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Trautson. Trautson^
zweiter Ehe mit Christine Elisabeth
Gräsin Wannsfeld, war 1696 oberöster«
rcichischer geheimer Rath, 1716 kaiserlicher
wirklicher geheimer Rath, dann Landhof-
meisic-r in Oesterreich unter der Gnns und
Grblandmarschall in Tirol. Auch besaß er das
Landgut Steinach als Pfand. Seil 1678 mit
Anna Eäliliü geborenen Gränn Spaur vcr<
malt, starb er im hohen Alter von 88 Jahren.
Aus seiner Ehe hatte er vier Söhne und fünf
Töchter, welche alle aus der Stammtafel er-
sichilich sind, und von denen erstere sämmtlich
unvermält blieben. Das Geschlecht pflanzte
sein aus des Vaters dritter Ehe entsprossener
Halbbruder Johann Leopold T o n a i
fort. Oarträt. Berni geroth sc., 8".) —
9. Franz Kar l (geb. 3U. April 1707. gest.
im April 1732). ein Sohn des Fürsten Io«
hann Leopold Donai aus dessen Ehe
mii Mar ia Theresia Ungnad Gräsin
von Weißenwolf, widmete sich anfangs
der gelehrten Laufbahn, studirte zu Rom und!
wurde daselbst am 9. April 1723, im Alter
von erst 16 Jahren, Doctor. 1724 trat er
mitten aus seinen zu Siena fortgesetzten ^
Studien in kaiserliche Kriegsdienste, wurde
im 35. Infanterie-Negimente, damals Frei«
Herr Fürstenbusch. Hauptmann, starb aber
schon 1732. erst 25 Jahre alt. — 10. Hans,
siehe Johann. — 11. Jacob (II.), ein
Sohn Jacobs (I.) und Gerwikas von
Pfitsch. lebte im dreizehnten Jahrhundert.
Er stand in hohem Ansehen und erfreute sich '
besonderer Huld des Königs vcn Jerusalem
Herzogs Conrad von Schwaben, von dem!
er vermöge eines Vertrags ääo. Stambs 1273 !
pfandweife Amergau sammt Herrschaft und!
Schloß Pettcnau innehatte. Er war mit ^
Uteza von 5eben vermalt und gründete die im ^
sechzehnten Jahrhunderte erlöschende Linie,
Trautson < Pfitsch. Bei Kemathen im i
Pusterthal stand vor langen Jahren der Traut' >
son'sche Thurm zu Pfitsch. Von diesem Vau
steht nur noch ein Rest in einem zwei Stock
hohen Bauernbause" mit sechs Schuh dicken
Mauern, auf denen noch alte Leute das
T r a u t s o n'sche Wappen gesehen haben. !
welches jetzt auch schon verschwunden ist. — ^
12. Johann (Hans) (geb. um 1509. gest. '
zu Prag 29. December 1589), einziger Sohn
des Regierungsrathes zu Innsbruck Johann
(Hans) Trautson aus dessen Ehe mit
Mar ia Siegwein von Piedenegg. er«
hielt am 23. December 1331 für sich. seine
Söhne und Töchter das tirolische Ervmar»
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XI.VII. ^Gedr. schallamt zu Lehrn. 'Zri den Rüstungen
gccicn Frankreich im Jahre 1534 befand er
sich unter den dreizehn Hauptleuten als Führer
der Unterinnlhaler. 1241 von Honig Ferdi'
dinand in den Freiherrenstand erhoben,
wurde er um diese Zeit in den niederöster«
rcichisäien Hcrrenstand aufgenommen. Berg«
mann meini. Johann Trautson habe
ocreitö 1547 zu Wien das Haus in der oberen
Bräunelstraße Nr. 1138 besessen, welches im
Jahre 1857 Moriz Graf Dietrich st ein zu
Eigen batie. Um 1580 gehörte dasselbe Christoph
von Entzing. und 159» stiftete ein Si r ius
lwohl Paul S i r ius . Johanns Sohn)
Trautson die daselbst von Eytzing gebaute
»Kapelle zu Ehren aller Heiligen, welche 178^
gesperrt wurde. Iahrzahlen und Namen wollen
nicht ganz stimmen, jedoch ist hier zu bemerken,
daß Paul S i r t Trautson's erste Frau
eine Anna von Entzing gewesen. Im C»e«
folge König Ferdinands I. auf dem Reichs«
tage zu Augsburg 1547/48 erscheint auch
Johann von Trautson Freiherr von
Sprechenftein. Bei den vorbereitenden
Unterredungen zu den Friedenöunterhand«
lungen mit der Pforte zu Ende des Jahres
1566 finden wir Johann Trautson bereits
als Obersthofmeifter im Dienste Kaiser
Mai imi l ians. Unter diesem sowie unter
Rudolph I I . erwarb er ansehnlichen Besitz
in den Erzherzogtümern, so: Veste und Herr»
ichaft Falkenstein im Viertel ob den, Mann»
darieberge. Vestc und Herrschaft Poysbrunn.
Herrschaft und Burg Laa. Der nachmalige
kaiserliche Bibliothekar Hugo Blot ius ver>
dankte ihm, wie dies aus einein Schreiben
vom 28. März 1575 ersichtlich ist. seine An«
stellung. Hanö von Traurson starb, über
80 Jadle alt, zu Prag 1589. In der Kirche zu
St. Michael in Wien. rechts vom Hochaltäre,
licht sein aus rothem Salzburger Marmor
gemeißelter Sarkophag, auf welchem er in
carrarischcm Marmor in seiner Rüstung auf
dem Rücken, mit zum Himmel erhobenen
Händen ruht. den Helm zu seinem rechten
Fuße. Ueber dem Grabmale vrangen die ver«
goldeten Wappenschilder der Trautson und
Madruz (seine Frau war eine geborene
Madruzzo). Oben an der Wand befindet
sich auf einer steinernen Tafel eine Inschrift,
welche alle seine Aemter und Würden auf-
zählt und welche uns Bergmann wörtlich
mittheilt. Wir führen daraus hier nur die
Stelle an: „Leuawi- ^.ugustis xelQ6ob222-
riu5, hrn variu, julenixeris ae^ros Komi-
23. Jänner 1883.) 4
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon