu schaffen,
das Feld. welches der Priester, der Diener
des Herrn, zu bebauen dat. ist ein so unge«
keuer großes und wichtiges, daß er der leidigen
Politik gar leicht entrathen kann. Dieses kirch'
lichen Würdenträgers Hirtenbriefe sind Muster-
stücke, aus denen mancher streitbare Bischof
unserer Tage lernen kann. was eigentlich seines
Amtes und wie so Vieles, was man in das«
, ^ e hineingeschmuggelt, nur als Mißbrauch
und alö der ewigen Heilsletire des Erlösers
entgegen anzusetien ist. — Was schließlich die
/irauen dieses berühmten Hauses anbelangt,
so finden wir unter denselben edle Vc-rtre-
terinen des schönen Geschlechtes, welche hohe
Würden bei Hof einnahmen und höchsten
Ortes in mannigfacher Weise, manche durck
das besondere Vertrauen ihrer Fürstinen, aus»
gezeichnet wurden. Nicht nur heirateten die
grauen des Hauses in die edelsten Familien
bin ein, wie in die der P uchb ei in. H eib er-
st ein. ^ i rm ian . <5ugger. Martinitz,
Auersperg. Negal. Künig l u. s. w..
sondern aucb d'e männlichen sprossen dieses
Geschlecktes holten ihre Gattinen nur aus
den ersten Familien Deutschlands und Oester-
reichs, wie aus jenen der Hohen; ollern.
Mannsfeld. Eyzing. Lobkowih, Ma-
druz. Nappach. Spaur. Königs eck.
Iingnad von Weißenwolf. Stardem-
berg. Wolken stein. — Daß sich die
Dichtung eines so dankbaren Stoffes, wie ihn
der Glanz dieses Geschlechtes darbietet, be-
mächtigte, mag nicht Wunder nehmen, wenn
auch zu bedauern ist, daß die Sache nicht
besser ausfiel. Der von Anton Emmert
1AA6 herausgegebene „Almanach für Geschichte,
Kunst und Literatur von Tirol und Vorarl«
berg" bringt S. 172—200 eine breitspurige
Genealogie des Hauses Trautson in lang.
welligen Versen, aus dem Jahre 1634, deren
Verfasser glücklicher Weise so klug gewesen,
sein Incognito^u bewahren; denn rinr schwer-
fälligere Behandlung des Verses und eine
schwunglosere Besingung eines nichts weniger
denn undankbaren Stoffes cüs diese kann es
kaum geben. Noch sei hier bemerkt, daß sich
des Namens eines Grafen von Falken,
stein, welchen die Trautson seit ihrer Er«
Hebung zur Grafenwürde führten. Kaiser Io«
sepd auf seiner Incognitoreise nach Frankreich
bediente. sNuellen. Almanach für Geschichte.
Kunst und Literatur von Tirol und Porarl« berg. Von Anton Eminert (Innsbruck l8,'l6>
3. 172 u. f.. S. 179—200 Enthält die vor»
erwähnte T r a ut so n'sche Genealogie in Versen
aus dem Jahre 1634). — Bergmann (Ios.).
Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete
Männer des österreichischen Kaiserstaates vom
sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhunderte.
In treuen Abbildungen mit biograpbischchisto-
rischen Notizen (Wien 1344—1837. Tendler.
4°.) Bd. I I , S, 2!7 -2:;<;. (Mit Abbildungen
mehrerer Medaillen auf Tafel XX, Nr. 102,
10."» und 104.) — 5ellbach (Iobann <5hri<
stian). Adels'Lerikon oder Handbuch über die
historischen, genealogischen und diplomatischen
... Nachrichten uom hohen und niedern
Adel... (Ilmenau 182«. V. F. Voigt. 8".'<
S. 600. — Hopf (Karl Dr.). Historisch'
genealogischer Atlas seit Christi Geburt bis
auf unsere Zeit. Abtheilung I. Deutschland
(Gotha 1858. Friedr. Andreas Perthes. kl. Fol.)
2. 292. Tafel 641. — Lochner (Ioh. Hie-
ronymus). Sammlung nierkwürdigerMedaillen
(Nürnberg. P. (^ '. Monath, kl. 4".). Sechstes
Jahr 1742. T. 121 — 128. — Oester»
reichische i>lational « Encyklopädie
von Gräffer und (>;ikann (Wien <8>l^ ,
t>".) Bd. V, S. <»<1, Supplement. —
Staf f ler (Iobann Jacob). Das deutsche
Tirol und Vorarlberg, topographisch mit ge-
schichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847,
Felician Rauch. 8".) Bd. I, 2 . 033 u. f.;
Vd. I I , S. .",<;. — Zedler'sches Universal-
Lerikon, Bd. XI.V, Sp. 271—27!». sAuf
Spalte 279 und 280 ist eine ziemlich reiche
Literatur älterer Quellenwerke, welche über
die Trautson Nachrichten enthalten, mit»
getheilt.)
I I . Einzelne hervorragende Sprossen des Fürsten»
geschlechtes Trautson. 1. Nfra (gest. 1468),
eine Tochter Victors aus dessen Ehe mit
Magdalena von Weißpriach. endete
durch einen unglücklichen Sturz vom Pferde.
Daü Andenken daran hat sich bis auf unsere
Zeit durch eine Inschrift erhalten, welche noch
Joseph Bergmann auf einem gemauerten
Bildstöcke neben der sogenannten Vürgerbrücte
zwischen Matrei und Steinach las. Die In»
schrift lautet: ,,.4,nno 1468 am St. 3ukasen<
tag ist die wuhlgeborene Frau Afra von
Vi l landers, Witwe A ufen stein, gebo»
' rene von Trautson hier über die Brücke
mit dem Pferde gefallen und gestorben".
^Zei tschr i f t des Ferdinandrums. 184<».
S. 131 im Aufsatze: „Die erloschenen Odel«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon