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Trauttmannsdorff (Genealogie) 6 l Trauttmannsdorff (Genealogie)
schenkte ihm die Gattin, welche ihn um
fünf Jahre überlebte und als 80jährige
Greisin das Zeitliche segnete, drei Söhne,
von denen der jüngste, Karl, frühzeitig
starb, die beiden anderen aber, Johann
Nepomuk Norbert imd Joseph die
böhmische oder Adam Matthias'sche
(fürstlicke) Linie in zwei Zweigen fort-
pflanzten, welche zur Stunde noch blühen.
Ncucr Nekrolog der Teutschen (Ilmenau
182!). Bernh. Fr. Voigt. kl. 8«) V. Jahrg., j
1827. 2. Theil, L. 789 u. f. — Wiener !
Ze i tung. 1828, Nr. 85. — Vehse. Oester-- ^
reichischer Hof und Adel (Hamburg, Hoffmann !
und, trampe, kl. 3".) Bd. IX, S. l2o. — !
Tbürheim (Andreas Graf). Feldmarschall l
Karl Joseph Fürst de Ligne, die „letzte Blume !
der Wallonen" (Wien 1877. Wilh. Brau» ^
müller. 8".) S. 192. — Megerle von M ü hl»
fold ( I G.). Memorabilien des üsterreichi'
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Oesterreichische National» Encyklo-
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1837.8".) Bd. V, S. 403. — Nio^raxl i is
HI. >I. .^.. V. .-^ riiÄ uIt , .^. <7a. >', 1^. <Iou ^,
»l. Xurv inL ot ».utles liaiuiueL 6e Isttres
s«.) towe XX"/, x. 56. ' j
!
Porträte. 1) Unterschrift: „Ferdinand Fürst
zu Trauttmannsdorss. I Ritter des goldenen
Vließes. Großkreuz des ungarischen St. Ste»
phansordcns, ! Großadler der französischen
Ehrenlegion, Sr. k. k. Majestät Staats« uno>
Oonferenzminister, Erster il'bersthofmeister und
Oberster sämmtl. k. k. Leibgarden". Unier der
ovalen Einfassung: „Gestochen in Wien in
der Kunsthandlung Ärtaria und Coinp. von
Dao. Weiß". Farbiger Kupferstich in Folio.
— 2)Isabey?. C. Pfeiffer ec. (Fol.). —
3) Stieler x. (5. Pfeiffer 50. (gr. Fol.).
I. Zur Genealogie des Fürstenhaus« Trautt-
mannsdorff-Weinsberg. Die Trauttmanns-
dorff oder, wie sie ursprünglich hießen, die
Stüchse von Trauttmannsdorff sind ein
berühmtes Adelsgeschlcchi, dessen hohes Alter
bereits Ludwig der Bayer, der Gegner
Friedrichs des Schönen von Oesterreich im
Kampfe um die deutsche Kaiserkrone, urkuno« lick bezeugte. Dies verhielt sich folgendcr«
maßen: Einer der dreiundzwanzig Helden
dieses Geschlechtes. Hektor Trauttmanns-
dorff, welcher die Entscheidungsschlacht bci
Mübldorf am 28. September i322 überlebte,
rourdc ob seiner Treue gegen Friedrich den
schönen, der an sencm Tage in Ludwigs dcs-
Bayern Gewalt kam. von Letzterem zum
Kammermeister ernannt. Turch diese fürstlichl,"
Gunst reizte er den Groll Tcyfr ieds von
Frauenberg. der sich so weit vergaß, den
edlen Hektor tn seiner Ehre zu kränken und
auch sonst ihn herabzusehen. Darüber fübric
Hektor BeschwerdeucrL udw ig dem Bayern,
der zwischen Beiden das Schwert in ritter»
lichnn Zweikampfe entscheiden ließ. Ter übn>
wüthige Frauenberg, im Kampfe nieder«
geworfen, hatte sein Leben verwirkt, das ihm
geschenkt wurde, indeß Ludwig der Bayer
das von Hektor nachgewiesene hohe Aller
des Geschlechtes drr Traut imannsdorf f
urkundlich anerkannte. Thatsächlich belehrt unö
das Saalbuch von Klofterneuburg, daß die»
selben in Oesterreich bereits in dcn Tagen dcö
ersten Herzogs Heinrich, mit dem Beinamen
Iasomirgott, Leopolds des Tugendhaften,
und Friedrichs des Streitbaren unter den
Edlen des Landes erscheinen. Wo eigentlich
ihr Stammsitz gelegen, in Oesterreich unter
der Enns, in Steiermark oder in Tirol, ift
unentschieden,- in diesen drei Ländern aber
standen Burgen des Namens Trauttmanns«
dorff: in Niederösterreich, unfern der Grenze
lingarns an der Leiiha, wo noch heute daö
Schloß mit seinem stattlichen Park vorhanden
ist; in Tirol, wo das eine kleine Stunde von.
Meran gelegene Schloß Neuberg, heute Ruine,
vom Volke gewöhnlich Trauttmannödorff ge.
nannt wird. Hier soll in einer Zelle der
h. Valentin gewohnt haben; noch Ende der
Hierziger<Iahre waren in den bereits halb
zerfallenen Gemachern wohlerhaltene Wand'
Zemülde in lebhaften Farben zu sehen. I n
Sceiermark aber weiß man von zwei Schlössern
dieses Namens: das eine, südöstlich von Gnaß
gelegen, ist noch in Visch er's Topographie
abgebildet, das andere soll sich bei Vorau
und Kirchberg am Walde befunden haben.
Nach dem Namen Stuchs, welchen 3ll.bert>
der Ahnherr der Trauttmannsdorf f ,
führte, wäre Stuchsenstein oder Stirenstein
ihr ältester Sitz. Nun, sei dem. wie ihm wolle,
das Geschlecht ist uralt und tritt schon in den
denkwürdigen Tagen des ersten Habsburgers,
des Kaisers Rud o lph. in achtunggebietender
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon